Kapitel 3 - Schleimer

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"Ich bin wieder da!", rief ich ins Haus, während ich die Tür hinter mir schloss. Keiner antwortete und mir wurde bewusst, dass Dad noch im Verlag war. Wahrscheinlich hatte er mir einfach nur wieder Geld da gelassen mit einem Zettel Wird heute etwas später, bestell dir etwas zu Essen, wenn du Hunger hast. x Dad.

Seufzend zog ich mir die Schuhe aus und ging in die Küche, wo sich meine Vermutung bestätigte: Auf der Theke lagen ein paar Scheine, allerdings ohne Zettel. Anscheinend waren die Scheine mittlerweile schon Nachricht genug, schließlich kam er oft später nach Hause. Zwar hatten wir ein gutes Verhältnis zueinander, aber er stürzte sich fast schon wortwörtlich in die Arbeit, seitdem meine Mutter nicht mehr da war. Und das bereitete mir Sorgen.

Ich nahm die Scheine von der Theke und nach oben in mein Zimmer, wo ich meine Tasche in die nächste Ecke warf. Ich beschloss Lucy anzurufen, welche auf meinen Anruf wartete.

"Wird auch mal Zeit, dass du anrufst", begrüßte Lucy mich, als sie nach dem dritten Ton abnahm. Ich konnte ihr Grinsen fast schon hören.

"Sorry, bin gerade erst nach Hause gekommen", erklärte ich und setzte mich auf mein Bett.

"Und, wie ist die neue Schule so? Sind die Leute da nett?"

Ich erzählte ihr von dem Bio-Lehrer und den anderen Lehrer und erwähnte dabei nebenbei Lydia.

"Also hast du Freunde gefunden?", fragte sie und ich zögerte.

Waren Lydia und ich Freunde? Eher nicht, glaube ich. In manchen Momenten schien sie ziemlich nett, aber ich glaube nicht, dass sie bis spät abends Game of Thrones guckt und dabei Popcorn isst. Oder generell die selben Interessen wie ich hat. Ich meine, sie ist Cheerleaderin.

Aber vielleicht verstehen wir uns ja doch, wenn wir Zeit miteinander verbringen?

Mir fiel wieder das Angebot mit dem Cheerleader-Team ein.

Als ich nach der Schule zu meinem Auto gehen wollte, hatte Lydia mich abgefangen und gesagt, ich solle mir das mit dem Team unbedingt überlegen. Aber wenn ich ehrlich war, hatte ich keine Lust dazu.

"Robin?", riss mich Lucy aus meinen Gedanken.

"Sorry, ich war in Gedanken", ich schüttelte leicht meinen Kopf, "Ja... Ja, ich glaub, ich hab irgendiwe Freunde gefunden."

Lucy schien sich zu freuen. Damals in New York hatte sie mich oft mit ihren Freunden irgendwo hingeschleppt, in der Hoffnung ich würde mich mit ihnen anfreundet. Doch so war es nie.

Nachdem sie mir noch ein wenig über die Neuigkeiten auf ihrer High School erzählte, legten wir auf.

Da ich langsam hunger bekam, beschloss ich Lasagne zu machen. Also ging ich in die Küche und zog ein kleines Notizbuch aus dem Schrank heraus. Früher hat Dad immer zu meinem Geburtstag Lasagne gemacht, ganz nach Mums Rezept. Aber das ist schon lange her.

Ich öffnete das Buch und blätterte ein wenig, bis ich die Seite mit dem Lasagne-Rezept fand. Ich bemerkte, dass mir einige Zutaten fehlten, also ging ich in mein Zimmer, wo ich mich umzog und das Geld von Dad nahm. Ich würde in den Laden ein paar Straßen weiter gehen und dort die fehlenden Zutaten besorgen. Kurz überlegte ich, ob ich mit dem Auto fahren sollte, entschied mich aber dafür, zu Fuß zu gehen. Es war schließlich nicht weit.

Ich zog meine Kopfhörer aus meinen Ohren, als ich den Supermarkt betrat und stopfte sie in meine Jackentasche. Es waren nicht mehr viele Kunden da, wahrscheinlich schloss der Markt gleich.

"Schönen Feierabend!", sagte ich noch zur Kassiererin, bevor ich mit meinem Einkauf den Laden verließ. Während ich im Laden gewesen bin, war es draußen dunkel geworden und nurnoch wenige Autos fuhren die Straße entlang. Da ich mein Einkauf ohne Tüte trug, hatte ich keine Hand frei, um meine Kopfhörer raus zuholen. Ich mochte es nicht, ohne Kopfhörer und Musik irgendwo alleine lang zu laufen. Aber jetzt hatte ich keine andere Wahl.

Wer nimmt sich denn bitte keine Tüte, wenn er ein paar Sachen mehr einkauft? Genau: Ich.

Gerade, als ich um die Ecke biegen wollte, knallte ich volle Kanne gegen jemanden.

Ich erschrak mich so sehr, dass ich alles, was ich in der Hand hielt, fallen ließ. "Scheiße", fluchte ich leise und bückte mich, um die Sachen aufzuheben. Dass ich davor in jemanden reingelaufen bin, hatte ich komplett vergessen, bis ich bemerkte, dass jemand mir half, die Sachen aufzuheben. Wie peinlich. Ich hob meinen Blick und sah den Jungen mit den braunen Locken an. Er sah auf den Boden und hob gerade die Packung Lasagneplatten auf. "Entschuldige, war meine Schuld", murmelte ich und hob die Tüten mit den Tomaten auf. Zum Glück waren sie nicht zermatscht. Der Junge schmunzelte. "Wir waren irgendwie beide Schuld", meinte er und gab mir die Lebensmittel wieder. "Meinst du, du schaffst es, das alles zu tragen, ohne wieder gegen jemanden zu laufen?", fragte er und grinste, wobei seine Grübchen zum Vorschein kamen.

Meinte er nicht gerade noch, dass nicht nur ich daran Schuld war, dass wir gegeneinader gelaufen sind?

"Ich werd' mein Bestes geben", gab ich sarkastisch zurück und ging an ihm vorbei. Als ich ganz um die Ecke bog, meinte ich, ihn leise lachen zu hören. Was für'n Idiot.


"Was riecht hier denn so lecker?", ertönte die Stimme von Dad, als ich die Lasagne gerade aus dem Ofen holte. Ich sah zur Tür und entdeckte ihn in seinem Anzug am Türrahmen. "Ich hab Lasagne gemacht. Hast du Hunger?", fragte ich und öffnete den Schrank mit den Tellern.

"Sicher. Ich zieh mir nur eben etwas anderes an."

Damit verschwand er vom Türrahmen. Während ich den Tisch deckte, hörte ich wie er die Treppe hoch ging und nach kurzer Zeit wieder runter.

"Guten Appetit", sagten wir gleichzeitig, bevor wir anfingen zu essen.

"Schmeckt genau so, wie es deine Mutter immer gemacht hat", meinte er schließlich irgendwann und brach somit das Schweigen, welches geherrscht hatte.

"Ich hab das Rezeptbuch von Mum benutzt", erklärte ich und Dad nickte. "Wie war dein erster Schultag?", fragte er schließlich und ich zuckte mit den Schultern. "Ganz gut."

"Weißt du, nächsten Freitag kommt mein neuer Chef hier her, ich habe ihn zum Essen eingeladen", erzählt er und ich schmunzelte. "Schleimer."

Dad lachte. "Gar nicht wahr! Ich bin nur höflich!"

"Heißt also, dass du hier am Freitag ein Geschäftsessen veranstalten willst", kam ich auf das Thema zurück.

Dad kratzte sich kurz am Kinn. "Ich glaube nicht, dass es ein Geschäftsessen ist. Eigentlich war es sein Vorschlag, damit wir uns besser kennen lernen."

Meine Mundwinkel hoben sich. "Vielleicht ist er ja schwul?" Als Dad mich ansieht wackel ich bedeutungsvoll mit den Augenbrauen. Wieder lachte Dad und diesmal lachte ich mit.

"Nein, nein. Er bringt seine Frau und seinen Sohn mit.", meinte er schließlich, als wir uns beruhigt hatten. "Ich glaube, sein Sohn ist sogar in deinem Alter. Und du könntest diese Lasagne machen, sie schmeckt echt gut, das würde bestimmt guten Eindruck machen", überlegte er laut und ich lachte leise.

"Du bist also doch ein Schleimer", lachte ich und Dad fing an zu grinsen. "Vielleicht ein bisschen."


Klischees am Start, Freunde.

Kennt ihr dass, wenn ihr ein Kapitel anfängt zu schreiben, aber dann auf Youtube ZUFÄLLIG irgendein random Video (In meinen Fall war es ein Video wo 1D Never have I ever bei Ellen spielt) entdeckt und euch so denkt 'Ach, ein Video kann nicht schaden, ich schreib gleich weiter' und dann wird aus einem Video, 83203 Videos? Ich schon. Das hab' ich gefühlt jedes Mal wenn ich schreibe. Dann fang ich so mittags an und bin erst abends fertig und das nur, weil ich nur in 1/4 der ganzen Zeit wirklich geschrieben habe. Schrecklich sowas. xD

Ich habe heute erfahren, dass ich den Laptop von meinem Bruder bekomme, weil er ein neuen bekommt. Das heißt, ich kann jetzt nachts schreiben und werde abends um 23 Uhr nicht von meiner Mutter vom Pc weggescheucht. Heaven, Freunde, Heaven.


Das Kapitel ist meiner Meinung nach irgendwie komplett öde, weil es zum Teil ein Übergangskapitel ist. Wird aber im nächsten Kapitel besser (hoffe ich).

Wir seh'n uns beim nächsten Kapitel.

xx

COLORS » Harry Styles | #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt