Menschen werden von Gefühlen gesteuert. Sie verhalten sich wie eine gezüchtete Blume; bekommt die Blume Licht und Wärme blüht sie in vielen Farben auf. Hält man sie jedoch im Schatten und im Dunkeln, geht sie ein und verblüht.
Und genau das löste eine gewisse Handlungsbereitschaft in den Menschen aus.
In dieser Weise hatte es uns in der siebten Klasse ein Professor erzählt, der extra angereist kam um uns etwas über seine Forschungen zu berichten, welche er seit Jahren über Gefühle betrieb.
Damals hatte es niemand von uns ernst genommen, aber heute konnte ich verstehen was er uns sagen wollte.
Nachdem Nanuk aufgehört hatte zu atmen, brach ich weinend zusammen, schlug um mich, verwandelte mich hin und her und war nicht mehr ansprechbar. Joffrey ging es genauso, immerhin war er sein Bruder.
Solche Aktionen liefen für viele immer in Zeitlupe ab und so war es auch bei mir.
Ich wurde von verschiedenen Seiten hin und her gerissen, auf den Boden gedrückt und irgendwie versucht ruhig zu stellen.
Als man mich endlich unter Kontrolle bekam - nicht ohne Gewalt - waren der Körper von Nanuk, Harry und Louis verschwunden. Ich war zu verwirrt um ihren Geruch wahrnehmen zu können, allgemein konnte ich zuerst gar nichts wahrnehmen.
Meine Sinne waren wie ausgeschaltet, meine Lunge brannte von meiner schnellen Atmung und ich glaubte ich hatte mindestens ein Kilogramm Dreck in meinem Mund.
Ich wachte neben Liam auf welcher mich unverzüglich in seinen Schoß zog, seine Arme umhüllten mich beschützend während er mich sanft beschwichtigte.
Mein Hals war wund, ich schnappte nach Luft, aber ich schrie nicht mehr. Nach gefühlten zwei Stunden hatte ich endlich aufgehört zu schreien und war eingeschlafen, nun schien er vergangen zu sein - der Drang zum Schreien, der Drang unkontrollierbar zu werden.
Mein Herz schlug schnell, die Panik schmerzte immer noch heftig in meiner Brust, und aus reinem Instinkt umklammerte ich die Arme die mich hielten und zog sie näher zu mir.
''Du bist wach,'', sagte Liam mir, sein heißer Atem kräuselte sich über die Rückseite meines Nackens und ich atmete tief durch, die Luft willkommen empfangend.
Davor brauchte ich erst aber einmal einen Moment um mich weiter zu beruhigen, bevor ich mich erinnerte wie man überhaupt atmete. Die Panik war mir mit wasserfestem Edding ins Gesicht geschrieben.
Nicht nur Panik, sondern auch Trauer um etwas von dem ich nichts wusste. Hatte ich Nanuk verloren?
Ich wurde schlaff in Liams Armen und wäre wahrscheinlich benommen zu Boden gefallen, hätte Liam mich nicht festgehalten und mich an Ort und Stelle bewahrt.
Ich begann zu wimmern und wunderte mich wann Nanuk angelaufen kommen würde um mich zu beruhigen, jedoch wurde mir schnell wieder klar das er nicht da war. Er war nicht da und ich war nicht bei ihm.
Er war immer bei mir wenn ich ihn brauchte, und jetzt wo er mal mich brauchte, lag ich elendig im Bett und versuchte mich wieder zu sammeln, Bruchstücke meiner Gedanken wieder zusammen zu kleben. Ich war hier und konnte nichts tun, ich war unfähig ihm zu helfen.
''Das war eine schlechte Idee,'' Liam seufzte in mein Haar und strich mir über meinen Arm. ''Ich helfe dir nicht, du solltest doch lieber Niall reinholen, er läuft sowieso schon wie ein paranoider Winnie - Pooh vor der Tür herum. Er macht sich Sorgen; wir alle machen uns Sorgen aber wie du siehst kann ich dich nicht beruhigen ..''
''Doch, tust du,'' Ich keuchte und suchte mit meinen Lippen nach Luft, meine Brust hob sich noch immer in einem hohen Tempo und meine Finger krallten sich geradewegs in Liams Arm.
DU LIEST GERADE
I want your Blood!
Fanfic'Ich wischte mir eine Träne aus dem Auge und schniefte. Louis' verwirrte Gesichtszüge formatierten sich zu etwas undefinierbarem. War es Mitleid? Wut? Verständnislosigkeit? ''Aber - .. ich dachte du würdest ihn hassen? Hast du etwa vergessen was er...