Kapitel 13

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Ich starrte schon eine ganze Weile an die Decke meines Zimmers und wartete darauf das die Zeit endlich verging. Wann würde Justin endlich weg sein?
Ich kuschelte mich noch weiter in meine Decke. Eigentlich war es ziemlich dumm von mir hier drinnen zu hocken und mich zu Tode zu langweilen, obwohl ich außerhalb meines Zimmers bestimmt mehr Spaß haben würde, aber ich wusste einfach nicht was ich hier alleine tun könnte. Obwohl... Steven war da, ich könnte bestimmt etwas mit ihm machen. Allerdings war die Gefahr das ich Justin und Victoria über den Weg lief zu hoch. Wie kindisch war ich gerade bitte? Hatte ich etwa Angst ihm zu begegnen? Nein, niemals. Ich raffte mich von meinem Bett auf und tapste zur Tür. Es war ziemlich still, also beschloss ich Steven aufzusuchen.
Ich lief den Gang mit den Schlafzimmern entlang als ich plötzlich merkwürdige Geräusche aus einem der Zimmer wahrnahm.
Langsam lief ich auf die geschlossene Tür zu. Es war Victorias Zimmer.

"Justin..", hörte ich Victorias Stimme. Mein Herz stockte. Es war eindeutig ein Stöhnen gewesen. Wie von selbst und gegen meinen Willen liefen meine Beine auf die Tür zu, um zu lauschen. Und dafür hätte ich mich am liebsten im nächsten Moment umgebracht.
Ich hörte schweres Atmen und.. ein Keuchen? Und dann war da Victorias Stimme welche immer wieder Justins Namen leise vor sich hin stöhnte. Sie würden doch nicht...

Hatten Victoria und Justin gerade Sex?
Anders allerdings konnte ich mir das hier nicht erklären. Plötzlich fühlte sich mein Herz schwer an und hämmerte kräftig gegen meine Brust. Ich wusste nicht wie mir geschah, es fühlte sich an, als würde mir die Luft abgeschnürt werden.
Heißes Adrenalin strömte durch meinen Körper und so setzten sich meine Beine urplötzlich wieder in Bewegung. Ich rannte, nein flüchtete ins Wohnzimmer, wo ich mich erstmal atemlos auf die Couch sinken ließ.

Das konnte doch verdammt nochmal nicht wahr sein!
Ich fasste mir an die Brust, in der mein Herz immer noch wie wild hämmerte. Ich versuchte unzählige widerliche Bilder von Justin mit Victoria zu verdrängen, doch es gelang mir einfach nicht. Meine Hände ballten sich vor Wut zu Fäusten auch wenn ich kein Recht darauf hatte, wütend zu sein. Ich schäumte vor Wut, am liebsten hätte ich etwas klein geschlagen.

Ich packte mir gerade ein Kissen von der Couch, an dem ich meine Wut rauslassen wollte, als mich jemand dabei unterbrach.
"Rebecca? Alles in Ordnung mit dir?", fragte Steven und setzte sich neben mich auf die Couch. Überrascht zuckte ich kurz zusammen.
"Ja alles bestens..", ich versuchte mich zu beruhigen und mir nichts anmerken zu lassen.
"Sicher?", Steven sah von mir auf das Kissen herab, welches ich unbewusst gerade zerdrückte. Sofort ließ ich locker und drückte das Kissen fest an mich.
"Es ist nur dass..", ich wusste nicht was ich sagen sollte.

"Ich habe gerade Victoria und Justin beim Sex erwischt und aus irgendeinem unerklärlichen Grund stört mich das, obwohl es nicht sollte"?
Aber das konnte ich ihm natürlich nicht sagen.

"Ich habe nur  gerade gemerkt, dass wir kein Eis mehr haben.." Das war das erst Beste was mir auf die Schnelle eingefallen war.
Erst sah mich Steven durch seine dunkelblauen Augen misstrauisch an, fuhr sich dann mit gehobenen Augenbrauen durchs dunkle Haar und fiel dann plötzlich in schallendes Gelächter aus. Sein Lachen war so ansteckend, das ich einfach mitlachen musste.
"Was?", fragte ich und umschlang das Kissen mit meinen Armen, als ich rot wurde.
"Das war gerade wohl die schlechteste Lüge, die ich jemals gehört habe. Aber wenn du nicht drüber sprechen willst ist es auch okay"
Es stimmte, ich wollte nicht darüber sprechen, also nickte ich nur.
"Hast du heute noch was vor?", fragte ich stattdessen.
"Ja, tut mir leid ich bin mit Emily verabredet.", er sah mich entschuldigend an. Na toll, also bin ich jetzt wirklich ganz alleine.
"Ist schon in Ordnung.. du, du musst dich deswegen nicht schlecht fühlen. Ist Emily das Mädchen von der Party?"
"Ja ist sie", er lächelte schüchtern.
"Sie ist wirklich hübsch", gab ich zu.
"Ich weiß", er sah auf sein Handy und stand ruckartig auf. "Tut mir leid, aber ich muss jetzt los. Sehe dich nachher", er drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Wow, das kam überraschend. "Bis dann..", murmelte ich noch und hörte ihn die Treppe runter laufen. Danach war nur noch das Öffnen und Schließen der Tür zu hören.

Sofort wurde ich wieder unruhig. Ich griff mir nervös in die Haare.
Ich halte es hier nicht länger aus..
Mit zittrigen Fingern holte ich mein Handy aus der Hosentasche und schrieb Liv.

TEXTMESSAGE TO "LIV"
Kann ich rüberkommen? Es ist dringend.

Unruhig wartete ich gespannt auf eine Antwort. Nach kurzer Zeit antwortete sie.

TEXTMESSAGE FROM "LIV"
Klar, kannst du kommen. Was ist passiert? :0

Meine Finger flogen förmlich über die Tastatur.

TEXTMESSAGE TO "LIV"
Erkläre ich dir, wenn ich da bin. Bis gleich

Eilig lief ich zurück in mein Zimmer packte die wichtigsten Sachen in meine Handtasche, zog mir meine Jacke über und verließ so in Jeans und T- Shirt das Haus.
Natürlich schloss ich noch die Tür hinter mir ab, ich hatte mir endlich einen Schlüssel von David fürs Haus geben lassen. Erleichtert atmete ich aus, ich war endlich weg.

Es fühlte sich so an, als wäre ich förmlich zu Livs Wohnung gesprintet, als ich dort endlich, außer Atem, ankam. Liv wohnte nur 15 Minuten von mir entfernt, nicht wirklich weit. Trotzdem war ich jetzt, innerhalb von 8 Minuten angekommen.
"Was. Ist. Passiert. ?", fragte mich Liv zu aller erst als ich in die Wohnung trat. Es sah alles sehr gemütlich aus, jedoch merkte man deutlich den Unterschied zwischen der Villa von den Coles und Livs Wohnung. Ich hatte gar kein Problem damit. Generell war mir Geld nicht so wichtig. Es war materiell, nichts was einem auf Dauer Glück brachte.
"Ich weiß nicht wie ich es erklären soll..", sagte ich als ich mir die Jacke auszog und Liv in ihr Zimmer folgte, wo wir uns auf ihr Bett setzten.
"Versuchs einfach. Es muss dich wohl ziemlich aus dem Häuschen gebracht haben, wenn du hier 10 Minuten später atemlos aufkreuzt.", besorgt sah sie mich an.
"Es ist doch wohl nichts schlimmes passiert?"
"Nein, jedenfalls nicht auf diese Art schlimm", versuchte ich sie zu beruhigen. "Sind deine Eltern nicht da?"
"Nein die sind mit meiner kleinen Schwester in einem Freizeitpark", Liv verdrehte die Augen. "Umso besser für mich, hab die ganze Wohnung für mich allein". Ich lachte. "Und jetzt schieß los"
"Also ich.. Justin hat bei und also bei Victoria übernachtet.. und,"
"Ach du heilige Scheiße!", du bist ihm doch bestimmt über den Weg gelaufen! Wie wars? Habt ihr geredet?", gespannt sah mich Liv an.
"Ja haben wir, das war wohl unvermeidlich, aber wir hätten uns wahrscheinlich beide am liebsten gegenseitig erwürgt" Liv lachte.
"Jedenfalls glaube ich, also ich bin mir ziemlich sicher, das ich die beiden heute beim Sex erwischt habe", automatisch merkte ich wie ich wieder wütend wurde.
"Ach du heilige Scheiße!", war alles was Liv rausbrachte, als sie mich mit aufgerissenen Augen anstarrte.
"Ich wette er war gut.."

Es war schon dunkel, als ich Zuhause ankam. Allerdings stieß ich beim Betreten des Hauses unglücklicherweise und unerwartet mit Justin zusammen, der gerade gehen wollte. Er war so lange hier geblieben?
Und leider konnte ich nicht verhindern, das mein Herz bei seinem Anblick anfing schneller zu schlagen. Verräterisches Herz.
"Wo kommst du denn her?", fragte mich Justin überrascht und als seine Augen meine trafen, spürte ich ein Flattern in der Magengrube. Kein gutes Zeichen.
"Geht dich nichts an", antwortete ich knapp und schob mich an ihm vorbei. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken, als ich die Treppen nach oben stapfte, aber das war mir egal.

Ich wechselte in einen Pyjama und ließ mich schlapp ins Bett fallen. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und stockte, als ich sah von wem ich angerufen worden war. Es war mein Ex. Jason.
Von wo zum Teufel hatte er meine Nummer?!

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Wünsche euch noch einen schönen Tag😇
~Kadu

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