Kapitel 8

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Panik breitete sich in ihr aus. Sie versuchte was zu sagen, aber bei dem Versuch schmerzte ihre Zunge zu sehr. Die Spitze eines Korkenziehers steuerte mit einer drehenden Bewegung auf ihr Auge zu, ein Schmerz, ein Schrei, ein Kichern und dann war sie auf ihrem linken Auge erblindet. Mit langsamen Bewegungen drehte er die Spirale immer weiter in ihren Augapfel, eine dunkle, übelriechende Flüssigkeit trat aus der der Iris heraus. Dieses Mädchen weinte schwarze Tränen.

Doch Stetson beließ es nicht dabei und ein unangenehmer Druck entstand in ihrer linken Augenhöhle, der sich allmählich zu einem unglaublichen Schmerz verwandelte. Mit einem 'plopp' flutschte das Auge aus seiner Höle heraus und schaukelte, gehalten von den Nervenbahnen, vor ihrem Gesicht herum. Hin und her und hin und her. Stetson verfolgte dieses Schaukeln mit seinen intakten Augen, es war wie ein Pendel nur das es warm und glibberig war. Er konnte sehen wie sich ihr Bauch immer wieder unkontrolliert zusammenzog, jedoch schaffte sie es ein Erbrechen zu unterdrücken. Wie tapfer diese vorlaute Brünette doch war. Obwohl es keinen Sinn mehr weiter zu leben gab, versuchte sie nicht zu ersticken. Was für einen einzigartigen Überlebenssinn sie doch hatte. Mal schauen wie lange sie das durchhalten würde.

Er verschwand in einem Nebenzimmer, dem Nebenzimmer wo er seine ganzen Utensilien aufbewahrte. Man konnte dort alles finden von dem kleinsten Nagel bis hin zu einem Flammenwerfer. Darunter war auch seine geliebte Säge, die mit diesen vielen groben Zacken. Er nahm sie vom Haken ab und schlenderte wieder zu seinem Kunstwerk. Sie saß wie angewurzelt auf dem Stuhl, starrte die ganze Zeit geradeaus, man könnte denken sie wäre tot, aber das war sie nicht. Das senken ihres Bauches verriet sie. Sie stand anscheinend unter Schock. Ihm sollte es egal sein, er wollte nur sein Kunstwerk.

Vorsichtig öffnete er die Schnalle an ihrem rechten Handgelenk und setzte seine Säge an. Der erste Schnitt sah wie eine leichte Schürfwunde aus, der Zweite wie ein tieferer Schnitt von einem Messer. Das Sägeblatt begann sich langsam mit ihrem Blut zu überziehen. An jeder kleinen Zacke hing ein dunkelroter Tropfen, der bei der kleinsten Bewegung auf den Boden fiel und sich mit dem alten Blut vermischte. Durch die rauen und groben Zacken hatte die Wunde noch einen zerfleischten Anschein. Plötzlich stieß Stetson auf etwas hartes, etwas was ihn daran hinderte weiter zu sägen. Ein Knochen, besser gesagt ihr Knochen und mit dieser Säge würde er nicht weiter kommen. Er schaute nach oben in die Luft, dann in ihr Gesicht und wieder nach oben. Langsam senkte sich sein Blick wieder, seine Augen strahlten Freude aus. Er legte seine Hand auf auf ihren Unterarm und ergriff mit der anderen Hand ihre Handfläche und drückte ihre Hand solange hoch bis es leise anfing zu knirschen. Er hielt kurz inne und schaute seinem erstarrten Kunstwerk in die Augen, nein in das eine Auge. Es war immer noch leblos auf die kahle Wand gerichtet. Mit einem Ruck durchbrach ein lautes Knacksen die Stille. Er konnte sehen wie ihr verklebter Mund zuckte.

Erneut nahm er seine Säge zur Hand und trennte ihre Hand schließlich ab, die immer noch die Armlehne umklammerte. Er nahm die Hand ohne Besitzer, schmierte eine dicke Schicht von seinem Kleber auf die Handfläche und stellte sich vor die Brünette. Vorsichtig positionierte er die Hand auf ihrem Haupt. Der Kleber vermischte sich mit ihren Haaren und dem herunterlaufenden Blut. Jetzt sah es so aus als würde jemand seine Hand auf ihren Kopf legen, nur dass das Ende ein Stumpf war anstatt eine lebendige Person.

Plötzlich zerrissen brüllende Schreie den Raum, der Blick der Brünette lag auf ihrem blutenden Stumpf. Ihr heraushängendes Auge begann wieder zu schaukeln wie ein Pendel. Sie versuchte verzweifelt ihre Lippen auseinander zu bekommen um lautere Schreie von sich zu geben. Sie spannte ihre Lippen immer wieder an und zog sie so lange auseinander bis sie auseinanderrissen. Einzelne Hautfetzen hingen noch an ihrer Oberlippe herunter. Die aufgerissenen Stellen bluteten und wollten nicht mehr aufhören. Dieser Schmerz ließ ihre Schreie noch qualvoller klingen. Selbst Stetson gingen sie durch Mark und Bein, er hielt sich die Ohren zu. Er wollte dieses grässliche Geschrei nicht mehr hören. Seine Kunstwerke sollten friedliche Fratzen sein, keine die sich ihre Seele aus dem Leib schrein. Er wollte es beenden, seinen Ohren zuliebe. Er ging schnell in das Nebenzimmer, auch dort waren die Schreie laut und schmerzhaft. Er schmiss die Kettensäge an, lief eilig zurück ubd durchtrennte ihren Hals mit einem Schwung, um der Sache endlich ein Ende bereiten. Er wollte sich selbst nur ungern einen Hörschaden zufügen. Ihr Blut spritzte um sie herum und besprenkelte alles in diesem Raum, die Wände, die Werkzeuge und ihn. Stetson war über und über mit roten Stellen überzogen. Der metallische Geruch lag makaber in der Luft. Die Fratze viel auf den Boden; direkt in eine Blutlache und starrte mit ihrem einem Auge an die graue, rot besprenkelte Decke.

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Und das ist ein weiteres Kapitel geworden. Wie hat es bei euch gewirkt? Erzählt mal :)

Mir persönlich wurde beim schreiben ganz leicht kodderig (wer den Begriff nicht kennt: Eine leichte art von Übelkeit)

sry falls bei euch jetzt drei Meldungen erschienen sind Wattpad hat grad mein Kapitel 4 mal gepostet :D

Lg <3

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt