Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Meinte sie das wirklich ernst? Oh Gott. "Jetzt im Ernst?"
Lydia nickte und lehnte sich gegen die Spinde, während sie eine Locke um ihr Finger wickelte. Das tat sie immer, wenn sie nachdachte. Zumindest machte sie es auch immer wieder mal in Bio, während sie die Aufgaben machte.
"Woher weißt du das?", fragte ich und drückte mein Buch noch fester gegen meine Brust. "Ich stand zufällig vor dem Büro des Rektors, als Blackwell reingeschickt wurde." Sie zuckte mit den Schultern und lächelte. "Ist wohl Karma. Er hat mir damals eine Fünf in Mathe gegeben." Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. "Hast du deswegen Blackwell in dieser Scheiße mit reingezogen? Wegen einer Fünf?" Lydia runzelte die Stirn und sah mich an, als wäre es selbstverständlich. "Natürlich. Die Fünf war unverdient." Tatsächlich war Lydia unglaublich schlau, zumindest verstand sie in Bio alles ohne Probleme, allerdings war sie gleichzeitig auch so unglaublich dämlich, dass ich ihr eine Klasche geben wollte.
Aber ich beherrschte mich. "Wow", schnaubte ich leise und wandte mein Blick ab - geradewegs in Harrys Augen. Wie lange starrte er mich schon an? Wieder starrten wir uns an, genauso wie vorhin. Nur dass ich es diesmal war, die zuerst lächelte. "Was ist deine Geheimwaffe?" Überrascht blickte ich wieder zu Lydia. "Wie bitte?" Sie legte den Kopf schief, als wolle sie sagen Ach, komm schon. Aber ich sah sie weiterhin einfach nur fragend an. Ich wusste wirklich nicht, was sie damit meinte. Was denn bitte für eine Geheimwaffe?
Sie verdrehte die Augen und deutete mit dem Kopf in die Richtung, in der Harry mit seinen Freunden stand. "Ich versuche schon seit Jahren seine Aufmerksamkeit bekommen und das ohne Erfolg - noch. Du bist nicht einmal eine Woche hier und schon sehe ich dich und Harry oft reden." Sie verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue. "Da hast du doch sicher eine Geheimwaffe."
Hatte ich eine Geheimwaffe? Eigentlich nicht. Ich verstand selbst nicht so ganz, wieso Harry und ich so oft redeten, obwohl Lydia mal meinte, dass er nicht viel mit Mädchen zu tun hatte. Ich hatte nichts getan, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Eigentlich tat ich nie etwas, was die Aufmerksamkeit anderer auf mich zog. Es war Harry, der mich immer wieder ansprach. Wobei ich ihn auch schonmal angesprochen und ihn dazu eingeladen hatte, meinen Dachboden zu streichen. Allerdings wollte ich nicht unbedingt seine Aufmerksamkeit gewinnen, ich mochte ihn einfach nur.
"Ich habe keine", antwortete ich also und zuckte mit den Schultern. "Ich habe es nichteinmal darauf angelegt, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bin nur ein paar mal mehr gegen ihn gelaufen - versehentlich." Lydias Augen strahlten. "Das ist die Geheimwaffe. Oh Gott, wieso hab ich das nicht versucht?" Sie lachte auf und blickte einmal über ihre Schultern nach hinten, zu Harry. Was meinte sie jetzt auf einmal?
Verwirrt sah ich sie an. "Na, ich meine, die gegen-jemanden-laufen-und-unschuldig-tun-um-ihn-dann-in-ein-Gespräch-zu-verwickeln Masche. Beinahe hätte ich dir abgekauft, dass du das wirklich nicht absichtlich machst." Ich öffnete den Mund, um ihr zu widersprechen, aber klappte ihn wieder zu, als Lydia mich fast schon feindseelig anfunkelte. "Danke für den Tipp. Aber halt dich ab jetzt von Harry, ich übernehme ab hier." Ich blinzelte ein paar Mal, bis ich realisierte, was sie gerade gesagt hatte.
Moment, sagte sie mir gerade, dass ich nicht mehr mit Harry reden durfte?
"Also weißt du, eigentlich ist es wirklich keine Masche -" Ich wurde von der Klingel unterbrochen und scheinbar hatte Lydia mir auch nicht zugehört. "Wir sehen uns zu Mittag." Sie zwinkerte, bevor sie an mir vorbei ging. Hatte sie mich gerade wirklich angezwinkert? Ich verstand Lydia immer weniger.
Ich runzelte die Stirn und ging auch los, um zu meinem Kurs zu kommen. Blackwell wird jetzt wahrscheinlich gefeuert oder sonst was und Lydia hatte mir beinahe schon befohlen, mich von Harry fern zu halten. Und ich konnte mir fast schon denken, dass Amy auch zum Rektor geschickt wird.
Das war doch ein toller Start in die Woche.
Ein kurzes Kapitel, weil ... ja, eigentlich gibt es keinen Grund dafür. Es ist einfach so unglaublich kurz geworden, oh Gott.
Irgendwie schreibe ich anders, oder bilde ich mir das nur ein? xD
Hah, ich hab heute Schulfrei gehabt, ich fühl' mich so wundervoll. :D
Wir sehen uns beim nächsten Kapitel, Babes.
xx
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COLORS » Harry Styles | #Wattys2016
Fanfiction»Stell' dir vor, du bist eine Farbe. Du wirst nicht jedem gefallen, aber es gibt immer jemanden, dessen Lieblingsfarbe du bist.« Robin ist neu in Seattle und fest in der Überzeugung, keinen Anschluss zu finden, da sie noch nie Jemand war, der schn...