Kapitel 56

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Rebecca POV

In diesen Krankenhäusern war es noch langweiliger, als ich mir vorgestellt hatte.

Durch die Unmenge an Langeweile hatte ich leider umso mehr Zeit um Nachzudenken.

Jedoch war dies nicht zu meinem Vorteil, da ich mir andauernd den Kopf über Justin zerbrach, was letztendlich nur zu Kopfschmerzen und noch mehr Tränen führte.

Ich wollte gerade meine Augen schließen und ein kleines Nickerchen machen, als es an der Tür klopfte.

Ich machte mir gar nicht die Mühe, mich aufzusetzen und rief nur ein desinteressiertes "Herein".

Doch sobald ich Justin langsam hereinlaufen sah, setzte ich mich wie vom Blitz getroffen, aufrecht hin und räusperte mich.

Er räusperte sich ebenfalls und schien zur Abwechslung nervös zu sein, als er mit den Autoschlüsseln in seiner Hosentasche spielte.

"Hi", er lächelte mich nervös an und leckte sich langsam über die Lippen, als er auf mein Bett zulief und mein Herz bereits am Rasen war.

Das Gerät neben meinem Bett fing wieder an zu piepen, weshalb ich es am liebsten zertrümmert hätte.

"I-ich, ich sollte wohl lieber wieder gehen", entschied sich Justin, mit einem Blick auf das Gerät neben mir, um.

"Nein!", hielt ich ihn auf und hob meinen Arm, als würde ich nach ihm greifen wollen.

Sofort drehte er sich überrascht um, und fuhr sich durch seine zerzausten, dunkelblonden Haare. Dunkle Augenringe lagen unter seinen braunen Augen und deuteten auf Schlafmangel hin.

"B-bitte bleib", ich lief rot an, als ich merkte wie erbärmlich ich mich gerade anhören musste, doch scheinbar schien es Justin nicht mal aufzufallen.

"Bist, bist du sicher?", nervös sah er sich im Raum um, bevor sein Blick wieder auf mich fiel.

"Ja", ich sah hinab auf meine Hände, und zupfte leicht an meiner Nagelhaut.

Langsam trat Justin wieder näher an das Bett heran und entschied sich schließlich, sich auf den Stuhl neben mir zu setzen.

Ich sah ihn an und ertappte ihn dabei, wie er nervös auf seiner Unterlippe knabberte, als er auf meine Hände sah.

"Was ist los?", fragte ich ihn, doch er schien zu abgelenkt, um mir zu antworten.

"Hey-" ich griff sanft nach seinem tätowierten Arm und drückte diesen leicht. Sofort sah er mich an.
"Was ist los?"

"Ich kann einfach nicht... ich weiß nicht wie..", stammelte er und rang nach Worten, als er wieder niedergeschlagen auf den Boden sah.

In diesem Moment durchströmte mich eine solche Liebe für ihn, dass ich nicht anders konnte, als sanft nach seinem Kinn zu greifen und seinen Kopf anzuheben, sodass er mir in die Augen sehen musste.

"Sag es mir"

Durchdringend sah er mich an, als würde er erst etwas Abwegen, bevor er schließlich seufzte.

"Ich bin ein Arschloch"

"Ich weiß", ich lachte humorlos.

"Ich will nicht ohne dich leben", erklärte er plötzlich unter zusammengepressten Lippen und sah niedergeschlagen auf den Boden.

Something 'bout YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt