Kapitel 101

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~Zwei Wochen später~
"Morgen ist das Halbfinale. Ich kann es kaum fassen." sagte ich zu Anne, die mit mir am Pool saß. "Ich weiß. Und auch das Spiel werdet ihr gewinnen!" "Klar. Wir müssen nur kämpfen und endlich gegen Italien gewinnen!" "Wie gehts deinem Fuß?" "Gut, wir müssen aber das Training nachher abwarten, ob ich morgen spielen kann." Ich hatte gestern beim Training einen Schlag auf den Fuß bekommen, der etwas dick wurde. Kaputt war aber nix. Beim normalen gehen merkte man auch nix, es musste sich zeigen, was ist, wenn er beim Fußball belastet wird. Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin. "Lass uns ins Wasser gehen und da vielleicht ein bisschen fummeln." zwinkerte ich ihr zu. "Leon!" lachte sie, stand aber auf und ging mit mir zur Treppe für ins Wasser. Alle anderen waren auf ihren Zimmern oder am Strand. Wir hatten den Pool ganz für uns allein. Anne hatte einen wunderschönen dunkelblauen Bikini an, der perfekt zu ihrer Figur und ihrem Aussehen passte. "Was ist?" grinste sie mich an, als sie auf mich zu geschwommen kam. "Du siehst gut aus. Der Bikini steht dir." "Achja, tut er das?" grinste sie weiter und hielt sich an meinen Schultern fest. Ich zog sie näher an mich, sodass sie auf meiner Hüfte sitzen konnte. So standen wir mitten im Pool, hatten beide ein fettes grinsen im Gesicht und schauten uns tief in die Augen. Doch die Stimmung floss ins Knistern über und man konnte es fast schon fühlen. "Und was tun wir jetzt?" hauchte ich und kam ihrem Gesicht immer näher. "Mh." grinste sie und küsste mich ganz sanft. "Vielleicht das." grinste sie und küsste mich nochmal. Ich hauchte noch ein "Gern." und tauchte in eine andere Welt. Doch bevor es zu leidenschaftlich wurde, stoppte ich das ganze. Gott sei Dank früh genug, denn ein paar Sekunden später kam ein Teil der Mannschaft vom Strand zurück, die sicher was gesagt hätten. Ohne viel zu sagen, gingen alle ins Hotel, nur Ann und Mario blieben am Pool und kamen rein. Neben Ann kam ich mir immer so furchtbar dick vor. "Stören wir?" kam Mario zu uns rüber. "Nein. Wann müssen wir los?" "Haben noch 15 Minuten." Wir schauten uns nochmal an und Anne sah irgendwie gequält aus. "Was ist?" "Wann ist die nächste Besuchszeit?" flüsterte Anne. "Morgen nach dem Spiel." "Och nein." "Anne, was ist los?" "Später." sie löste sich von mir und schwamm mit mir zu Mario und Ann. Wir quatschten zusammen und jedes Mal, wenn ich Anne ansah, schaute sie plötzlich weg. Was war jetzt passiert? Hatte ich was falsch gemacht? Aber mir viel absolut nix ein.

~Anne's Sicht~
Das war jetzt absolut unnötig. Ich saß hier und war total heiß auf meinen Freund und die nächste Besuchszeit war morgen nach dem Spiel. "Wir müssen los." kam Leon zu mir und sah mich an. Ich schaute weg, doch dieses Mal nahm er mein Gesicht und zwang mich dazu in anzusehen. "Was ist los?" Ich beugte mich zu ihm. "Wenn ich ein Kerl wäre, würde man mein Problem jetzt sehen." Er verstand sofort. "Oh. Lass die Terrassentür nachher offen." flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen flüchtigen Kuss, bevor er aus dem Wasser stieg und mit Mario ins Hotel ging. "Wir haben euch gestört, oder?" "Mh, naja. Vielleicht ein bisschen." "Tut uns leid." "Muss es nicht. Alles gut." lächelte ich und unterhielt mich noch weiter mit Ann und erzählte ihr von Leon's Plan, der mir nicht ganz recht war. Das würde sicher Ärger geben. "Ich würde es nicht riskieren. Wenn ihr erwischt werdet, dann kann das böse enden." Ich war Ann's Meinung und wollte Leon gleich sofort schreiben.

'Leon? Das mit heute abend ist keine gute Idee. Stell dir mal vor wir werden erwischt. Nachher wirst du aus dem Kader geworfen. Das können wir nicht bringen.. Und schließlich heißt es doch, dass Vorfreude die schönste Freude ist ;) Wir sehen uns im Stadion und nach dem Spiel bei mir. Ich liebe dich ♡'

~Leon's Sicht~
Nach dem Training sah ich auf mein Handy und hatte eine Nachricht von Anne. Ich war eh schon mies gelaunt, weil ich für morgen nicht mal im Kader stand, da der Fuß doch ziemliche Probleme machte und dann las ich, dass Anne nicht wollte, dass ich zu ihr gehe. "Scheiße man!" schlug ich auf die Bank und dann kam Bene rein. "Lass den Kopf nicht hängen." "Jaja." murmelte ich und ging frustriert in den Bus, damit wir zurück zum Hotel fahren konnten. Dort stiefelte ich direkt in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Ich nahm mein Handy und surfte ein wenig durch Facebook, Instagram und Snapchat. Bei Instagram blieb ich bei einem Bild von Ann stehen. Anne lachte fröhlich in die Kamera, als wäre nix. Zur Seite geschoben, damit sie mit Ann mehr Spaß haben kann! Soll sie halt. Ich legte mein Handy weg und starrte die Decke an. Bis zum Abendessen sollten wir uns ruhen, Bene kam ebenfalls ins Zimmer und nahm sein Handy um Musik zu hören. Eigentlich keine schlechte Idee. Ich war gerade im Song vertieft, als sich meine Matratze bewegte. Ich öffnete meine Augen und Anne legte sich neben mich. Ich nahm die Stöpsel aus den Ohren und  sah zu meiner Freundin. "Wir haben keine Freizeit." "Ich weiß." murmelte sie und malte Kreise auf meinem Shirt. Ich schaute zu Bene, der nur mit den Schultern zuckte. Ich nahm meine Arme und zog sie noch fester an mich. Dass ich sauer war, war für den Moment vergessen und wenn ich jetzt so drüber nachdachte, war sie nun doch hier und für meine schlechte Laune konnte sie auch nix. "Du darfst doch eigentlich nicht hier sein." flüsterte ich und strich ihr übers Haar. "Jogi hat mich zu dir geschickt und meinte, dass ich dich aufbauen soll. Er hat mir es erzählt wegen morgen.." Dann schaute sie zu mir. "Anne, erzähl ihm alles und lass ihn nicht so hängen." kam es dann von Bene. Sie schaute mich an und beugte sich zu meinem Ohr. "Du darfst heute Nacht zu mir kommen und ich soll deinen Fuß behandeln." "Wie?" Ich verstand nur Bahnhof. Wie sollte sie meinen Fuß behandeln. "Anne ist gelernte Sport-Physio und das hab ich Jogi gesteckt. Bitte gerne, keine Ursache." lachte Bene. Das nächste Mal sah ich wieder zu Anne, die richtig grinste, was mehr als ansteckend war. Meine Laune kletterte wieder in den positiven Bereich und sofort zog ich sie zu mir um sie zu küssen.

Schuss mitten ins Herz - Liebe mit Höhen und TiefenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt