Chapter 38

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Gespannt sah ich zwischen Brandon und Mr. Sullivan hin und her. Ich war neugierig, wie seine Antwort sein würde, aber irgendwie fühlte es nicht richtig an, dass ich hier war. Vielleicht wäre es besser, wenn ich ging, doch was würde Brandon dann machen. Er hatte mir gesagt, dass er mich bräuchte um genug Mit zu kriegen. Wenn ich jetzt ging, was würde passieren?

"Schon die ganze Zeit, seitdem ich hier war, haben Sie mich gut behandelt, ohne, dass ich etwas dafür geben musste. Zuerst habe ich mir dabei nicht gedacht, doch als Sie angefangen von Ihrer Vergangenheit zu sprechen, dass sie etwas getan haben, was sie bis jetzt noch bereuen, wusste ich nicht ganz, was ich davon halten sollte, bis ich das Familienfoto auf Ihren Schreibtisch entdeckt hatte mir mir und meiner Mum." Wangen liefen über Brandons Wangen und er versuchte sie auch nicht zu verbergen. Er sah Mr. Sullivan direkt in die Augen und wollte Klarheit schaffen.

"Um das alles zu verstehen, gibt es einen Ort, denn du noch besuchen musst", meinte Mr. Sullivan und sah Brandon fragend an. Er zögerte und sah so aus, als wollte er jetzt sofort die Wahrheit erfahren, doch er gab nach und nickte. "Geht schon mal vor, ich komme gleich."

Zögernd gingen wir aus den Büro und blieben vor der Tür stehen. Ich spielte an dem Saum meines T-Shirts rum und sah Brandon immer wieder an.

"Ähm, Brandon. Äh, soll ich dich noch weiterhin begleiten?", fragte ich vorsichtig und Brandon sah mich einfach nur an. "Also nicht, dass ich nicht mitkommen würde. Ich dachte nur, dass es vielleicht besser wäre, wenn ihr für euch alleine Zeit habt."

"Nein, bitte bleibe", bat mich Brandon und da konnte ich einfach nicht nein sagen, nicht wenn er grade in diesem Zustand war.

Etwas später kam Mr. Sullivan aus dem Büro und wir folgten ihn zu seinem Auto. Dort setzten wir und hinein und er fuhr los. Die ganze Fahrt verlief wortlos. Niemand sagte etwas, das Radio lief nicht, nur das Geräusch vom Auto hörte man.
Wir fuhren bestimmt eine halbe Stunde, bis wir auf einem Parkplatz ankamen. Neugierig sah ich aus dem Fenster um zu sehen, wo wir sind, bis ich feststellte, dass wir aus einen Friedhof waren. Brandon hatte es auch bemerkt, denn er wurde auf einmal ganz steif und sah sehr nervös aus.
Mr. Sullivan parkte das Auto und wir stiegen alle aus. Brandon und ich folgten Mr. Sullivan, der uns durch den Friedhof führte. Ich konnte sehen, dass Brandon neben mir mit jedem Schritt immer nervöser wurde und ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte.
Schließlich blieben wir vor einem Grab stehen und Mr. Sullivan drehte sich zu uns.

"Brandon, das ist dein Vater", sagte er und deutete auf das Grab. Wir alle blieben reglos stehen und sahen einfach auf das Grab vor uns. "Drin Vater hatte für eine It-Firma gearbeitet und ist dafür nach Amerika gezogen. Dort hatte er dann deine Mutter kennengelernt und weniger später lernten wir uns kennen und wurden enge Freunde. Er war ein wirklich fürsorglicher und lieber Mensch. Irgendwann gab es dann Schwierigkeiten in der Firma und er wurde gezwungen wieder zurückzufliegen. Danach hatten wir keinen Kontakt mehr. Als ich dann auch wieder zurück zog, trafen wir uns in einer Bar wieder. Er hat mir gesagt, wie sehr er wieder zu euch nach Amerika wollte, doch er hatte Geldprobleme und konnte dadurch nicht. Als es spät wurde, wollte ich ihn nach Hause bringen, aber er hatte sich geweigert. Er sprach die ganze Zeit von dir und deiner Mutter, als wäret ihr nich da gewesen. Er sagte, dass es die glücklichste Zeit seines Lebens war und es deiner Mutter genau so ging.
Irgendwie habe ich es dann doch geschafft ihn nach draußen zu ziehen und wir standen an der   leeren Straße. Mir war es zu anstrengend ihn die ganze Zeit zu schieben und zu ziehen, weshalb ich dann wenige Schritte vorgegangen bin, damit er mir folgte. Ich stand mitten auf der Straße und hatte mich umgedreht, um nach deinem Vater zu sehen. Nur einen Moment habe ich nicht aufgepasst unf plötzlich kam ein Auto. Ich bemerkte es zu spät, doch dein Vater war schneller. Er rannte auf mich zu und schubste nich weg. Dabei wurde er angefahren. Diesen Tag werde ich niemals vergessen.
Ich habe nich schuldig gefühlt und wollte euch finden, für ihn, doch als ich in Amerika war, wart ihr nicht mehr da. Trotzdem habe ich nicht aufgehört dich zu suchen und nach Jahren hatte ich dich endlich gefunden. Ich wollte mich bei dir entschuldigen, doch ich war zu feige. Die Schuld die ich hatte war viel zu groß und ich konnte mich nicht bei dir blicken lassen.
Du weißt ja nicht, wie sehr ich mich gefreut hatte, als ich deinen Namen auf dem Formular gesehen habe. Ich dachte mir, dass das meine Chance war alles wieder gut zu machen."

Love Disaster - In My HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt