Kapitel 110

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~Anne's Sicht~
"Bitte schnallen Sie sich an, wir starten in wenigen Minuten." kam es durch die Lautsprecher und alle taten, was gesagt wurde. Ich saß auf meinem Platz am Fenster neben Ann und schaute verträumt nach draußen. Bene musste leider noch hier bleiben und durfte nicht mit zur Fanmeile und mit nach Hause. Lisa und meine Eltern blieben noch eine Weile hier in Frankreich und ehrlich war mir das auch recht, nachdem sie mir das im Stadion an den Kopf geworfen hatten. Ich hatte Bene vorhin im Krankenhaus davon erzählt, als ich ihn vor dem Flug besucht hatte und er war außer sich und hatte versprochen mal ein nettes Gespräch mit ihnen zu führen. Trotzdem fühlte es sich nicht richtig an, seine Familie zurück zu lassen. "Anne?" Jemand tippte mich an. Es war Ann. "Ist alles in Ordnung?" "Ehm ja, ja natürlich." Dann schaute ich wieder aus dem Fenster und dann fing das Flugzeug auch schon an zu rollen. Ich atmete einmal tief ein und aus und schaute nochmal zu Ann, weil ich ihren Blick auf mir gespürt hatte. "Bist du dir da sicher?" Ich zuckte mit den Schultern. "Es fühlt sich nicht richtig an." "Was?" "Weg zu fliegen, obwohl meine ganze Familie hier ist und mein Bruder im Krankenhaus liegt." "Hey Süße, da kann dich jeder verstehen, aber sie hätten mit Sicherheit nicht gewollt, dass du jetzt traurig bist. Du hast doch noch uns und vor allem ist Leon doch auch hier." "Ja, ich weiß und da bin ich auch froh drüber euch alle zu haben, aber er war so traurig." "Er wollte aber mit Sicherheit nicht, dass du es jetzt auch bist. Wir werden uns was Nettes einfallen lassen, wie wir deinen Bruder auch zur Fanmeile kriegen. Das wird schon. Lass mich mal machen." "Danke." Ich umarmte sie einmal und dann kam das Signal, dass wir uns nun frei bewegen durften. Die Jungs feierten wie wild und grölten wie die Bekloppten. Natürlich war Leon vorne mit dabei. Als ich ihn so sah, musste ich schmunzeln. Dann kam Mario und zog Ann von ihrem Sitz mit. "Kommst du mit?" "Nein, geht ruhig. Mir ist trotz allem nicht so nach feiern zu Mute." "Ich versteh dich, bis später." Dann war Ann mit Mario verschwunden und ich saß allein und schaute wieder aus dem Fenster. Ich hatte die Musik an und war in meiner eigenen Welt. Ich schloss die Augen und war kurz davor, wie viele andere, einzuschlafen. Irgendwann merkte ich, wie sich jemand neben mich setzte. War sicher Ann, die jetzt auch schlafen wollte, aber jemand strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich öffnete meine Augen etwas und dann saß da Leon, der mich sanft anlächelte. "Sorry, ich wollte dich nicht wecken." Er gab mir einen kurzen Kuss und nahm sich einen Kopfhörer. "Willst du nicht weiter feiern?" "Wenn ich noch mehr trinke und wach bleibe, kann ich das morgen nicht mehr genießen und die anderen machen auch nicht mehr so lange." Ich grinste und gab ihm einen Kuss. "Wofür war der?" "Darf ich meinen Freund nicht einfach so küssen?" Er grinste und küsste mich dieses Mal etwas länger. Die Sitze waren zwar breit und gemütlich, aber sich beim Freund anlehnen, war so gut wie unmöglich. Auch Leon versuchte etwas mehr Nähe aufzubauen, damit man etwas kuscheln konnte, aber auch er fand keine Lösung. "Steh mal auf." Ich sah ihn leicht verwirrt an, tat es und dann setzte er sich auf meinen Platz. "Eh!" "Setz dich." Er zeigte auf seinen Schoß und dann verstand ich. Ich setzte mich quer auf seinen Schoß und legte meine Beine auf den anderen Sitz. Nun lag ich wie ein Kind in seinen Armen und konnte mich an ihn kuscheln. Er nahm wieder einen meiner Kopfhörer und zog mich noch einmal fest an sich, bevor noch ein kleiner Kuss auf die Stirn folgte und wir gemeinsam einschliefen. Kurz vor unserem Zwischenstopp, wurden wir geweckt und wegen der Landung ging ich auf den anderen Platz um mich anzuschnallen. "War ich nicht zu schwer?" "Du bist nicht zu schwer Baby." So hatte er mich noch nie genannt, aber es hörte sich schön an, wenn er mich so nannte. Wenige Minuten später waren wir gelandet und mussten das Flugzeug wechseln. Wir nahmen unser Handgepäck und gemeinsam gingen wir alle nach draußen um in eine Lounge gebracht zu werden. Jeder nahm erst mal sein Handy und ich bekam als erstes eine Meldung von Instagram, dass ich von Ann auf einem Foto markiert wurde. Ich sah es mir an und zu sehen war ich mit Leon, wie wir im Flugzeug geschlafen hatten. Es sah echt ziemlich süß aus und als ich Ann sah, zwinkerte sie mir zu. Ich repostete das Bild und schrieb dabei "The only one❤ #womanamsicherstenistschläftessichambesten #ich liebe dich". Auch Leon postete es auf seinem Account mit der Unterschrift "Love this girl❤ #neindubistnichtschwerbabyundnatürlichbistduinmeinenarmensicher #ich liebe dich". Wir grinsten uns beide an und setzten uns zu den anderen. Eine Stunde später konnten wir ins nächste Flugzeug und bevor wir einstiegen, hörte ich meinen Namen. Die Stimme kam mir bekannt vor und erst sah ich Leon an, der grinste und mit seinem Kopf nach rechts nickte. Meine Augen wurden riesig und sofort lief ich los und sprang meinem Bruder in die Arme.

Schuss mitten ins Herz - Liebe mit Höhen und TiefenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt