"Was machst du denn hier? Ich dachte du darfst nicht! Und wie kommst du so schnell hierher?" "Eine Viertelstunde nachdem ihr weg wart, kam der Arzt nochmal und hat mir grünes Licht gegeben. Da ich euren Flug nicht mehr schaffen konnte, habe ich alle eingepackt und kurzfristig eine Privatmaschine bekommen. Jetzt bin ich hier und fliege mit euch zurück." Ich grinste. "Und wo ist Lisa? Und Mama und Papa?" "Lisa ist schnell zur Toilette, Mama und Papa kommen mit einer anderen Maschine nach." Nochmal nahm ich ihn stürmisch in die Arme. "Ich bin so froh, dass du hier bist!" Er musste lachen und drückte mich fest an sich. "Herr Höwedes? Darf ich Sie um ein Autogramm bitten?" Ich löste mich von ihm, damit er das Autogramm schreiben konnte. Es kam eine riesige Menschenmenge. Waren wir hier nicht eigentlich in einer Lounge? Aber in Frankreich kannte man die Mannschaft natürlich und als frisch gebackene Europameister, war das alles natürlich besonders aufregend. Während ich da so allein stand, stieß Lisa zu mir. "Na, Überraschung gelungen?" "Ich bin so froh, dass ihr hier seid." Gemeinsam gingen wir zu den anderen Spielerfrauen, die teilweise auch Bilder machen mussten. Naja gut, sie waren als Models oder so auch berühmt. Ich war echt froh, dass sich niemand für uns interessierte. "Anne, können wir noch reden?" Mein Bruder sah ernst aus. "Was habe ich verbrochen?" "Du nix." "Aber?" "Können wir reden?" "Ehm.. okay." Wir gingen ein Stück weg. "Ich habe mit Mama und Papa gesprochen." "Ja und?" "Ich habe mich mit ihnen gestritten. Sie sind aus meinem Zimmer und haben den ganzen Flug nicht mehr mit mir geredet." "Was?! Das kann doch nicht deren Ernst sein! Was haben die gesagt?" "Dasselbe, wie sie es dir gesagt haben. Du sollst nur wissen, dass ich auf deiner Seite stehe und ich will ganz sicher nicht, dass du weggehst, nur damit du Mama und Papa beruhigt hast. Mach das, was dich glücklich macht. Vielleicht verstehen sie es irgendwann. Hast du Leon davon erzählt?" "Man ich will doch wieder arbeiten. Aber nicht in München, Berlin oder sonst wo! Ich will bei euch sein! Warum raffen die es denn nicht?" "Ich weiß es nicht. Sie denken halt, dass du uns auf der Tasche liegst. Aber ich frage mich, wann du mich jemals um Geld gefragt hast. Hast du es bei Leon?" "Nein! Ich kann es schon nicht leiden, dass er immer das Essen bezahlen will!" "Das dachte ich mir. Sprich mal mit Leon drüber, wenn die Zeit und Ruhe da ist. Ich wollte dir auch nicht die Laune vermiesen, aber du solltest es schon wissen." "Danke." "So und jetzt geh wieder zu deinem Prinz Charming. Er verlangt nach dir." Er grinste und gleichzeitig guckten wir zu ihm, aber das Grinsen wich mir aus dem Gesicht. Leicht bekleidete Fangirls. Hotpants, Top und ein Wunder, dass die Brüste nicht schon oben raus fielen. "Es sind nur Fans." flüsterte mein Bruder mir zu. "Diese Art von Fans hasse ich wie die Pest." Er lachte. "Geh dein Gebiet abstecken, so wie es die anderen auch tun." Ich sah, wie Cathy an Mats hing, Ann bei Mario usw. "Na dann sollte ich das mal tun." Ich ging los und schlang meine Arme von hinten um ihn. Er wusste, dass ich es war und entspannte. "Warum darf die das?" zischte die eine. Wie bitte? Ich sah sie über Leons Schulter an. "Weil es meine Freundin ist." sagte er trocken, aber dennoch freundlich. Sie sahen mich ziemlich biestig an, aber ich zwinkerte nur und gab ihm einen Kuss an seinen Hals. Als das letzte Autogramm geschrieben war, drehte er sich um und legte sofort seine Lippen auf meine. "Du hast mich gerettet. Sowas aufdringliches. Warum hast du solange mit deinem Bruder gesprochen? Sahst nicht so entspannt aus." "Erzähl ich dir später." "Alles okay?" "Soweit." "Erzähl." "Leon, ich will dir die Laune nicht versauen, weil ich weiß, dass wenn ich es dir jetzt erzähle, mich so in rage rede, dass ich ununterbrochen motze. Außerdem muss das nicht jeder hören." "Habt ihr euch gestritten?" "Nein." "Aber?" "Später?" "Jetzt." "Du lässt nicht locker, oder?" "Nein." "Bist du jetzt sauer auf mich?" "Nein." "Aber?" "Kannst du mir es bitte erzählen?" "Gleich im Flugzeug suchen wir uns einen Platz, wo nicht so viele sind. Okay?" "Versprochen?" "Versprochen." Ich gab ihm zur Betätigung einen Kuss und ging langsam mit ihm an Bord. Als wir saßen, sah er mich sofort an. "Mh wie fange ich an. Auf jeden Fall waren meine Eltern ja beim Finale mit da und saßen bei mir. Wir kamen halt auf das Thema zu sprechen, wann und ob ich wieder arbeiten gehen würde." "Aber du suchst doch." "Richtig, aber das was ich suche oder machen will, passt meinen Eltern nicht. Ich zitiere meinen Papa 'Trotzdem hat deine Mama recht. Du musst langsam mal wieder arbeiten gehen. Auch wenn es weiter weg ist! Oder willst du nur Leon und deinem Bruder auf der Tasche liegen?'" "Moment was? Ich.." "Lass mich zu Ende erzählen." "Entschuldige." "Jedenfalls passt es Mama nicht, weil ich ja mein Talent in irgendeiner Praxis verschwenden würde und ich doch früher immer reisen wollte und blabla. Ihnen ist es anscheinend egal, dass ich nur in Gelsenkirchen glücklich bin, da wo ich bei euch bin, bei dir vor allem. Und vorhin habe ich mit Bene gesprochen, weil er mir erzählt hat, was Mama und Papa gesagt haben. Es scheint so, als würden sie jetzt mit keinem ihrer Kinder mehr reden und darüber haben wir vorhin gesprochen. Bene ist ebenfalls meiner Meinung und das passt unseren Eltern nicht." "Und wieso sollte es mir jetzt die Laune vermiesen? Hör mal, du liegst mir nicht auf der Tasche. Ich bezahle das alles gerne und ich weiß, dass du das auch selbst kannst. Wie kommen die da bitte drauf? Du eskalierst ja schon, wenn ich das Essen bezahle." "Das wollte ich hören." Ich küsste ihn und damit war das Thema erst einmal gegessen. Wir waren noch nicht mal los gerollt und standen noch immer auf der selben Stelle. Ich nahm mein Handy und machte meine Musik an. Leon tippte mich an und als ich zu ihm sah, sah ich, dass er bei Snapchat ein Foto von uns machen wollte. Ich grinste also fröhlich in die Kamera, bis ich merkte, das er filmte. Ich fing an zu lachen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Idiot." Dann lud er es tatsächlich in seine Story und fing an, weitere Fotos mit den verschiedensten Filtern zu machen, bis das Signal zum Anschnallen und Handy ausschalten kam.
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Schuss mitten ins Herz - Liebe mit Höhen und Tiefen
RandomHallo, mein Name ist Anne Höwedes und ich bin 20 Jahre alt. Ich war das letzte Jahr in Amerika um einfach mal aus dem Alltag raus zu kommen. Der Grund, warum ich nach Hause kommen würde, war die Hochzeit von meinem Bruder Benedikt. Ja ich war die kl...