Kapitel 54

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„Lust auf eine Partie Billard?" fragte Paddy und hielt mir den Billardstock hin. „Wenn du nicht weinst am Ende." antwortetet ich. „Ich und weinen, niemals! Ich gewinne ja eh!" witzelte Paddy und hob seine Arme hoch um sie anzuspannen, damit ich seine Muskeln sehen konnte. Wow, er war echt sehr durchtrainiert und das komplette Gegenteil von Chris, stellte ich fest. Eigentlich war Chris so gar nicht mein Beuteshema in Sachen Männer. Ich stand eher so auf die harten, durchtrainierten Kerle, die nach der sich jede Frau umschaute. Chris war anders und zog mich auf eine magisch Weise an, ich hatte so ein Gefühl noch nie, das Gefühl einen fremden Menschen zu sehen und zu denken das man ihn schon Jahrhunderte kennt. Das faszinierte mich so an ihm und ja ... hübsch ist er auch!

„Ich fang an." sagte ich und lief zum Tisch um die Kugeln aufzureihen. Erst war es recht ruhig zwischen uns, doch auf einmal unterbrach mein Bester die minutenlange Konzentrations-Stille: „Was gibt es neues bei dir? Wie war Berlin?" „Super gut, du glaubst nicht was wir alles erlebt haben." fing ich an zu erklären. Ich berichtete ihm alles, da er wie gesagt mein bester Freund seit Jahren war. „Was? Der hat dir seine Nummer gegeben?" unterbrach mich Paddy „Hast du sie angenommen?" „Ja." sagte ich stolz. Er verzog leicht sein Gesicht und schaute mich verdutzt an, ich erzählte weiter, bis er mich wieder unterbrach. „Ach Quatsch, der stand einfach so hier auf der Matte und hat auf dich gewartet?" fragte Paddy auf einmal. „Ja, das war voll lieb von ihm." erwiderte ich verliebt. „Was für ein Storker." stellte Paddy fest und ich nahm ihm schnell den Wind aus den Segeln: „Wie gesagt, ich fand es süß! Stell dir vor, er fährt einen alten Golf 3." „Ich dachte Mr. Zauberhase schmeißt mit seinem Geld um sich und schwingt sein schwules Popöchen in einen Porsche." sagte Paddy unbeeindruckt. Ich merkte wie Paddy seine Art immer mehr veränderte, ich kannte diese Seite an ihm nicht und konnte sie nicht deuten. „Was ist denn mit dir los?" lachte ich. „Nix." gab er zurück „Ich mag halt keine schwulen Männer das weißt du." „Er ist nicht schwul!" verteidigte ich meinen Freund. „Das du mit Hannes befreundet bist reicht mir, aber noch einen Schwulen Kumpel?" erklärte er mir. „Wie gesagt Paddy, Chris ist weder schwul, noch ist er mein Kumpel." sagte ich vorsichtig. Er stieß mit Wucht die weiße Billardkugel an und schaute mich dann fragend an. „Er ist mein Freund." sagte ich etwas kleinlaut, denn Paddys Blick schüchterte mich auf eine Art ein. Die weiße Kugel knallte heftig gegen eine andere und versenkte diese rasch im Loch am Rand des Tisches. „Was!" stieß er hervor und richtete sich auf. Ich schaute ihn fragend an. „Was willst du denn bitte mit dem Waschlappen?" seine Stimme klang verärgert. „Ich liebe ihn." sagte ich laut. „Der nimmt dich doch nur als Alibi." sagte er und nahm meine Lautstärke an „Deine Ex-Kerle waren immer richtige, durchtrainierte, schicke Männer und nun holst du dir so einen Hungerharken?" „Paddy du tust mir weh mit deinen Beleidigungen über ihn" schrie ich. „Ich dir weh tun?" schrie er zurück „Ich will immer das beste für dich!"

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt