Kapitel 45 | Sterne

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Eine neue Dosis Fratzensammler ist da für die Süchtigen unter euch :D Have fun! 

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Die Decke strahlte für Amelie soviel Frieden, Freiheit und Freude aus, was eigentlich komisch war, da die Decke weiß war, dass es sie zum Lachen brachte. Für diesen Moment fühlte sie sich einfach noch frei, erleichtert. Ihr Lachen schwoll an, es klang als würde sie all ihre Last von sich abwerfen. Es tat ihr offensichtlich gut, es schenkte ihr neue Kraft, neues Durchhaltevermögen diese Hölle zu ertragen. Doch dieses bestimmte Wissen war hinten, in der kleinsten Ecke ihres Unterbewusstseins und kroch an den schönsten Momenten hervor und teilte ihr mit das sie eine Mörderin war, wie Frank, der sich gerade verabschiedet hatte. Sie war allein.

Wie in Trance strampelte sie die schwere Bettdecke von sich weg und ging ins Badezimmer, um das Blut, was vom Vortag noch Stellen ihres Körpers zierte, abzuwaschen. Träge entledigte sie sich ihrer Kleidung und ließ diese unordentlich auf dem kalten Fußboden liegen.

Das anfangs eiskalte Wasser benetzte ihre weiche Haut. Allmählich fing sich jeder Muskel zu entspannen von den gestrigen Strapazen. Amelie schloss ihre Kulleraugen und ließ etwas Wasser in ihren verwundeten Mund tropfen. Es tat gut, doch ein unangenehmes Reißen unterbrach ihre Entspannungsphase. Die dünne Kruste an ihrer Hand war aufgegangen und etwas Blut sickerte heraus. Das 'FS' lachte sie schadenfroh an, machte sich lustig über ihr Leid. Wütend schlug Amelie gegen die kalten Fliesen und ließ sich erschöpft an der Wand hinunter gleiten. Das Wasser lief weiter, prasselte kontinuierlich auf den weißen Boden und traf ab und zu ihre Füße, die sie an sich ran gezogen hatte und schützend umklammert hielt. Das Wasser schien ihr böse und grausam. Kristin war darin gestorben, zerfetzt wurde sie. Stück für Stück. Es gab kein Stopp, egal wie oft sie geschrien hatte und darum bat. Sie wurde nicht erhört, sie war vollkommen hilflos.

Es hatte alles keinen Sinn mehr, die Hoffnung die ihr blieb das Leben noch richtig zu erleben war nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne, der leuchtete. Wie ein Stern. Sterne waren vielleicht die Wünsche, Träume von Menschen, die darauf warteten erfüllt zu werden, damit die sich wieder einen neuen Wunsch suchen konnten. Sie würden einmal rund um die Welt fliegen mit einem lagen, hellen Schweif hinter sich.

Amelie hatte auch einen Stern, der immer für sie leuchtete, egal wie viele dunkle, fast schwarze Wolken ihn zu verdecken versuchten, auszulöschen. Er würde immer für sie da sein, immer.

Das Wasser wurde weniger bis es nur noch einzelne Tropfen übrig ließ, die mit einem Platschen landeten. Amelie nahm ihre Hand vom Hahn und schob den Vorhang beiseite. Zügig schlüpfte sie aus dem Badezimmer, mit einem Handtuch um der Hüfte, in ihr Zimmer wo sie sich etwas frisches überwarf. Viele Kleider hatte sie nicht mehr, da viele mit Blut befleckt waren.

Schlürfend näherte sie sich der Küche. Sie hatte etwas Hunger, aber nicht sehr viel, da der Gedanke an die vielen Fratzen, die im Keller hingen, ihren Magen zum rebellieren brachte. Sie entschied sich für einen Joghurt mit Schokoraspeln.

Bisher hatte sie noch keinen Gedanken an Frank verschwendet. Doch jetzt dämmerte ihr langsam was er ihr durch sein verschwinden ermöglichte. Sie würde heute keine Schmerzen ertragen müssen, kein Kichern hören, für nichts büßen müssen. Ihre Miene hellte sich etwas auf. Sie war endlich allein, es war ihre Chance.

Amelie sprang vom Stuhl auf, die Joghurt Becher fiel um und rollte vom Tisch. Sie brauchte Zettel, viele Zettel. Ihre Augen durchsuchten den Raum, während ihre Hände einzelne Schubladen ruckartig aufrissen. Das Besteck schepperte, die Teller klapperten bedrohlich, doch nirgends war Papier zu finden geschweige einen Stift. Betrübt ließ sie sich wieder auf den Stuhl plumpsen. Wieder war alles sinnlos, nie klappte mal etwas so wie sie es wollte, wie sie es sich wünschte. Frank bekam alles, sogar sie hatte er bekommen. Jede Kleinigkeit wurde ihm erfüllt. Er hatte auch seinen eigenen Zeitungsartikel gehabt. Zeitung. Wo hatte Frank eigentlich seine Zeitung?

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Das war was ich im Zug geschafft habe :) Ich hoffe es gefällt euch, berichtet mal :D

 Hab ich euch schonmal gesagt das ich euch liebe? Wenn nicht habe ich das jetzt ^^ Ihr seid einfach die liebsten und besten Leser die ich hatte :) und von den hundert 50 lesern die nie ein Kommi hinterlassen: Hinterlasst eins! mich interessiert eure meinung :) 

Lg ♥♥♥♥

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt