Kapitel 39 | Cujo

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Frank warf sich die schlaffe Amelie über die Schulter und stapfte mit schmerzverzerrtem Gesicht nach Hause. Was hatte sich Amelie dabei schon wieder gedacht? Er hatte ihr doch klar gemacht, dass sie nicht wegzulaufen hat. Sie wird es wohl nie lernen. Vielleicht sollte er zu schlimmeren Maßnahmen greifen, damit sie es endlich kapiert. 

Frank drehte sich um und starrte in den Wald. Seine Augen suchten jeden Meter nach Cujo ab, doch der Hund war wie vom Erdboden verschluckt. 

"Cujo!", brüllte Frank. Ein leises Knurren ertönte hinter ihm. 

Frank drehte sich um und vor ihm stand Cujo mit gefletschten Zähnen. Frank ging einen Schritt auf den Hund zu und schubste ihn mit dem Fuß beiseite. Cujo knurrte ihn erneut an und sprang mit einem Mal gegen Frank, der zu Boden fiel. Amelie landete reglos einen Meter weiter weg von ihm im Schnee. Ein Gewicht auf seiner Brust ließ Frank seinen Kopf anheben. Cujo stand auf ihn und bleckte wieder die Zähne. 

"Cujo, geh runter.", Frank funkelte den Hund wütend an, jedoch mit etwas Respekt. Cujo regte sich nicht. Der Speichel tropfte ihm aus dem Maul, den er nur teil mit seiner rosa Zunge auffangen konnte. 

Franks linke Hand näherte sich Cujos Kopf, um ihn wegzudrücken. Zentimeter trennten die Hand noch von dem Kopf, als Cujo die gefletschten Zähne auseinanderriss und sie in Franks Hand versenkte. Der Schmerz durchzuckte ihn und für einen Moment drohte er in Ohnmacht zu fallen. Frank stöhnte auf und versuchte seine zerbissene Hand aus dem Maul zu entfernen, aber die Reißzähne des Rüden hinderten ihn daran. Frank schubste unter Schmerzen den Hund von sich herunter und rappelte sich mühsam auf. Seine Hand war immer noch gefangen, weshalb Frank Cujo mehrmals in den Bauch trat. Der Rüde fiepte auf, öffnete sein Maul und hinterließ sechs kleine Löcher in der blutenden Hand. 

Wutentbrannt fischte Frank ein Seil aus seiner Jackentasche, welches er um Cujos Hals band und festzurrte. Ungeschickt nahm er Amelie wieder über seine Schulter und lief zurück zum Haus. Diesen kleinen Ausflug hätte er nicht machen sollen, Amelie konnte ihm immer alles versauen. Sie schaffte es jedes mal.

Bluttropfen schlängelten sich durch den Wald, auf den mit Schnee bedeckten Rasen und endeten schließlich bei Frank. Seine Finger waren mit der roten Flüssigkeit überzogen und hinterließen hin und wieder einen roten Punkt auf der weißen Decke. 

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Die Dunkelheit um Amelie herum wurde langsam mit einen grellen Licht ausgeleuchtet. Ihr Kopf schmerzte und ihr Hals brannte. Zusätzlich war ihr gesamter Mundraum trocken, was das Schlucken unerträglich machte. Jemand, wahrscheinlich war es Frank, streichelte über ihren Kopf und schlug ihr leicht auf die Wange. Benommen schaute sie ihn an.

"Was ist passiert?", krächzte sie trocken.

"Du bist abgehauen, Kleines. Du hast nicht auf meine Worte gehört und deshalb musste ich dem Spaß leider ein ende setzten. Ich hoffe dir ist bewusst, dass du dir deine Lektion selber eingehandelt hast.", sein Stimme klang ruhig, zu ruhig. 

Amelie wollte sich an den brennenden Hals fassen, aber ihre Hand war an den Stuhl gebunden. 

"Was soll das?", sein freudiger Blick bestätigte ihr Bauchgefühl. In seinen Augen konnte sie lesen, dass er etwas vorhatte, etwas was ihr wohl möglich nicht gefallen könnte. 

Frank fing an zu kichern, als wolle er ihr damit mitteilen wie dumm sie doch war. Lachend zeigte sein langer Finger auf den Tisch, den OP - Tisch. Das was sie sah ließ ihre böse Vorahnung bestätigen. Ihr Bauch hatte nicht gelogen. Frank zog es einfach immer durch, kaltblütig und mit Eifer. Er liebte es anscheinend sie voller Qualen zu sehen, aber sie umzubringen konnte er wohl nicht. Er ließ andere für sie sterben, nur warum? Damit sie irgendwann seinen Platz einnahm? Den Platz den sie nie haben wollte und auch nie haben will. Frank denkt nur ein sein eigenes Wohl, aber an andere nicht. Hauptsache ihm geht es gut und er hat genug Spaß. Widerlich. 

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt