Kevins Sicht:
Vera ging von ihm weg um sich die Schuhe auszuziehen. Kevin beobachtete sie. Schon lange hatte er kein so hübsches Mädchen mehr gesehen. Ihre weiblichen Rundungen, das lange, lockige Haar, ihre grün-blauen Augen, ihre herzförmigen rosa Lippen, alles war perfekt.
Sobald er in ihrer Nähe war, wollte er sie beschützen, an sich ziehen und nie wieder los lassen. Es war wie bei den letzten Mädchen, nichts wollte er lieber tun, als sie zu halten. Nur bei Vera war es anders, der Drang in ihrer Nähe zu sein, war viel stärker.
Er erschauderte, als sie sich den Pulli abstreifte und nur noch in einem blauen Top und Jeans vor ihm stand. Seine Haut begann zu glühen und er spürte, wie die gewohnte Hitze seine Haut fast verbrannte.
Vera lief ins Wasser und er konnte sehen wie sie einen Moment zitterte, als die Kälte sie berührte. Durch ihre Berührung begann das Wasser weiß zu schimmern. Es war ihm schon beim letzten Mal aufgefallen, dass ihre Aura weiß aufglühte, sobald sie mit Wasser in Berührung kam. Sie sah wunderschön aus, wie ein Engel in weißes Licht gehüllt.
Kevin zog sein Shirt aus und lief ihr hinterher. Das kalte Wasser linderte seine brennende Hitze.
Vera fröstelte, trotz der warmen Sonnenstrahlen. Als er neben ihr stand, bemerkte er ihre Gänsehaut. ''Dir ist kalt'' bemerkte er, doch sie zuckte nur mit den Achseln und ließ sich ganz ins Wasser gleiten.
Ruhig schwamm er neben ihr her.Als sie an der Sandbank ankamen glitt sie aus dem Wasser. Einzelne Tropfen schimmerten auf ihrer nackten Haut. ''Beim nächsten Mal, sollten wir vielleicht Schwimmsachen mitnehmen'' witzelte sie und ließ sich nieder. Sie hatte Recht, bisher waren sie immer in Klamotten geschwommen, was ihm nichts ausmachte.
Ihre Brust hob und senkte sich schnell, ihr Gesicht war wegen der Anstrengung leicht gerötet.
''Du glitzerst'' er deutete auf die Wassertropfen auf ihrer Haut. ''Du auch'' grinste sie. Mit einer Hand wuschelte sie ihm durch die Haare. Ihre Berührung ließ ihn leicht erzittern und sie nahm ruckartig ihre Hand weg. ''Ist dir kalt?'' fragte sie. Kevin musste lachen. Als ob ihm jemals kalt sein würde, vor allem, wenn sie in seiner Nähe war. ''Nein'' murmelte er und ließ sich nach hinten fallen.
Der erwärmte Sand drückte sich an seinen Rücken. Zufrieden schloss er die Augen.
Konnte Vera seine Wärme spüren? Er war sich sicher, dass sie es fühlte. Bei dem Gedanken, schlug sein Herz schneller. Vorsichtig lugte er zu ihr herüber.
Sie lag mit geschlossenen Augen neben ihm. Ihre Atmung hatte sich wieder normalisiert und sie sah friedlich aus. Er unterdrückte den Drang ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen.
''Vera?'' schlagartig öffnete sie ihre Augen und fixierte ihn. ''Ja?'' Nervös sah er sich um. Was sollte er tun? Sie fragen ob sie das Selbe für ihn empfand, wie er für sie? Wollte er diesen Moment wirklich zerstören?
Seufzend richtete er sich auf und sah auf sie herab. ''Empfindest du etwas für mich?'' Im selben Moment, wie die Worte aus ihm heraus gesprudelt waren, bereute er sie. Vera starrte ihn an, richtete sich ruckartig auf und betrachtete ihre Finger.
Er kannte die Antwort. ''Ist es wegen Aaron?'' Auch dieses Mal antwortete sie nicht, es war aber auch nicht nötig. In ihren Augen konnte er erkennen, dass er Recht hatte.
Überrascht fuhr er sich durchs Haar. So etwas war ihm seit Jahren nicht mehr passiert. Aus irgendeinem Grund wollte sie Aaron und nicht ihn. Das war unmöglich! Stumm knetete sie ihre Hände. ''Können wir das Thema nicht einfach sein lassen?'' flüsterte sie. Er hatte erwartet, dass sie ihn genauso sehr mochte wie alle anderen Mädchen zuvor, doch das tat sie nicht.
Enttäuscht sah er den Wellen zu.
''Wieso ist alles so kompliziert?'' fragte sie und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Mitfühlend legte er seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht. ''Hier ist alles anders'' murmelte sie. Kevin wusste nicht was er darauf antworten sollte. Er hätte ihr so gern geholfen, aber er wusste nicht wie. Überraschend rückte Vera zu ihm und ließ den Kopf gegen seine Brust sinken. Für einen Moment erstarrte er, damit hatte er nicht gerechnet. Behutsam strich er ihr übers Haar und küsste sie auf den Scheitel.
Zitternd atmete sie aus, sprang auf und starrte Kevin an. Sie sah geschockt aus. Genauso schnell wie sie auf gesprungen war, verschwand sie in den Fluten.
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Vom Engel geküsst
ParanormalVera, 18Jahre alt, muss das Shadow and Light Internat besuchen. Verschlossen, wie sie ist, freundet sie sich nur langsam mit anderen an. Als sie dann 6Jugendlichen begegnet ist die Katastrophe schon im vollem Gang. Eigenartige Dinge geschehen. Träu...