If you come closer to your goal, it spits you in the Face.

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' Das Geräusch war ein leises Klirren, als wenn Stahl über Stein scharrt. Ich hob den Kopf von den Pfoten, lauschte und sog schnuppernd die Nachtluft ein.

Der Abendregen hatte hundert schlafende Gerüche geweckt und sie reifen lassen. Gras und Dornen, Brombeeren, die auf dem Boden zertreten worden waren, Schlamm, Würmer, verrottendes Laub, eine Ratte, die durch das Gebüsch schlich.

Ich roch den zotteligen, weißen Pelz Nanuks und das Blut des Rehs, welches Joffrey zusammen mit ihm getötet hatte. Weiter am See entlang tummelten sich noch mehr und auch diese rochen nach nassem Fell und Angst und scharrten mit den kleinen Hufen über den dreckigen Boden.

So ähnlich hatte das Geräusch von vorhin geklungen.

Ich hörte es wieder, ein Klirren und Scharren. Ich erhob mich, stellte die Ohren auf und reckte den Schwanz in die Höhe.

Dann heulte ich, stieß einen langen, fröstelnden Schrei aus, ein Heulen, um Schlafende zu wecken, doch es war Nacht und somit dunkel. Niemand hatte jetzt die Lust dazu aufzuwachen.

Die Nacht war noch immer nass, eine Nacht, in der man normalerweise zu Hause bleibt. Der Regen hatte nachgelassen, dennoch verbargen sich viele Tiere vor der Feuchtigkeit und saßen zusammengerückt in ihren Höhlen und Bauten. Niemand traute sich heraus.

Nanuk schlich zwischen den Bäumen hindurch und bewegte sich so leise wie sein Bruder, der nur ein paar Meter von ihm entfernt ging. Sein graues Fell war fast nicht mehr sichtbar, nur Nanuks Fell glänzte.

Joffreys Augen waren tiefe Schatten, doch sein Nackenfell war gesträubt. Auch er hatte die Geräusche gehört und wusste, dass sie Gefahr bedeuteten.

Diesmal folgte auf das Klirren und Scharren eine Art Rutschen und das leise Tappen von Füßen auf Stein. Der Wind wehte einen schwachen Geruch heran, einen Geruch, denn ich nur allzu gut kannte.

Es war Liam. Doch sein Geruch deutete uns etwas anderes als erwartet. Gefahr.

Ich lief auf das Geräusch zu, Nanuk und Joffrey neben mir her. Das Haus tauchte vor ihnen auf, feuchte, glatte Steine bildeten dessen Mauern.

Joffrey fletschte die Zähne, doch es rührte sich nichts. Eine Pforte ragte vor ihnen auf, Verzierungen wanden sich um Stäbe und Pfosten.

Als er sich dagegenwarf, erzitterte das Tor doch die Pforte die uns zum Haus führte quietschte nur, hielt jedoch stand. Durch die Stäbe konnte er weiter zur Haustür sehen, doch er konnte nicht hindurch.

Auch konnte er die Schnauze zwischen die Stäbe zwängen, mehr nicht. Nanuk hatte versucht, das schwarze Pforten - Eisen mit den Zähnen zu zermalmen, doch es wollte nicht brechen.

Er hatte versucht, einen Gang darunter hindurch zu graben, aber darunter lagen große flache Steine, die halb von Erde und verwehtem Laub bedeckt waren.

Normalerweise war dieses Tor immer auf, nur wenn einer von ihnen jagen war oder sie sich im Wald aufhielten, ließen die Fünf es offen. Wenn es jetzt zu war, musste also jeder im Haus sein. Doch woher kam dieses Geräusch und der Geruch von Liam?

Knurrend schritt Joffrey vor dem Tor auf und ab, durch die Jagd nach dem Reh vorhin, hatte weder Nanuk noch er, Kraft dazu darüber hinweg zu springen, dann warf er sich erneut dagegen.

Es bewegte sich ein wenig und stieß ihn dann zurück. 'Verschlossen' sagte Nanuk und setzte sich nachdenklich davor.

Warum war abgeschlossen, wenn die Wölfe im Wald waren?

Die Stimme, die er nicht hören konnte, der Geruch, den er nicht riechen konnte. Es gab keinen anderen Weg als durch die Pforte in das Haus.

Doch, flüsterte etwas; und mir war, als könne ich den Schatten einer großen Person sehen, der aus der Erde aufragte, zehn Mal so groß wie ein normaler Mensch oder Vampir. Doch als ich hinschaute, war er nicht da.

I want your Blood!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt