Kapitel 75

1K 41 12
                                    

Auf einmal stolperte ich über eine Wurzel. Ich schlug hart auf den Boden auf und blieb erst einmal liegen. Nach ein paar Minuten wollte ich mich aufrichten, ich drückte meinen Oberkörper mit meinen Händen von dem nassen Boden hoch, verlor den Halt, da meine Hände verrutschten und fiel wieder zurück ins nasse Moos. Ich hatte keine Kraft mehr: Mein Kopf brummte, meine Beine taten weg vom Rennen und meine Hände schmerzten wahnsinnig von meiner Flucht durch das Fenster. Ich kauerte mich zusammen und weinte vor mich hin. Ich werde das hier nicht überleben dachte ich und schloss voller Angst meine Augen.

Nach einer Zeit merkte ich einen warmen Atem in meinem Gesicht. Ich schlug die Augen auf und starrte in zwei, große braune Augen. Ich schrak hoch und sah was da vor mir stand: Ein Hund! Er legte seinen Kopf schief, schnüffelte an meiner Hand, die ich ihm entgegenstreckte und leckte dann über meine tiefe Schnittwunde, in meiner Handinnenfläche. Auf einmal rannte der Hund bellend davon und ließ mich zurück. „Nein." rief ich, aber mein Schrei glich eher einem verzweifelten flüstern.

Doch er ließ mich nicht lange allein, nach ein paar Sekunden kam er wieder angerannt. Er blieb vor mir stehen, legte seinen Kopf in den Nacken und Jaulte bitterlich los. Schaute sich dann um und trat nervös auf seinen großen Pfoten hin und her. Dann jaulte er wieder zum Himmel hoch, lief um mich herum und wedelte freudig mit seiner wuscheligen Rute. Auf einmal hörte ich Schritte im Dickicht des Waldes und eine ältere Frau kam zum Vorschein. Als sie mich sah rannte sie auf mich zu, ließ sich auf ihre Knie fallen und holte ihr Handy aus der Tasche. Sie rief den Notarzt und legte dann ihre Jacke um mich. „Alles wird gut!" sagte sie leise zu mir „Gut gemacht Bello!" Sie strich mir leicht über meine zitternde Schulter und blieb bei mir. „Hilfe!" weinte ich leise und lehnte mich dankend gegen die fremde Frau. „Psst, der Notarzt kommt gleich. Was ist ihnen Passiert?" beruhigte sie mich. „Ich weiß es nicht." wimmerte ich und stammelte dann los „Ich wurde entführt und der wollte mich umbringen ... und Fenster und Wald .... ihr Hund." „Ruhig!" sagte die Frau leise. Ich hörte plötzlich Sirenen, die Luft durchschnitten und dann sagte die Frau: „Ich hole Hilfe, Bello bleibt bei Ihnen!" Sie gab ihrem Hund ein Zeichen und der große Bernhardinerhund legte sich braff neben mir. Ich streichelte ihm am Kopf und bedankte mich: „ Du hast mir das Leben gerettet!" „Da vorne!" hörte ich die Frau rufen. Drei Sanitäter, ein Notarzt und zwei Polizisten rannten auf mich zu. Der Notarzt ließ sich zu mir auf den Boden fallen: „Wie geht es Ihnen?" „Sie ist total durch einander." sagte die Frau mitfühlend „Sie hat etwas geplappert von Entführung." „Wurden Sie entführt?" fragte der Sanitäter. Ich nickte. „Sind Sie Chloé Tölper?" fragte der eine Polizist mich und wieder nickte ich. Woher wusste er meinen Namen?

Eine magische Begegnung - Ehrlich Brothers StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt