Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers Story

Kapitel 45

Beim essen fing ich an zu erzählen: „Viel gibt es nicht zu erzählen. Meinen ersten Freund hatte ich mit 16. Es hielt ganze neun Monate. Danach war ich etwas über ein Jahr Single und dann kam mein zweiter Freund, er war meine erste große Liebe und wir waren fast sieben Jahre zusammen. Bis er sich komplett wandelte und ein anderer Mensch wurde. Danach wollte ich keinen Mann mehr an mich ran lassen, auf einer Gefühlsbasis. Ich hatte das vertrauen, genauso wie du verloren. Seitdem bin ich, nun also knapp 2 Jahre, Single und joar, hab mich eben ausgetobt." Er lächelte: „Möchtest du denn auch eine Familie haben?" „Klar, aber alles mit der Zeit." sagte ich und Chris stimmte mir nickend zu. „Apropos Familie." sagte ich „Ist deine Familie groß?" Er schluckte seinen Bissen runter und antwortete mir dann: „Was heißt Groß? Ich habe meinen Bruder Andreas, seine Frau und die drei Kids, meine Mama und dann habe ich noch meine Schwester Silvia. Sie ist auch verheiratet und hat eine Tochter." Ich stocherte in meinem Essen rum: „Okay das ist Groß." „Und deine?" fragte er. Ich überlegte: „Wenn wir Cousinen und Co nicht mitzählen habe ich meine Eltern und meine zwei Omas." „Du bist Einzelkind?" fragte er. „Ja." antwortete ich. Er schaute mich an und sagte: „Geil, du hast es gut. Ich musste mir ein Zimmer mit meiner Schwester teilen und da sie irgendwann zum Kelly-Family Fan mutierte war das echt hart. Mein Papa und ich haben dann mal eine Trennwand gezogen weil auch sie sich in der Pubertät nicht mehr ihr Zimmer mit dem kleinen, blöden Bruder teilen wollte. Schließlich waren ab einem gewissen Alter ja Männer interessant!" „Oh ha." lachte ich und legte meine Gabel auf den leeren Teller. „Ja das war schon dumm. Andreas konnte immer Frauen mit nachhause nehmen denn er hatte ein Zimmer für sich allein. Der Stärkere und Ältere halt. Aber als er dann endlich ausgezogen ist habe ich meiner Schwester das Feld überlassen und bin in sein Zimmer gezogen." fuhr er fort. Ich unterbrach ihn: „Bist du der kleinste von allen?" „Ja, Andreas ist 4 Jahre älter als ich und meine Schwester 3 Jahre. Ich bin ein kleiner Nachzügler." lachte er nachdenklich.

Wir räumten die Küche auf, schauten noch etwas Fernsehen und gingen dann ins Bett. In dieser Nacht könnten wir auch nicht voneinander lassen und prüften ausgiebig meine Matratze und mein Bettgestell auf Belastungen der besonderen Art ....

Am nächsten Morgen schellte der Wecker um 6 Uhr in der Früh. Ich haute ihn verschlafen aus und kuschelte mich noch einen Moment an meinen Traummann. Wir standen zusammen auf und gingen Duschen. Na ja wir wollten duschen, EHRLICH, aber wir waren mal wieder gegenseitig interessanter. Nach diesem schönen Ausflug der Gefühle seiften wir uns rasend schnell ein, duschten, zogen uns blitzschnell an und rannten ohne Frühstück in die Tiefgarage. Ah was war ich wieder spät dran! An den Autos angekommen küssten wir uns lange und verabschiedeten uns. „Wir telefonieren Schatz." sagte Chris und schlug meine Autotür zu. Ich gab ihm noch ein Luftkuss und raste dann wie eine Irre über die Landstraße zur Arbeit. Abgehetzt, aber pünktlich lief ich durch die Haupttür, stöckelte die Treppe hoch, ging in mein Büro und ließ mich erschöpft auf meinen Bürostuhl fallen. Ich hatte keine Lust heute zu arbeiten, ich wollte lieber in seiner Nähe sein.