Kapitel 48 | Melodie

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Bei jeder Stufe, die Frank nahm, wippte Dans Kopf und schlug gegen sein Rücken. Die Neonlampen summten. In den bläulichen Licht sah dieser Dan alt aus, zerbrechlich irgendwie. Frank schubste die angelehnte Tür mir seinem Fuß auf und trat in das Todeszimmer ein. Mit einem Schnaufen ließ er Dan auf die Liege klatschen, wo dieser reglos liegen blieb. Fast reglos, denn sein Arm zuckte leicht und rutschte von der Liege herunter und fing an in der Luft zu schaukeln. Hin und her, wie das Auge von Tina. Es war sogar der gleiche Takt, in dem auch das Auge geschaukelt hatte. Frank wendete sich ab und wischte sich mit seinem Ärmel etwas Schweiß von der Stirn und ging hinüber zum Werkzeugraum. Voll beladen kam er wieder zurück. Das Ende einer Frischhaltefolien Packung lugte hervor, die er mitsamt der anderen Gegenstände auf den Tisch fallen ließ. Eilig ordnete er die Dinge an. Das Messer kam links auf den Tisch, die Schere und das Garn rechts. Ein erschöpftes Stöhnen hinter ihm ließ Frank aufschrecken, wobei er den Meißel fallen ließ. Scheppernd fiel dieser auf den Boden. Langsam drehte Frank sich um, vorsichtig und leise. Dan fasste sich gerade an seine Stirn und blinzelte in das grelle Neonlicht. Frank schlich zu seinen Füßen und legte um dein einen die erste Schnalle herum, dann bei dem anderen die Zweite. Immerhin konnte Dan nicht mehr weglaufen. Mit einem Fingerspitzengefühl legte Frank auch den Bauchgurt um Dan und zurrte diesen vorsichtig fest. Ein Räuspern, ein Stöhnen und Dan hob seinen Schädel. Frank erstarrte regelrecht. Dan blinzelte noch einige Male bevor sich seine Augen weiteten und sein Finger auf Frank zeigte. 

"Sie..", krächzte er mit rauer Stimme und musste einige Male husten. Als Dan Anstalten machte aufzustehen, wich Frank zurück zum Tisch und tastete suchend nach einem der Messer. Dan senkte seinen Kopf, blickte verwirrt auf die Schnallen, die sich um seine Füße schlängelten. Die Schnallen konnten Schlangen sein, die sich immer fester um die Füße legen, bis man schließlich unbeweglich ist. Bis man tot ist. 

"Was..haben Sie mit mir gemacht. Was WOLLEN Sie?" Frank sagte nichts. Er blieb ruhig neben Dan stehen un beobachtete dieses armselige Schauspiel. Ein verzweifelter Mann, ja, er wurde sogar richtig panisch, als er die blutbesprenkelten Wände sah. Frank konnte genau sehen wie sich seine Nasenflügel aufblähten, als wäre er ein feuerspeinder Drache, wie seine Kinnlade hinunter klappte, als wäre er ein Nussknacker, der gerade seine Pflicht erfüllen wollte. Man sah seine Angst in seinen Augen aufleuchten. Die Angst flackerte in seinen Augen, sie loderte wie ein begieriges Feuer. Man sah seine Angst. Überall. Sie nahm ihn ein. Frank kicherte und klatschte in die Hände, das Messer stets fest umklammert. 

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Da war es wieder, dieser Schrei. Dieser laute Schrei und es waren nicht Franks Schreie, so sehr Amelie es sich auch Vorstellte. Diese Geräusche aus dem Keller wurden immer unerträglicher für sie. Im Kopf liefen immer Szenen ab, was Frank grade mir ihrem Daddy anstellte. Ihrem Daddy! Amelie lief zum Fenster und lehnte ihren Kopf gegen das Gitter und drückte ihre Hände fest gegen die Ohren und begann eine Melodie zu singen. Die Melodie, die ihre Mutter immer vorgesungen hatte, damit sie besser einschlafen konnte. Der Himmel war heute klar, nur vereinzelte Wolken schwebten dahin. Die Sterne leuchten ab und zu auf und blinkten ihr entgegen. Ein Schrei drang zu ihr durch, Amelie sag etwas lauter und schloss die Lieder. Sie versuchte die Schreie, die immer lauter und schmerzhafter wurden zu übertönen, bis sie letztendlich die Melodie schrie. Sie brüllte die Töne aus sich heraus. Es half nicht. Tränen sammelten sich in ihren Augen, Frank sollte aufhören. Er musste aufhören. Amelie lief mit Zugehaltenen Ohren und singend die Kellertreppe herunter. Ihr Kopf dröhnte. Am Zimmer der Schreie blieb sie angewurzelt stehen. Die Augen aufgerissen. Das singen verstummt. Frank war gerade dabei, dem schreienden Mann, ihr Daddy, die Nase mit Nadel und Garn zu einer Schweinenase zu verwandeln. Die Fäden tauchten von der Nasenspitze auf und verliefen bis hin zur Stirn, wo sie im Fleisch verschwanden. Aus seinem Mund tropfe Blut, jeder einzelne Zahn war angespitzt worden. Ihr Papa sah aus wie ein Monster. Es schrie. Amelie schrie mit. Ihr Magen drehte sich um und beförderte den Inhalt nach draußen. Eine kalte, große Hand legte sich auf ihre Schulter, wie schon so oft zuvor. 

"Amelie, wir beide hatten noch was zu besprechen oder nicht?", ertönte die harte Stimme von Frank hinter ihr. 

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Leute, aus irgendeinem Grund liebe ich dieses Kapitel :D Wie ist eure Meinung? :o 

Bald haben wir schon die 45k reads erreicht :D Juhu :)) 

Würde mich noch mehr über Kommis freuen -> Message an die Kommentar-Schreib-Faulen :P jeder Autor freut sich mehr über ein Kommi als über ein vote, weil er eine persönliche Rückmeldung von euch bekommt, wie ihr das Buch findet. Es ist wichtig für jeden Autor. :) Ansonsten Danke <3

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Lg ♥♥♥♥

Der FratzensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt