Kapitel 82

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Nach einer Stunde ritt ich auf Chris zu, stieg ab und zeigte ihm mit meinem Zeigefinger das er herkommen soll. Er kam zu mir und fragte: „Was ist los Schatz?" Ich ließ mich von Dino rutschen, machte eine magische Bewegung und sagte: „Ein Pferd!" Chris legte den Kopf schief und schaute mich fragend an. Ich lief einmal im Kreis, mit Dino, um Chris umzu und schaute ihm dabei ununterbrochen in seine schönen, klaren Augen. Langsam drehte er sich, auf seiner Stelle, mit und ließ so den Blickkonkat ebenfalls nicht abbrechen. Als ich wieder bei meiner Ausgangsposition angekommen war, sagte ich erneut: „Ein Pferd!" Chris grinste sein zuckersüßes Grübchen-Lächeln. „Jetzt du." sagte ich. Sein lächeln verschwand sofort aus seinem Gesicht und er schaute mich mit großen Augen an: „ICH?" Ich nickte und legte meinen Kopf schief. „DA OBEN DRAUF?" er zog seine Brauen hoch. Ich nickte erneut. „Der ist doch lieb oder?" fragte er mich. Ich nickte wieder. „Na gut, aber du lässt ihn nicht los." ermahnte mich Chris. Ich hörte eine leichte Angst in seiner Stimme mitschwingen. „Nein Schatz." sagte ich und half ihm in den Sattel. „Oh Gott, ist das hoch." sagte er „Ich hab übrings Höhenangst, falls du es noch nicht wusstest." „Gut zu wissen, wusste ich nicht." lachte ich. „Und Flugangst habe ich auch." fügte er hinzu. Ich legte lässig meinen Arm auf Dinos gesenkten Kopf und antwortete: „Schatz, abheben und davonfliegen wird er mit dir nicht. DAS verspreche ich dir." „Haha." sagte Chris trocken und dann fingen wir beide an zu lachen. Er setzte sich aufrecht hin und krallte sich schon förmlich an den Sattel. Ich führte den dunkelbraunen Hengst langsam durch die Halle. Nach ein paar Minuten fand Chris gefallen daran, nahm eine entspanntere Körperhaltung an und wir lachten viel. „Vertraust du mir?" fragte ich ihn. „Blind!" kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. Ich hielt das Pferd an und setzte mich mit einem Satz vor Chris auf Dino. „Halte dich fest." sagte ich und legte mir seine Arme um den Bauch. Dann nahm ich die Zügel, schnellte mit der Zunge und schon setzte sich das große Pferd in Bewegung. Chris lächelte und genoss die Zeit mit mir, eng umschlungen auf dem Pferd. Wir ritten aus der Halle, zum Strand. Dort angekommen trat ich Dino ganz leicht in die Seite und er lief etwas schneller. „Huuii ..." gab Chris von sich. Ich wiederholte es noch einmal und schon galoppierten wir am Strand entlang. „Das ist er Hammer!" rief Chris voller Freude. „Beeindruckt?" fragte ich lachend. „Ja!" sagte er und drückte seinen Oberkörper noch enger an meinen.

So flogen wir gemeinsam über den sandigen Boden. Ich spürte Chris an mir, der mir seinen Kopf auf meine Schulter legte und hörte das gleichmäßige schnauben von meinem Pferd. Es atmete schnell aber ruhig, während es uns beide den Strand entlang trug. Es war ein magischer Moment, der nie enden sollte. In einer kleinen, verlassen Bucht brachte ich Dino zum stehen. Ich lehnte mich gegen Chris und schloss meine Augen. Er gab mir einen Kuss auf meine Wange und drückte mich fest an sich. „Ich habe so lange auf dich gewartet Chloé." sagte er liebevoll und schaute aufs Meer hinaus „Ich wünschte ich könnte dich auch meinem Papa vorstellen." „Meinst du der würde mich mögen?" fragte ich vorsichtig. Ich hatte echt Angst in ein Fettnäpfchen zu treten. Ich spürte wie Chris seinen Mund zu einem leichten Lächeln verformte und dann hörte ich seine Stimme: „Ja, er würde dich genauso lieben wie ich es tue. Er hat sich immer gewünscht das ich eine Partnerin finde mit der ich eine Zukunft planen kann." Ich drückte seine Hand, die immer noch, zusammen mit der anderen, meinen Bauch umschlang. Der hob seinen Kopf und schaute zum blauen Himmel hoch. Eine kleine Träne glitzerte in der Sonne an seiner Wange. „Papa, ich habe sie endlich gefunden!" rief er zum Himmel hoch und drückte mich noch enger an sich. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und gab ihn einen langen Kuss. „Und ich lasse sie nie wieder gehen." fügte er hinzu und schenkte mir mein Lieblings-Lächeln. Leider geht auch der schönste Moment irgendwann zuende. Ich nahm die Zügel in die Hände, schnellte mit der Zunge und wir kehrten nach einer Zeit zurück zum Stall.

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt