Kapitel 83

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Schnell machte Kylie ihren Wecker, der sie urplötzlich aus dem Schlaf riss, aus und stand langsam auf. Heute musste Mason erst um 9 Uhr auf Arbeit sein, weshalb sich Kylie leise aus dem Schlafzimmer schlich, um sich schnell Frühstück zu machen.
Sie wusste, dass heute etwas anders werden würde, aber genauere Informationen sendete ihr Gewissen nicht.
Also zuckte sie innerlich mit den Schultern, packte alles zusammen und ging los. Normalerweise würde es Mason überhaupt nicht wollen, dass sie allein in dem noch dunklen Morgen herum spaziert.
Da er aber seelenruhig schlief, hatte sie nichts zu bezweifeln.
Nach etwa zehn Minuten laufen, ging sie auch schon in das Bürogebäude, setzte sich an ihren Arbeitsplatz und begann ihre heutigen Aufgaben zu rechnen.
Sie verstand immer noch nicht ganz, weshalb es vielen Menschen so schwer viel diese Rechnungen zu lösen. Ihre Meinung nach brauchte man mathematisches Grundverständniss und logisches Denkvermögen. Sophia sagte, dass seit das Alphabet in der Mathematik aufgetaucht war, sie Mathe überhaupt nicht mehr verstand.
Der Gedanke an ihre schwangere Freundin ließ Kylie kurz schmunzeln. Soph musste jetzt am Ende des siebten Schwangerschaftsmonats gewesen sein. Also schob sie schon sicherlich eine Kugel vor sich herum. Bald würde sie ein kleines tylerabstämmiges Wesen aus sich herauspressen, was bestimmt so wunderbar sein wird, dass es Kylies Herz im Sturm erobern werden wird.
Doch schnell beschloss sie, ihre Hand, die auf ihren Bauch ruhte, nach oben zu zücken, um weiter fleißig zu rechnen. In letzter Zeit schweiften ihre Gedanken schnell von der Arbeit ab. Oft tagträumt sie da von der Zukunft mit ihr und Mason. Sie fragt sie aber auch, wie es mit ihren Dad weiter gehen wird. Sein Zustand wirkte zwar verbessert, aber er wirkte in letzter Zeit sehr zerbrechlich. Das beunruhigte Kylie sehr, denn Menschen die kurz vorm Sterben waren, bauen körperlich schnell ab. Sie sollte sich aber nicht viele Gedanken darüber machen. Jerry hatte Janet und sie lebten momentan sehr glücklich zusammen in der kleinen Wohnung. Ihr Vater war also in den besten Händen.
Kylie gab sich einen Tritt, damit sie nun wirklich sich an die Rechnungen setzen würde. Schlussendlich tat sie es auch und bearbeitete sie vollständig. Für ihr Mittag hatte sie sich belegte Brote von einem Bäcker mitgebracht, die sie auch schnell verdrückt hatte.
Aufatmend stand sie auf und machte ein Fenster auf. In letzter Zeit wurde ihr schnell schlecht, vielleicht musste sie einfach langsamer essen. Kühle Luft drang in das Arbeitszimmer ein. Sie atmete tief ein und langsamer wieder aus. Hatte sie sich einen Virus eingefangen? Es kann durchaus sein, da die Leute in der Firma sich nacheinander abmeldeten. Hatten sie aber nicht eine böse Grippe?
Schulterzuckend packte die junge Frau ihre Sachen ein, um sich auf den Heimweg zu begeben.
Sie trat in den Abend hinaus. Erfreut bemerkte, wie es bereits wärmer geworden ist. Die Natur zwischen den Aspahlt und Häusern blühte richtig auf. Das grün leuchtete und brachte das Leben wieder zurück in die Stadt. Sie hatte schon, als sie klein war, viel in der Natur gemacht. Man musste sie förmlich packen und an den Essenstisch schleifen, wenn es Essen gab. Am liebsten hat sie in dem Garten Tinkturen aus Erde und Blüten gemischt. Sie hatte versucht, ihren Vater und ihrer Mutter davon zu überreden, dass diese sie trinken, weil sie heilvolle Kräfte hatten. Ihre Mutter trank ein kleinen Schluck, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihr Vater aber machte sich schnell aus dem Staub und spielte mit Tyler Fußball.
Die Erinnerung aus der Vergangenheit ließ Kylie traurig schmunzeln. Sie war durch den Einblick in die Vergangenheit so abgelenkt, dass sie nicht bemerkte, wie jemand hinter sie trat und ihr ein in Flüssigkeit getunkten Tuch vor die Nase hielt.

...dann wurde es schwarz...

Fight The LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt