Kapitel 8

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Mit knurrenden Magen biss Kylie genüsslich in einen Cheeseburger.
Mason, der sie beobachtete, schmunzelte.

"Was denn?"fragte Kylie

"Ich mag Frauen die ihren Appetit nicht verbergen."er grinste und Kylie bemerkte wie ihre Wangen zu glühen begannen.

"Soll ich das jetzt als Kompliment nehmen oder als Beleidigung?"

"Such's dir aus." warf er ein.
Verwirrt aß sie ihren Burger auf und machte sich an die Nuggets ran, die sie in einen süß-sauer Dipp tauchte.
Lecker
Sie nahm ein Schluck von der kalten Cola.
Lecker
Dann steckte sie sich drei Pommes auf einmal in den Mund.
Lecker

"Erzähl mir was von dir." verlangte Mason nachdem er ihr bei den Nuggets und Pommes geholfen hatte.

"Was soll ich denn erzählen?"fragte sie.

"Alter? Was du mal arbeiten willst. Was du so zu Hause machst. Ob du ein Freund hast. Eben alles so. Und erzähl bitte was mit dir und Tyler geschehen ist."beendete er. So viel? Wo sollte da Kylie bloß anfangen.

"Ähm ich bin Kylie Black. Bin 23 Jahre alt und ich will mal in einer Firma arbeiten die viel mit Kunst und Umweltschutz arbeitet, das beeindruckt mich ziemlich. Ob ich ein Freund hab? Nein.
Als das Problem mit meinem Vater angefangen hat, rannte mein damaliger weg und ließ sich nie mehr blicken...naja...das mit meinem Vater..."sie stockte und musste den großen Kloß der sich in ihrem Hals aufgebaut hatte runter schlucken.

"Kylie, bitte erzähle weiter. Ich will dich verstehen!"drängte Mason, nahm ihre Hand und drückte sanft zu. Seine große Hand sprühte viel Mut aus und so sprach Kylie weiter:

"Es geschah an meinem Geburtstag. Tyler, meine Eltern und ich lebten damals noch in einen Einfamilienhaus in der Stadt. Meine Mom verdiente sehr gut, mein Dad auch.
Damals wollte Mom noch mit mir shoppen fahren, so als Geburtstagsgeschenk. Als wir wieder kamen...baute Mom einen Unfall, der war nicht sehr schlimm, dass wir in Lebensgefahr wären. Selbst im Auto hatte sie mich gefragt ob ich mich verletzt hätte.
Mein Bein war gebrochen und ich hatte eine Gehirnerschütterung.
Doch dann hörte ich Schüsse...die...auf meine Mom gerichtet waren.
Die Polizei glaubte mir nicht, sie sagten es hänge von meiner Kopfverletzung ab. Doch ich weiß es ganz genau. Meine Mom wurde erschossen, sie starb nicht durch ein Unfall.
Ich meine die Ärzte hätten die Kugeln entdecken müssen...es war mein schlimmster Geburtstag. Du musst dir vorstellen ich war da erst 15?
Es war schlimm...
Irgendwann war mein Bruder so alt um auszuziehen. Doch Tyler weckte mich eines Abends, gab mir ein Kuss auf die Stirn und mit einem "lebe wohl und pass auf Daddy auf" war er verschwunden.
Erst dachte ich, ich hätte geträumt. Doch als ich früh sein ausgeräumtes Zimmer sah brach die große mächtige Metallmauer zusammen, die ich mir nach Mom's Tod erichtet hatte.
So begann mein Dad zu trinken und wir verloren unser Haus, an dem all  meine schönen Kindheitserinnerungen hingen...und wir mussten in ein Viertel ziehen wo es nur von Betrunkenen und Brügeleien wimmelte.
Dann schlief mein Scheißfreund nochmal mit mir und verließ mich.
Seine Worte: sorry, du bist zu schlecht für mein Ruf.
Und ganz ehrlich: er löste in mir die Männerfeindlichkeit aus.
Ich kann keinen mehr vertrauen.
Doch bei dir ist es irgendwie anders.
Aber bleiben wir bei meiner Geschichte.
Ich musste mir immer weiter Job's suchen um unser Essen und die Miete zu bezahlen. Wir kamen grad so über die Runden, ich musste einmal dreimal am Tag arbeiten.
Doch irgwie bekam ich es hin, mir selbst ein Anteil zu schaffen.
Das Geld für die Disko und das trinken, war erspartes von über einen Jahr...manchmal half Sophia mir bei den Finaziellen.
Sie sagt zwar, dass alles gut sei, doch ich seh es als Verschuldung.
Doch bald krieg ich hoffentlich mein Job und kann ihr das alles zurück zahlen. Dafür muss ich mir zwar eine Idee für meinen Dad ausdenken.
Vom Alkohol krieg ich ihn ja nicht. Wenn er es merkt schlägt er mich immer. Wenn er mal nüchtern ist, hilft er mir im Haushalt und wischt sein Mageninhalt selber auf, aber dann schnurrstraks wieder in die Kneipe...
Damit er ja wieder das Geld versäuft wofür ich manchmal, um es zu verdienen kein Auge zu mache.
Und dann kommen die Blondinen mit "oooccchhhh mein Fingernagel ist abgebrochen, wie töricht!!". Also jetzt nichts gehen Blondinen aber das war neulich der Fall. Denn ich bin froh dass die Fingernägel vom Spülwasser weich geworden sind damit ich sie abpulen kann, da wir keine Fingernagelschere haben.
Und dann die Sterneköche die den Abfall lieber den Schweinen geben als uns Armen, aber okay soo arm sind wir ja nicht, wir haben ja noch ein Dach über dem Kopf
Ich stand schon viele Male auf mein Fensterbrett und wollte springen, mich hielt eigentlich kein Fakt zurück, aber irgendwie vollbrachte ich es nie wie du siehst-"sie wollte weiter reden doch Mason hielt sie davon ab indem er sie umarmte.

"Scht! Rede nicht weiter! Bitte! Es tut mir so leid!
Du bist so stark, das  glaubst du gar nicht! OH MEIN GOTT!" Er umklammerte sie regelrecht. Und erst jetzt bemerkte sie, wie sie weinte. Auch der Kloß löste sich langsam und sie weinte weiter.

"Es tut mir so leid! Du hast mich nur als Heulsuse kennen gelernt, das ist nicht schön..." versuchte sie zu erklären.

"Ach, weißt du noch damals im Café? Da hab ich dich anders kennen gelernt. Du warst da so selbstbewusst und gepflegt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es dir so ging, wie du gerade erzählst." Er strich ihr weiter über den Rücken.
Kylie musste lachen über die Erinnerungen im Cafè.

"Wie Sophia unter dem Tisch gekrochen ist!" Sie lachte. Und das war das beste was in diesen traurigen
Moment passieren konnte. Mason grinste sie an.

"Dein Lachen klingt toll." Stellte er fest und Kylie schaute weg, damit er nicht ihr knallrotes Gesicht sah.

"Danke." Murmelte sie.

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Uhh Mason hat ihr ein Kompliment gemacht.
Ist das nicht süß?
Hab euch lieb.
Eure huhuliebling!

Fight The LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt