»Stell' dir vor, du bist eine Farbe. Du wirst nicht jedem gefallen, aber es gibt immer jemanden, dessen Lieblingsfarbe du bist.«
Robin ist neu in Seattle und fest in der Überzeugung, keinen Anschluss zu finden, da sie noch nie Jemand war, der schn...
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Hätte ich mich in einem Film befunden, wäre ich am nächsten Morgen total energiegeladen aufgestanden und hätte mich für die Schule fertig gemacht, während It's my birthday im Hintergrund liefe. Aber da ich mich - leider - in der Realität befand, wachte ich weder energiegeladen auf, noch lief It's my birthday im Hintergrund.
Für einen kurzem Moment hatte ich sogar vergessen, dass ich Geburtstag hatte. Zumindest so lange, bis ich nach unten kam und überraschenderweise Grams und Dad mit einem Muffin und Kerze begrüßt wurde. Und nachdem mir beide ihr Geschenk - ein Umschlag mit Geld - gegeben hatten, verzog sich Dad wieder, wahrscheinlich um weiter zu schlafen und Grams frühstückte mit mir.
Als sie mich fragte, was ich heute Abend machen würde, zuckte ich bloß mit den Schultern. Ich hatte überlegt doch zu dieser Party zu gehen, allerdings wusste ich nicht genau was ich dort zu suchen hatte. Außer Harry wäre dort niemand, mit dem ich meine Zeit verbringen wollte. Und allein deswegen hatte ich beschlossen, zumindest kurz einmal vorbei zu schauen.
Danach konnte ich ja immer noch gehen.
In der Schule traf ich auf mehrere Schüler und Schülerinnen, die ich nicht einmal vom Sehen her kannte und mir trotzdem gratulierten. Ich wolle ehrlich gesagt nicht wissen woher sie wussten, dass ich heute Geburtstag hatte. Wahrscheinlich waren sie zur Party eingeladen. Und obwohl mich irgendein Mädchen Kim nannte, sagte ich jedes Mal Danke und lächelte. Eher gezwungen.
Ich wusste nicht, ob es einfach nur Zufall oder Absicht war, aber jedes Mal, wenn Lydia und ich uns entgegenkamen, kam immer irgendetwas dazwischen, sodass wir nicht einmal die Chance gehabt hätten, miteinander zu reden. Allerdings machte mir das nicht wirklich etwas aus, wahrscheinlich weil ich die meiste Zeit in Gedanken war.
Und da ich weder mit Lydia, noch mit Harry - den ich nicht einmal gesehen hatte - gesprochen hatte, wusste ich jetzt, was ich wirklich wollte. Na ja, zumindest zum Teil.
Seufzend schloss ich meinen Laptop und sah auf die Uhr auf meinem Nachttisch. Es war 18 Uhr und ich lag noch immer mit Gammelklamotten und merkwürdigen Knoten auf dem Kopf im Bett und hatte bis gerade eben Game of Thrones geguckt, allerdings hatte ich soeben die neuste Folge gesehen und musste auf die neue Staffel warten. Und da ich noch immer keine Ahnung hatte, welche Serie ich jetzt gucken sollte, um mich zu beschäftigen, hatte ich auch keine Lust mehr im Bett zu liegen. Eigentlich hätte ich schon längst dabei sein, um mich für die Party fertig zu machen. Allerdings wurde heute Nachmittag ein Kleid geliefert. Zuerst war ich total verwirrt, da ich nichts bestellt hatte, aber nachdem ich das weinrote Kleid gesehen hatte, wusste ich, dass Lyida mir das Kleid geschickt hatte.
Beinahe war ich verwundert, dass sie mir das Kleid trotzdem schickte, obwohl ich mit ihr eigentlich im Streit war - Konnte man das wirklich Streit nennen?
Und obwohl das Kleid wunderschön war - wahrscheinlich war Lydias Kleid ganz nach Ansage, noch wunderschöner als meins - wollte ich es nicht anziehen. Und auch nachdem ich aus dem Bett gekommen und duschen war, betrachtete ich das Kleid auf dem Kleiderbügel nur einen kurzen Moment, bevor ich es achtlos aufs Bett warf und meinen Kleiderschrank öffnete.
Zufrieden betrachtete ich mein Outfit: Ein rotes Oberteil, mit weißem Kragen und schwarzen Schleife, eine schwarze Shorts mit schwarzer Stumpfhose und schwarzen Schuhen. Wenn mans genau nahm, war es nichts besonderes, sowas trug Lydia auch öfter in der Schule, allerdings hatte ich keine große Lust, mir soviel Mühe zu geben, wenn ich vielleicht doch sofort wieder verschwand.
"Grams, ich bin dann mal weg." Ich lugte ins Wohnzimmer und konnte sie mit einer Schüssel Popcorn auf dem Sofa entdecken. Ohne den Blick vom laufenden Fernseher zu wenden, hob sie eine Hand und murmelte ein "Viel Spaß", während sie noch eine handvoll Popcorn in den Mund steckte.
Grams halt.
Nachdem ich meine Tasche geschnappt hatte, verließ ich das Haus und machte mich auf dem Weg zum Haus, in dem die Party stattfand.
Als ich ankam, war die Party schon im vollen Gange und wie ich erwartet hatte, kannte ich niemanden. Na ja, vielleicht eins zwei Gesichter vom Sehen her, aber das war's dann auch schon.
Zu Erst lief ich ein wenig sinnlos herum und sah mich im Haus um, was garnicht so einfach war, da überall Menschen waren, die entweder tanzten oder einfach nur rumstanden mit einem roten Becher in der Hand. Mir wurde ebenfalls einer in die Hand gedrückt.
Schon wieder rote Becher. Was ist mit anderen Farben?
Die Hütte - oder eher das Haus - stand eher abseits von Seattle und war so ziemlich das einzige Haus hier in der Nähe. Dass das alles hier Lydias Familie gehörte, konnte man sich nach längerem Überlegen denken. Alles sah... teuer aus.
Apropos Lydia: Nachdem ich in die Treppe hochging, konnte ich sie mit den anderen Cheerleader-Mädchen im Flur entdecken,das erkannte ich an der Kleidung. Und Lydia hatte es wirklich Ernst gemeint: Ihr Kleid war viel schöner, als das, was sie mir geschickt hatte. Zwischen den ganzen weinroten und weißen Klamotten, konnte ich aber noch andere Farben sehen. Ein Mädchen stand zwischen ihnen. Es war wie zwei Fronten: Das Cheerleader-Team und das Mädchen.
Ich kannte sie. Sofern ich mich nicht irrte, saß sie in Mathe eine Reihe vor mir. Und trug normalerweise eine eckige schwarze Brille, aber jetzt schien sie Kontaktlinsen zu tragen. Sie war gut in Mathe, das wusste ich.
Und für einen Moment dachte ich, dass sie alle irgendwie befreundet waren, aber ich wurde stuzig, als alle lachten - außer das Mädchen. Ich glaube, sie hieß Kim? Zumindest hatte Blackwell sie einmal so genannt.
Und erst, als Lydia ihr Getränk über Kim schüttete, wusste ich, dass sie alles andere als Freunde waren. Kim versuchte, an ihnen vorbei zu gehen und zu verschwinden, doch sie versperrten ihr den Weg und lachten.
Ich presste die Lippen zusammen und ging auf die Gruppe zu.
Als Lydia mich auch entdeckte, zog sie eine Augenbraue hoch und musterte mich. "Bist du also endlich zum Verstand gekommen? Wieso hast du das Kleid nicht an, welches ich dir geschickt habe?" Auch die anderen Mädchen sahen mich musternd an. "Ist nicht angekommen", log ich und trank einen Schluck aus meinem Getränk. Alkohol - das brauchte ich wirklich für das, was ich jetzt vor hatte. Ich würde es sicher bereuen. Mein Blick glitt zu dem Mädchen, dass sich ihre nassen Haare aus dem Gesicht strich und die Arme um ihr Körper schlang. Sie hatte Tränen in den Augen.
"Und ja, ich bin zum Verstand gekommen", fügte ich noch hizu, weswegen Lydia lächelte.
Zumindest lächelte sie so lange, bis ich ihr den Rest meines Getränkes ins Gesicht schüttete.
*
Und cut. Regt euch ruhig über diesen Cut auf, ist ganz witzig zu lesen. xD
Ich hab nicht noch einmal drüber geguckt, also könnten Fehler dabei sein. xD