Kapitel 4

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Cassandras P.O.V. 

Louis parkte in einem der vielen Parkhäuser in der Nähe der Innenstadt. Wir hatten komischerweise die ganze Fahrt über nichts gesagt. Zwanzig qualvolle Minuten des Schweigens und ich verstand es einfach nicht. Sonst war Louis doch nie so ruhig sondern redete fast durchgehend irgendeinen Mist vor sich her. Er war allgemein irgendwie komisch, seit ich da war. Er war ständig abwesend und verschwand in seiner eigenen kleinen Traumwelt. 

Als wir beide ausgestiegen waren, hakte ich mich bei ihm ein, wie ich es früher auch immer gemacht hatte. Klar musste man sich dann nicht wundern, dass Gerüchte über uns entstanden und rumerzählt wurde, dass wir uns daten würden oder sonst was. Aber ich hatte schon immer gesagt, dass das einzige, was zählte das war, was wir selbst wussten und nicht das, was die anderen über uns sagten.

"Wo willst du zuerst hin?" hörte ich Louis sagen und sah lächelnd zu ihm hoch, während wir direkt in die Innenstadt liefen. Mir war es eigentlich ziemlich egal, wo wir hingehen würden, ich wollte einfach Zeit mit meinem besten Freund verbringen. "Komm schon, ich zahle dir heute auch alles aber dafür musst du entscheiden, wo wir hingehen." 

Ich blieb stehen und sah ihn an. Nach kurzer Zeit überwand ich mich dazu, leicht den Kopf zu schütteln. "Nein Louis, du zahlst mir nicht alles." sagte ich dann und musste etwas grinsen. "Ist zwar total süß von dir, aber ich habe extra gespaart, um selbst Geld hier auszugeben." sagte ich dann und man konnte sagen, dass ich schon fast stolz darauf war. 

Er dachte wohl ich würde nicht merken, dass er mit den Augen rollte. Aber nagut, ich sagte auch einfach nichts dazu sondern grinste einfach nur vor mich hin. Irgendwie hoffte ich, dass wir nicht von Louis' Fans oder irgendwelchen Paparazzi belästigt werden würde, aber eigentlich war das ja kaum zu vermeiden. Leider. Ich wollte einfach nur Zeit mit ihm verbringen, mehr nicht. 

"Oh schau mal, können wir da rein? Die Sachen sehen so toll aus." fragte ich begeistert, als ich eine  traumhaften Klamottenladen entdeckte. Erst als ich das Lachen von Louis' Seite hörte merkte ich, dass ich mich gerade wohl angehört hatte wie ein kleines Kind. Ich spürte, wie sich meine Wangen rot färbten, weshalb ich meinen Blick auf den Boden wendete und mir mit einem nervösen Lächeln auf die Unterlippe biss.

Er sagte nichts sondern zog mich einfach mit sich in das Geschäft. Leicht grinsend sah ich mich um, als wir eintraten. Es war alles so wundervoll hier in London, ganz anders als in Wolverhampton. Nagut, wahrscheinlich war es für mich wirklich nur so anders, weil ich nur sehr selten aus meiner Heimatsstadt rauskam. Leider. Wie auch immer. Ich zog Louis zu einem der Kleiderständer und suchte mir ein roséfarbenes Kleid heraus. Es würde mir wahrscheinlich etwa bis knapp über die Knie gehen und unten hatte es kleine Wellen drin. Die Ärmel gingen ungefähr bis zu den Ellbogen, was mir sehr gefiel. Und so wie es schien, war der Ausschnitt auch nicht zu weit, aber auch nicht zu klein. Doch als ich den Preis sah, seufzte ich leise. 120£ für ein Kleid. Klar hatte ich mir einiges zusammengespaart, aber am ersten Tag gleich über 100£ raushauen? Nein, lieber nicht. Also hängte ich das Kleid wieder weg.

Ich wollte gerade weitergehen, als Louis mich aufhielt. Fragend sah ich ihn an und merkte, dass er das Kleid von gerade eben in der Hand hatte. "Willst du das nicht mal anprobieren? Sieht doch schön aus und steht dir bestimmt." Ach, Louis war so ein Süßer, ehrlich. Lächelnd nahm ich ihm das Kleid aus der Hand und sah es mir noch mal an, schüttelte dann aber den Kopf. "Wieso nicht?" fragte er mich. Er schien vorhin gemerkt zu haben, wie sehr es mir eigentlich gefiel.

"Louis ich kann an meinem ersten Tag nicht so viel Geld ausgeben. Ich bleibe noch ziemlich lange bei euch und hab keine Lust, noch mehr auf Liam angewiesen zu sein." sagte ich dann und wollte das Kleid wieder weghängen, doch er hielt mich davon ab, indem er mein Handgelenk sanft festhielt.

It makes me feel aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt