Chapter 22.5

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Kaydens p.o.v

Von unten hörte man ihre Schritte auf der Treppe. Wir drehten uns alle zu ihr um und als ich sie sah, konnte ich nicht mehr wegschauen. Sie kam grinsen auf uns zu und setzte sich neben Brandon und May.

Das hellblaue Kleid passte ihr perfekt, es war so, als ob es nur für sie geschaffen worden war.

"Sie ist wunderschön, nicht wahr?", murmelte Ben neben mir. "Wie ein Engel."

Ich ignorierte ihn einfach und starrte weiter Skylar an. Sie war wirklich wunderschön. Plötzlich stieß mir jemand sein Ellenbogen in die Rippen.

"Ja, sie ist halt ein Mädchen", meinte ich. Ich konnte nicht zugeben, dass sie wunderschön aussah, was würde er wohl von mir denken.

"Es wäre schade, dass du schon nach Hause muss, bevor das Jahr wirklich angefangen hat", sagte Dad zu Skylar, sah aber mich an.

"Ja", stimmte ihm Ben zu. "Ohne dich wüsste ich gar nicht, was ich machen sollte."

Alle schmunzelten bei Bens Bemerkung. Ich verdrehte nur die Augen, typisch Ben.

"Ich habe alles Brandon zu verdanken, dass ich hier bleiben durfte", sagte Skylar und lächelte Brandon an. Mir blieb der Mund offen.

In mir regte sich etwas und ich wollte nicht, dass sie Brandon so ansah. Immerhin war ich derjenige, der ihr geholfen hatte, der die E-Mail an ihre Mutter geschrieben hatte. Sie sollte mich so angucken.

Brandon lächelte sie nur an und sah verlegen weg. Ich fühlte mich nicht mehr so gut wie davor. Meine Stimmung wurde mit jeder Sekunde schlechter. Jetzt kassierte er den Dank für meine Taten.

"Scheint so, als würde Brandons Lächeln immer heller werden, wenn Skylar in der Nähe ist", hörte ich Mum zu Nathalie flüstern und beide kicherten.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und zwang mich ruhig zu blieben. Außerdem, seit wann machte mich sowas so wütend. Nein, wütend würde ich nich sagen, eher regte es mich dezent auf, das war die richtige Beschreibung.

"Ein Lächeln steht ihn auch viel besser, als das grimmige Gesicht, dass ich am Anfang getroffen habe", sagte Skylar, die Mums Kommentar gehört haben musste.

"Brandon ist wirklich ein wahrer Gentleman", sagte Dad. "Er sieht nicht nur gut aus, sondern weißt auch, wie man sich bei einem Mädchen zu verhalten hat und wie man Blumen kauft."

Langsam fragte ich mich, ob ich sein Sohn war, oder er. Bis jetzt hatte er noch nie sowas zu mir gesagt.

"Ja, stimmt", stimmte ihm die kleine Göre zu. "Nicht wie jemand anderes, der morgens einfach so verschwindet." Dabei sah sie mich an.

"Halt die Klappe du kleine Göre", knurrte ich. Ich war damit beschäftigt gewesen, Skylar zu helfen hier zu bleiben, nicht wie so manche andere.

"Ich wollte mich bei euch allen bedanken. Danke dafür, dass ihr so herzlich zu mir seid und ich bei euch wohnen darf, das sollte man nicht als selbstverständlich sehen", sagte sie und sah uns alle anderen an.

"Du bist wirklich ein sehr reizendes Mädchen", sagte Mum und lächelte sie an. "Nicht nur gutes Aussehen, sonders auch das richtige Benehmen. Findest du das nicht auch Brandon? Dass sie wunderschön ist?"

Brandon und Skylar sahen sich für einen Moment an und ich schaute weg.

"Ja, sie ist wirklich hübsch", sagte etwas verlegen und alle grinsten außer mir.

Ich hielt es gar nicht mehr hier aus. Am liebsten würde ich so schnell wie es ging von hier verschwinden. Ich sah schon, worauf es hinaus lief und ich wollte das verhindern.

"Will etwa niemand Kuchen essen? Skylag, schneide doch mal den Kuchen an", sagte ich zu ihr.

Sie nickte mir lächelnd zu und nahm sich das Messer, um den Kuchen zu schneiden.

"Schade, dass wir erst so spät von deinem Geburtstag erfahren haben, sonst hätten wir dir auch noch Geschenke gekauft", sagte Dad.

"Nein, nein, dass hier ist schon genug. Ich kann nicht mehr verlangen", sagte Skylar schnell. "Wenn ihr nich währt, hätte ich beinahe mein Geburtstag vergessen."

Wir aßen alle Kuchen und unterhielten uns, zumindest taten es die anderen. Ich konnte mich nicht stoppen, die ganze Zeit zwischen Brandon und Skylar hin und her zuschauen.

Tat ich ein Mal was gutes, erntete gleich ein anderer meinen Dank ein. Dachten sie etwa, der wäre der einzige gute hier in diesem Haus. Der Danke gehörte mir und er nahm es auch einfach an. Warum musste ich immer der Böse sein? Außerdem hatte ich heute den ganzen Tag Skylar beschützt, bevor sie sich etwas antun konnte. Dazu hatte ich mir noch ihre ganzen Sorgen angehört und ihr was zu trinken gekauft. Mir sollte man Dankbarkeit zeigen. Ich hatte das alles gemacht, nicht Brandon, ich!

Während alle anderen aßen, stopfte ich mir so viel rein, wie möglich. Erst musste ich meine Frust loswerden.

Nach einigen Minuten stand Dad auf und holte mehrere Bierflasche. Er schenkte jedem was ins Glas ein.

"Auf ein gutes Zusammenleben", sagte er und wir stießen alle an, auch wenn ich nicht so ganz seine Worte teilte. Aber ich wollte ja kein Spaßverderber sein.

Schon nach einigen Gläsern vergaß ich, warum ich überhaupt so aufgebracht war und feiert mit allen Skylars Geburtstag.

Nachdem wir eine Weile feierten, war es auch schon Zeit alles abzuräumen. Alle halfen mit, sodass wir in wenigen Minuten fertig waren.

Brandon und ich hatten unsere Sachen erledigt und wollten grade hochgehen, als Skylar rief.

"Vielen Dank", rief sie und kam auf mich zu.
Bestimmt hatte sie erkannt, dass ich der war, der ihr geholfen hatte...

"Ach, war dich eine Ursache", sagte ich, aber sie ging einfach an mir vorbei auf Brandon zu. ...Oder auch nicht.

"Ich wollte mich nich mal vielmals bei dir dafür bedanken, dass du mir geholfen hast. Ohne deine Hilfe müsste ich jetzt wahrscheinlich nach Hause", sagte sie zu Brandon und ich starrte sie einfach nur an. Das müsste eigentlich alles an mich gehen.

"Das habe ich doch gern gemacht, aber ich war nicht der einzige." Jetzt kam ich dran. Ich stellte mich schnell neben Brandon und köchelte schon mal. "Da war noch unser Direkt und May." Und da verschwand mein Lächeln wieder.

Skylar drehte sich zu May um. "Danke May!"

"Ich gehe jetzt nach oben, gute nacht", sagte Brandon.

"Gute Nacht", sagte Skylar und winkte ihm zu, während er die Treppen hoch ging. Danach drehte sie sich zu mir um. Jetzt komme ich.

"Und?", fragte ich und war bereit meinen Dank zu ernsten.

"Nichts", sagte sie einfach nur und ging davon.

Vielleicht hatte sie nicht mitbekommen, wie ich diese E-Mail an ihre Mutter gesendet hatte, aber ich war heute den ganzen Tag für sie da gewesen. Dafür hätte es zumindest ein Danke geben können.

Deprimiert ging ich wieder ins Wohnzimmer und setzte mich mit einem Kissen auf die Couch. Warum musste ich immer der Böse sein?

Wenig später setzte May sich mit mir auf die Couch und wischte den Tisch.

"Was ist los? Du siehst so traurig aus", meinte sie, während sie den Tisch reinigte.

"Nicht, mir geht es gut", sagte ich und vergrub mein Gesicht im Kissen. Warum sollte es mir auch schlecht gehen? Ich meine, ich hatte ihr geholfen, mehr nicht. Ist ja keine große Sache.

"Ich habe gehört du warst heute mit Skylar beim Opernhaus", sagte sie. "Ich wusste, dass du für Skylar da bist und sie nicht einfach alleine lässt."

Endlich. Zum Glück lag mich mit den Gesicht auf dem Kissen. Ich musste grinsen, versuchte mir es aber zu verkneifen. Das sollte mich nicht glücklich machen.

Abrupt stand ich auf und hielt meine Miene neutral. "Ich glaube ich gehe mal auch ins Bett." Grade als ich gehen wollte fiel mir noch etwas ein. "Ach so und sag Skylar, dass sie nächstes Mal auf dieses Kleid verzichten soll, es stand ihr sowas von gar nicht", log ich und ging danach schnell nach oben.

Love Disaster - In My HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt