Kapitel 80

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Weitere Wochen vergingen und Kylie und Mason wurden immer mehr durch die Arbeit getrennt.
Eines beinahe kühlen Morgens bat der Chef sie zu sich. Freudig machte sie sich auf den Weg, aber fragte sich auch sofort, was er wohl von ihr wollte. Er sollte viel für die Arbeit zu tun haben, da konnte er keine Tratschrunde mit Kylie veranstalten. Nach einem weiteren und lauteren Klopfen von Kylie kam das "Herein" von ihrem Vorgesetzen. Neugierig schritt sie durch die Tür, aber bekam ein flaues Gefühl im Magen, als sie das zu tiefst erschütterte Gesicht von Mason sah.

"Alles okay?" fragte sie vorsichtig mit einem trockenen Mund.

"Nein! Nichts ist okay ..." hauchte er und stand auf und sie an sich zu drücken.

"Es gibt da jemanden ... nichts würde unserem Vertrag im Weg stehen ... aber er wünscht sich eine Person, von der er besonderes gehört hat, eine Person die ich eigentlich nie und nimmer freiwillig bereit stellen würde ... aber ... es würde so sehr der Firma weiter helfen..." erklärte er und zog Kylie noch näher an sich heran. Sanft strich sie mit der Hand seinen Rücken auf und ab.

"Wer müsste denn gehen?" fragte sie.

"Du..." sagte er und seine Stimme klang noch nie so brüchig, wie gerade eben.
Kylie musste erst schlucken, ehe sie weiter reden konnte.

"Ok dann gehe ich dorthin. Mason ich unterstütze dich auf jeden Fall." erklärte sie und griff nach seiner Hand, um ihr gesprochenes Wort somit nochmal zu unterstreichen.

"Kylie ... wir haben uns somit noch weniger ..." seufzte er und drückte fester.

"Aber es ist doch sicherlich nicht für immer. Und die Abende sind wir doch zusammen." sagte sie und versuchte zu lächeln. Selbstverständlich wird ihr es schwer fallen von Mason getrennt zu sein, aber wie sie schon sagte. Es wird nicht für immer sein und die Nächte haben sie zusammen. Sie würden nun wie jedes berufstätige Paar leben, da nur wenige zusammen arbeiteten. Im Grunde genommen wurde Kylie richtig verwöhnt.
Schnell wurde das Essen aufgehoben und sie gingen zuerst Hand in Hand zurück zur Firma. Als Kylie das Gebäude, in dem sie arbeitete sah, versuchte sie sich aus Masons Hand zu winden, wie es sonst so üblich war. Doch er hielt ihre so fest, sodass sie sich nicht von ihm lösen kann.

"Mason..." erwähnte sie seinen Namen, um auf seine Tätigkeit hinzuweisen.

"Das ist mir jetzt egal." brummte er und beschleunigte seinen Schritt, weshalb er sie hinter sich her zog.

"Aber die anderen Mitarbeiter...?" erwiderte sie, bevor Mason die Tür zur Firma aufstoß. Er antwortete darauf nichts, sondern drücke Kylies Hand noch fester, als Zeichen dafür, dass es ihm egal war.
Nun zogen die beiden fast alle Blicke auf sich. Kylie hatte ihren Kopf in ihrem Mantel versteckt, damit man nicht sehen konnte, wie rot sie war.
Nachdem sich die Fahrstuhltüren geschlossen haben, drehte sie sich zu Mason.

"Sicher, dass das eine gute Idee ist?" fragte sie verunsichert und trat von einem Bein auf das andere.

"Du hast das doch sicher gut durchdacht?" stach sie nach, als immer noch keine Antwort kam.

"Mason Harper!" rief sie schon beinahe panisch.

"Du brauchst dich um nichts Sorgen machen." beruhigte er sie, kurz bevor sich die Türen öffneten.
Schnell zog er sie an den ganzen glotzenden Mitarbeiterinnen vorbei. Immer wenn sie an ein paar vorbei gingen, fingen diese an sofort zu tuscheln. Kylie blickte die ganze Zeit auf ihre umschlungenen Händen. Danach glitt ihr Blick zu den Mann, den sie liebte. Sein Gesichtsausdruck war stur und ausdruckslos nach vorn gerichtet. Während seine Körperhaltung ihr zugedreht war. Durch Masons große Schritte, waren sie schnell an Kylies Zimmer angelangt. In ihrem Kopf ging sie bereits ohne Worte hinein und setzte sich an ihre Rechnungen. Das wollte sie schließlich auch durchführen. Sie ließ ihre Hand aus die von Mason gleiten und begann sich zu bewegen.
Doch kurz nachdem sie losgelassen hatte, ergriff seine Hand nochmal ihre und wirbelte sie zu Mason herum. Nur kurz stand sie vor ihm und blickte in seine willensstarken Augen. Dann kam er ihr immer näher und das ganze Stockwerk schien jede seiner Bewegungen genau zu analysieren. Kylie kannte ihn gut ... sehr gut, aber dennoch wusste sie nicht, was er als nächstes tun würde. Er ist zu sehr vielem fähig. Sie hoffte sehr, dass er alles, was er nun vorhatte zu machen, genau durchdacht hatte.
Seine Hand legte sich sanft auf ihre Wange nieder, während sich sein Mund sanft auf ihre Stirn legte. Sie verharrten ein paar Sekunden in der Position. Kylie bemerkte, wie Mason ganz ruhig atmete, während sie innerlich brodelte vor Anspannung. Es war sehr wahrscheinlich, dass ihr Kopf noch röter wurde und sie nun noch anfing zu schwitzen. Doch vielleicht sah sie innerlich so aus und äußerlich bekam niemand etwas mit, sonst hätte Mason sie bestimmt schon gehen gelassen.
Schlussendlich begannen sich seine Lippen von ihrer Stirn zu lösen und hinterließen ein angenehmes Gribbeln. Schnurstraks drehte sie sich um und ging mit schnellen Schrittes in ihr Büro. Schnell schloss sie die Tür und schnitt somit die Blicke der glotzenden Mitarbeiter ab. Seufzend stetzte sie sich auf ihren Stuhl, nachdem sie sich aus den vielen Schichten gequält hatte. Ihre heiße Stirn legte sie auf den kühlen Schreibtisch ab. Nebenbei begann sie den Computer hochzufahren und wollte sich bereits an ihre Aufgaben setzen, als ein zögerliches, dennoch lautes Klopfen sie davon abhielt.
Ohne eine Aufforderung ihrer Seits, öffnet sich die Tür und eine aufgeregte Carel schlüpfte durch die Tür.

"Was war das gerade eben?" fragte sie mit großen Augen.

"Wonach sah es denn aus?" kam ihr Kylie seufzend entgegen.

"Als ob ihr zusammen wärt." nun hob Kylie als Bestätigung die Hand, als stände ein Teller drauf.

"Was?? Wie lange denn schon?" quietschte ihre Kollegin auf einmal los und nahm ihre beiden Hände in ihre eigenen.

"Puh. Ich denke so drei bis vier Monate...oder noch länger?" murmelte sie, während sie überlegte.

"Also noch ganz frisch." erklärte sie zum Schluss und lächelte.

"Ich finde das ist gar nicht frisch. Andere wollen da schon heiraten oder fangen mit der Babyplanung an. Oh Gott Kylie! Bist du schwanger?" fragte Carel aus heiterem Himmel.

"Nein natürlich nicht!" zischte sie sofort und begann dann zu überlegen.

"Also ich denke nicht." sagte sie zum Spaß und lachte danach über den Gesichtsausdruck ihrer Kollegin, die dann begriff, dass sie gerade reingelegt wurde.

"Und wie ist es so mit dem Chef. Du verstehst was ich meine..." zwinkerte sie verschwörerisch. Konnte Kylie einer Arbeitskollegin so etwas anvertrauen?

"Ich denke du hast deine Antwort schon im Kopf." lenkte sie vom Thema ab und begann mit ihren Rechnungen, als Zeichen für Carel, dass sie nun zu gehen hat.

"Naja. Aber schön, dass zwei zueinander gefunden haben." verabschiedete sie sich und schloss die Tür hinter sich. Zurück ließ sie eine überlegende Kylie, die ihre Hand gedankenverloren auf ihren Bauch gelegt hatte.

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