Kapitel 51 - Lüge

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"Sie tut mir echt leid. Ich würde es echt hassen, wenn die Leute mich so anstarren würden." Ich schloss mein Spind, während Jade weiterhin von Weitem Amy beobachtete. Die anderen Schüler starrten sie nicht nur an, sondern tuschelten auch untereinander. Auch, wenn Amy wieder zur Schule durfte, war die Geschichte mit den Bild noch nicht aus den Köpfer verschwunden. Etwas, was selbst Jason nicht hinbekommen würde.

Ich hatte noch nicht mit ihr gesprochen, seitdem sie wieder zur Schule durfte - also seit heute. Genauso wenig wie ich mit Harry gesprochen hatte. Nachdem ich ihn zum zweiten Mal angerufen hatte, war sofort die Mailbox angesprungen. Ich hatte drauf gesprochen und ihn gebeten, mich zurück zu rufen.

Er rief nicht zurück.

"Ich will garnicht wissen, was hier los sein wird, wenn Hazel morgen auch noch wieder da ist", sprach Jade eher mit sich selbst, als mit mir. Trotzdem nickte ich und sah ebenfalls zu Amy rüber. Sie ging in unsere Richtung - wobei ich bezweifelte, dass sie zu uns wollte, sondern einfach nur an uns vorbei - und ich lächelte und nickte ihr zu, als sie mich entdeckte. Sie erwiderte das Lächeln nur halbherzig und ging einfach an uns vorbei, ohne noch etwas zu sagen.

"Was war das denn?" Jade sah verwirrt zwischen mir und der Richtung, in der Amy verschwunden war, hin und her. "Ich dachte immer, ihr seid nicht mal ansatzweise Freunde."

"Wir sind keine Freunde." Ich schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. "Glaub ich", fügte ich hinzu. "'Glaubst du'?" Ich zuckte mit den Schultern.

"Wir haben nicht wirklich viel miteinander zu tun." Sie ist aber die einzige Person, mit der ich über die Sache mit Jason reden konnte.

Und die mir helfen konnte.

"Na, wenn du meinst."

- - - - - - ♥ - - - - - -

Es klingelte und sofort sprangen alle Schüler auf und packten ihre Sachen zusammen. Wieso beeilten sie sich alle so? Ist war ja nicht so, dass sie schneller nach Hause kamen, sie hatten alle noch einen Kurs vor sich.

Seufzend erhob ich mich ebenfalls von meinem Platz und packte meinen Kram, bevor ich als eine der Letzten den Raum verließ.

Der Tag ging nur langsam vorran und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, dass ich weder Lydia, noch Jason oder Harry gesehen hatte.

Die Flure leerten sich schon langsam, während ich gerade an meinem Spind ankam und die Bücher für den nächsten Kurs nahm.

Ob Lydia mich wohl schon verpfiffen hatte? Wahrscheinlich hat sie es kaum erwarten können, zu Jason zu rennen. Wobei ich am Ende garkein Schaden bekommen würde.

Warum half Lydia dabei, dass Harry - höchstwahrscheinlich - von der Schule fliegt? Das wollte einfach keinen Sinn machen.

Gerade als ich meinen Spind schließen wollte, erledigte eine andere Hand das für mich. Und das nicht gerade sanft. Am pinken Nagellack konnte ich allerdings erkennen, um welche Person es sich handelte.

Dabei habe ich gerade an diese Person gedacht.

Es klingelte zur nächsten Stunde und die Schüler beeilten sich, noch pünklich in die Klassen zu kommen, bevor der Lehrer kam. Nur wir beide blieben im Flur stehen.

"Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass man schon bald von der Schule fliegt?"

Versuchte sie mich gerade zu provozieren?

"Davon weiß ich nichts", antwortete ich und beobachtete, wie die Rothaarige vor mir auflachte.
"Natürlich weißt du davon. Es war Teil des Deals." Ich zog eine Augenbraue. Bitte was?

"Wenn du mich nett drum bittest, werde ich vielleicht Jason nichts erzählen und er wird nicht -"

"Was zur Hölle redest du da? Nicht ich würde von der Schule fliegen." Das altbekannte schlechte Gefühl in meinem Bauch kam zurück. "Ja klar. Wer sollte sonst von der Schule fliegen? Verarsch jemand ander'n, Robin."

"Ich weiß ja nicht, was Jason dir erzählt hat, aber bei dem Deal von dem ich weiß, ist es Harry, der Probleme bekommt - nicht ich."

"Ich meins ernst, verarsch jemanden anderen. Wieso solltest du den Deal annehmen, wenn du selbst keine Probleme bekommst? Das ist dämlich."

"Gerade weil Harry wegen mir Probleme bekommen würde." Ich wandte mich zum Gehen, konnte aber noch sehen, wie Lydias Grinsen langsam erstarb und durch Stirnrunzeln ersetzt wurde. Gerade, als ich Richtung Klassenraum gehen wollte, hielt sie mich auf. "Warte."

Ich drehte mich wieder in ihre Richtung. "Was denn noch? Musst du nicht Jason irgendwas petzen gehen? Ich komm zu spät zu meinem Kurs."

Wieso provozierte ich sie? Ich hatte immer noch keinen Plan, wie ich Harry aus der Sache rausholen konnte.

Dämlich, Robin, dämlich.

"Gib' mir einen Grund, wieso Jason mich anlügen sollte und nicht dich."

"Er hat mir gezeigt, was er gegen Harry in der Hand hätte. Hat er dir gezeigt, was er gegen mich in der Hand hätte? Und außerdem: Würdest du ihm - bei was auch immer - helfen, wenn es Harry schaden würde?"

Lydia antwortete nicht, sondern starrte mich einfach an.

"Das heißt wohl nein." Ich zuckte mit den Schultern und wandte mich wieder zum Gehen.

Und diesmal hielt sie mich nicht noch einmal auf.

In mir wuchs die Hoffnung, dass sie vielleicht ihre Klappe halten würde und ich somit mehr Zeit hätte, mir etwas einfallen zu lassen.

Die Hoffnung, dass mir Lydia vielleicht sogar helfen würde, aus der Sache rauszukommen, ohne, dass irgendwelche neuen Probleme entstanden, verwarf noch bevor ich zuende denken konnte. Sie würde mir niemals helfen. Nicht freiwillig.

Nicht in diesem Jahrhundert.

Oder in diesem Leben.

Dafür war sie zu sehr Lydia.

Ich atmete tief aus und klopfte an der Tür des Klassenzimmers.

Ich wollte einfach nurnoch nach Hause und nichts tun.


*

Same here, Robin.

Okay, mein Kopf ist voll mit anderem Müll, deswegen war es so anstrengend dieses Kapitel zu schreiben - weswegen es auch kürzer ist als sonst. Und irgendwie beschissen. xD

Das Kapitel lässt hoffentlich nicht wieder so lange auf sich warten.

Wir sehen uns.

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COLORS » Harry Styles | #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt