Kapitel 9

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Cassandras P.O.V. 

Am nächsten Morgen wachte ich wegen den starken Schmerzen an meiner Hand auf. Es war ein unerträgliches Stechen. Aus irgendeinem Grund fiel mir nicht mehr ein, was letzte Nacht genau passiert war. Deshalb wunderte mich der Verband an meiner Hand auch ziemlich. Doch dann fiel mir alles wieder ein. Und obwohl es erst 8 Uhr am Morgen war, stiegen mir schon wieder die Tränen in die Augen. So viel hatte ich wirklich noch nie geweint und genau das nervte mich gerade sehr.

Irgendwann hatte ich genug davon, hier im Selbstmitleid zu versinken, weshalb ich mich dazu zwang, mich von dem schönen und vor allem warmen Bett zu trennen. Selbst das Bett erinnerte mich an Louis, schließlich hatte er es ausgesucht. Seufzend zog ich mir eine lange, graue Jogginghose über, da mir doch etwas kalt wurde, und verließ dann das Zimmer. 

Die Jungs schienen alle noch zu schlafen, was mir im Moment eigentlich auch ganz recht war, denn ich wollte gerade wirklich mit keiner Menschenseele reden. Ich lief nach unten in die Küche und holte mir direkt eine Tasse aus dem Schrank, welche ich unter die Kaffeemaschine stellte und dann auf den grün leuchtenden Knopf drückte, um mir einen Kaffee zu machen. Seufzend öffnete ich die Schränke auf der Suche nach Brot, doch die Jungs hatten wirklich gar nichts da.

"Morgen." sagte eine bekannte Stimme hinter mir und ich schlug mir direkt den Kopf an einer der Schranktüren an. Keine Ahnung, wie ich das schon wieder geschafft hatte. "Ouh Shit, tut mir leid Cassy." sagte der braunhaarige Junge mit den lockigen Haaren vor mir und kam auf mich zu. "Alles ok?" fragte er besorgt und ich nickte nur. "Ich geh frische Brötchen holen. Versuch bitte zu überleben, bis ich wiederkomme." sagte er und ich musste etwas lächeln.

Ich nickte leicht und sah ihm noch hinterher, als er aus dem Haus verschwand. Ich hatte mich hier immer noch nicht wieder eingewöhnt. Aber es war auch anders als früher. Als ich das letzte Mal hier war, hatten die Jungs immer Toast da, weil keiner von ihnen früher aufstehen wollt, um für alle Brötchen zu holen und jetzt? Jetzt ging Harry, der Kerl, der fast so lange schläft wie Zayn!

Schließlich beschloss ich einfach, den Tisch schon mal für alle zu decken. Ich holte 6 Teller aus dem Schrank und dazu für jeden noch ein Glas, in das ich Orangensaft füllte. Wer einen Kaffee wollte, konnte ihn sich selbst machen. Ach, mein Kaffee! Schnell stellte ich noch Wurst, Käse, Marmelade, Honig und natürlich Nutella auf den TIsch, ehe ich die Tasse unter der Maschine hervor holte und mir einen Schluck Milch und einen Würfelzucker rein machte. 

Auf einmal stand Liam in der Küche und ich zuckte etwas zusammen. Zu meinem Glück blieb der Kaffee aber in der Tasse und landete nicht auf dem Boden. "Morgen." sagte er lächelnd und sah sich den Tisch an. "Hab ich was verpasst?" fragte er dann und wuschelte sich kurz durch die Haare.

Ich schüttelte den Kopf und stellte meine Tasse zur Seite. "Nein, Harry meinte nur, dass er frische Brötchen holen würde, also dachte ich, ich könnte ja mal den Tisch decken, damit ich einen Zeitvertreib habe." erklärte ich ihm dann und band mir meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen mit dem Haargummi, den ich wirklich immer um mein Handgelenk hatte. Zum Glück sah er aus wie ein Armband, da kleine Perlen darum waren. 

Liam nickte nur leicht und holte sich ebenfalls eine Tasse aus dem Schrank, um sich kurz darauf einen Kaffee zu machen. Natürlich ohne Milch oder Zucker, so hatte er es schon immer am Liebsten und das konnte ich nicht verstehen. Aber jedem das seine, nicht wahr? Ich nahm einen großen Schluck aus meiner Tasse und stellte sie dann einfach an irgendeinen Platz. Das Schweigen zwischen Liam und mir gefiel mir zwar nicht besonders, aber es war besser so, denn wenn er mir Fragen über die Sache mit Louis stellen würde, wäre es noch um einiges schlimmer und das schien er zum Glück auch zu wissen. 

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