Ich hatte gehofft, dass Lydia zu wütend wäre, um mit mir zu sprechen, leider kam sie direkt auf mich zu und funkelte mich wütend an. "Du", zischte sie und kniff die Augen zusammen. "Ich", erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Deine Haare sehen ziemlich verklebt aus." Ich fand's erschreckend witzig, wie Lydia mich ansah; als würde sie mich am liebsten umbringen. Wahrscheinlich würde sie es auch tun, wenn ich einen Moment abgelenkt wäre.
"Ich hab' keine Ahnung, was in deinem Hirn vor sich geht, aber glaub nicht, dass ich das einfach auf mich sitzen lasse." Ich lachte auf und löste meine Arme. "Glaub mir, ist mir sogar ziemlich egal. Hast du dir schonmal überlegt, dass du ziemlich armseelig bist? Wirklich, wenn ich mir eine Farbe für dich überlegen müsste, wärst du Pink. Dieses knallige Barbie-Pink. Und ich hasse dieses Barbie-Pink. Ich mochte es noch nie und ich werde es auch nie mögen. Du - Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist, dass du trotz deiner ganzen Freunde, allein bist und du das ganz genau weißt. Ich meine, wieso sonst kotzt es dich so an, wenn sich jemand nicht so verhält, wie du es gerne möchtest? Ich kenne dich vielleicht gerade mal eine Woche, aber du kotzt mich an. Wirklich ich bin es satt." Ich warf die Arme in die Luft und beobachtete, wie Lydia die Augenbrauen zusammenzog. "Und soll ich dir mal was sagen? Das Kleid ist angekommen, ich wollte es aber nicht anziehen, weil ich selbst entscheiden, was ich anziehe. Dieser Dresscode ist einfach nur scheiße und unnötig. Und ich selbst entscheide, wann ich rede und wann nicht oder in welchen gottverdammten Team oder Club ich gehen möchte. Und doch, so eine Freundschaft kann funktionieren, auch wenn mich nicht jedes kleinste Detail und oder Interesse gleich ist. Ich weiß ja nicht was du so unter Freundschaft verstehst und woher du diese Vorstellung davon hast, aber ich sehe es nicht so. So will ich keine Freundschaft führen. Nicht, dass wir wirklich eine Freundschaft gehabt hätten. Es ist alles andere als eine Freundschaft. Du hast mich einfach nur mitgeschleift und versucht mich zu kontrollieren. Und das ist auch der Grund, warum dich alle nach und nach verlassen. Du bist nicht Hazel, Lydia. Tu das, was du willst und nicht, was Hazel tun würde." Lydias Augen weiteten sich. "Woher weißt du von Hazel?!"
"Amy hat es mir erzählt und - egal, darüber wollt ich garnicht reden. Oh und ich hab übrigens das Wegwerfhandy gefunden und Amy gegeben. Ich hoffe, sie findet irgendwas darauf, dass dich in Schwierigkeiten bringt. Hättest du zumindest verdient - die Aktion mit dem Bild war übrigens das aller Letzte." Ich wandte mich zum Gehen. "Oh, und meine Geheimwaffe ist übrigens nicht dieses gegen Harry laufen. Ich tue garnichts, sondern denk' einfach nicht darüber nach, was ich sagen oder tun sollte. Und wenn du mir das Leben zur Hölle machen willst: Tu's ruhig. Mehr habe ich nicht zu sagen." Ich drehte mich um und ging Richtung Treppe. "Und wie ich dir das Leben zur Hölle machen werde, Schlampe! Weißt du eigentlich wie teuer mein Kleid war, das du versaut hast?!"
"Mir egal!", rief ich über meine Schulter hinweg und erreichte die Treppe.
Okay, es war mir nicht egal. Ehrlich gesagt hatte ich sogar ein wenig Angst davor, was für kranke Sachen sich Lydia ausdenken wird, um sich zu rächen - War rächen das richtige Wort dafür? Aber obwohl ich ziemlich Bauchschmerzen dabei bekam, wenn ich an Montag dachte, fühlte ich mich befreit - schließlich hatte ich ihr gerade die ganzen Sachen an den Kopf geworfen, die mir gerade im Kopf rumgeschwirrt sind und ich hatte Amys Rat befolgt: Ich habe das getan, was ich wollte.
Ich fuhr mir durch die Haare und ging die Treppe runter, auf dem Weg zur Haustür.
Meine Lust für die Party war vergangen und ich wollte einfach nurnoch nach Hause, mich in mein Bett kuscheln und mir eine andere Serie suchen. Außerdem war ich nicht länger von Lydia hier erwünscht - zumindest vermutete ich das -, womit ich allerdings kein großes Problem hatte. Aber ich fühlte mich plötzlich einsam zwischen all den Menschen - noch ein Grund, warum ich verschwinden wollte.
Als ich durch den Flur wanderte, Richtung Haustür, entdeckte ich Harry und ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren, welche am Eingang der Küche standen und sich unterhielten. Ich ignorierte das komische Gefühl in meiner Brust, das ich bekam, während ich die beiden ansah und fragte mich stattdessen, ob ich ihm sagen sollte, dass ich nach Hause ging. Er hatte wahrscheinlich vergessen, dass er noch eine Überraschung für mich hatte, denn er schien eine nette Gesellschaft zu haben, schließlich lachten die beide gerade über irgendetwas.. Und verdammt, irgendwas daran störte mich.
Gerade, als ich weiter gehen wollte, hob Harry seinen Kopf und ließ seinen Blick durch den Raum wandern, bis er schließlich an mir hängen blieb. Ich winkte nur kurz, als er mich fragend ansah und ging wieder Richtung Haustür. Ich ging an Kim und einem anderen Mädchen vorbei und für einen kurzen Moment glaubte ich, dass sie mir zulächelte. Ich nickte ihr zu und lächelte ebenfalls leicht. Dann wandte ich den Blick ab.
Draußen war es kühl, viel kühler als ich hier her gekommen war und ich schlang die Arme um mich, um mich ein wenig zu wärmen. Ich sollte schnell zu meinem Auto gehen - wobei ich hatte ein wenig getrunken. Allerdings fühlte ich mich nicht anders als vorher, schließlich hatte ich nur einen großen Schluck getrunken. Ich hoffte einfach, dass ich nicht von der Polizei angehalten werde.
Ich ging durch den großen Vorgarten und bieb erst stehen, als jemand meinen Namen rief: "Robin!" Verwundert, weil ich nicht erwartet hatte, dass mich jemand rufen würde, drehte ich mich um und entdeckte Harry, der auf mich zu kam. Mir fiel sein Nirvana-Shirt auf, welches er trug. Er hörte Nirvana? Ich kannte Nirvana zwar nur flüchtig und hatte mir nur eins zwei Lieder angehört, allerdings hatte ich nicht geglaubt, dass er es hören würde.
War er mir extra hinterher gekommen, weil er bemerkt hatte, dass ich nach Hause wollte? Vielleicht hatte er die Überraschung doch nicht vergessen. "Du gehst schon?", fragt er, als er vor mir stand und fuhr sich einmal durch die zersausten Haare. Wie hatte er es geschafft, dass seine Haare so verwuschelt waren?
Ich nickte und presst die Lippen für einen kurzen Moment zusammen. "Ja, ich hab gerade sozusagen die 'Freundschaft' mit Lydia beendet und hab beschlossen, dass ich hier nichts mehr zu suchen habe." Ich malte Gänsefüßchen in der Luft und zuckte mit den Schultern. Harry hob überrascht die Augenbrauen. "Hast du?" Ich nickte. "Hab ich." Harry presste die Lippen zusammen und holte kurz sein Handy heraus, sah kurz drauf und packte es wieder weg. "Wir können sowieso los."
"Wir?" Harry grinste und nickte. "Klar, ich hab doch noch die Überraschung für dich." Er hat's wirklich nicht vergessen und die Tatsache, ließ mein Herz einen Hüpfer machen. Mein Herz machte öfter Sprünge, wenn Harry in der Nähe war. Er hatte eine gewisse Wirkung auf mich, allerdings konnte ich mir noch nicht ganz erklären, welche Wirkung genau.
"Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, dass es etwas wäre, dass man einpacken kann", erwiderte ich. Harry lachte und schüttelte den Kopf. "Das wäre schwierig." Er ging an mir vorbei, aber ich blieb stehen, vollkommen in Gedanken, was die Überraschung wohl sein mag. "Hey, Robin, ich hab keine Ahnung wo dein Auto steht, also komm endlich", lachte Harry hinter mir. Es riss mich aus meinen Gedanken und brachte mich dazu, mich umzudrehen. Der Anblick, wie Harry mich grinsend und glitzernden Augen ansah und dabei rückwärts weiter ging, brachte mich ebenfalls zum grinsen, als ich mich in Bewegung setzte.
Mein Bett konnte warten.
*
Okay. Colors ist auf #21 in Fan-Fiction. Alter, als ich das gestern Abend gesehen habe, habe ich geschrien. :D Ich hab niemals erwartet, dass es irgendwann im zwanziger Bereich sein würde im Ranking. Wirklich, ich war voll geflasht. xD
Zudem habe ich heute um die 20 neue Follower bekommen und dachte mir so: Wtf, wieso so plötzlich? xD
Alles in einem will ich einfach nur danke sagen.
Ohne euch wäre Colors nicht auf Platz 21 im Ranking, noch hätte ich jetzt um die 70 Follower.
Ihr seid wundervoll.
xx
DU LIEST GERADE
COLORS » Harry Styles | #Wattys2016
Fanfiction»Stell' dir vor, du bist eine Farbe. Du wirst nicht jedem gefallen, aber es gibt immer jemanden, dessen Lieblingsfarbe du bist.« Robin ist neu in Seattle und fest in der Überzeugung, keinen Anschluss zu finden, da sie noch nie Jemand war, der schn...