Kapitel 48

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Louis' P.O.V. 

"Louis? Der Bräutigam verlangt nach dir." Durch den Spiegel hindurch sah ich zur Türe hinter mir und entdeckte Niall, der mich anlächelte und nach einem leichten Nicken meinerseits das Zimmer wieder verließ, doch die Türe ließ er einen Spalt breit geöffnet.

Ich seufzte leise und richtete meine Krawatte noch mal richtig, bevor ich mein Zimmer verließ und zu Zayn ins Zimmer ging, der nervös im Raum auf und ab ging, bis er mich sah und erst mal stehen blieb.

Er kam auf mich zu und sah mich unruhig an. "Gott Louis, ich kann das nicht.", sagte er und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, woraufhin Lou, unsere Stylistin, die sich heute um Zayn's und Perrie's Frisuren kümmerte, genervt aufstöhnte. "Sorry, Lou.", sagte Zayn und wandte sich dann wieder zu mir. "Was ist, wenn sie nicht auftaucht? Wenn sie mich doch nicht heiraten will? Louis, ich schaff das nicht." Jetzt drehte er vollkommen durch. 

"Wow, Zayn, beruhige dich mal.", sagte ich und nahm seine Hände von seinen Haaren und drückte sie an seine Seiten, ehe ich meine Hände auf seine Schultern legte. "Sie wird auftauchen, ihr werdet heiraten und ihr werdet glücklich sein. Hör auf, dir so viele Gedanken zu machen.", sagte ich ruhig und lächelte ihn aufmunternd an.

Er sah mich mit großen Augen an und schluckte erst mal schwer. "Du hast recht.", sagte er leise und atmete tief durch. "Sie liebt mich, sie wird kommen und mich heiraten. Sie wird ja sagen.", redete er sich ein und sah mir dabei die ganze Zeit in die Augen.

Ich nickte leicht. "So ist es gut, Zayn.", sagte ich und machte ihm seine Krawatte zurecht, die etwas verrutscht war. "Und jetzt lass Lou deine Haare machen und fass diese dann nicht mehr an. Sie muss schließlich noch zu Perrie und du musst in zehn Minuten schon los.", informierte ich ihn und klopfte ihm leicht auf die Schulter, bevor ich ihn aufmunternd anlächelte und dann aus seinem Zimmer ging und die Treppe nach unten lief.

Genau da kam Harry mir entgegen. "Hey, wie geht’s Zayn?", fragte er etwas besorgt. "Ich war vorhin bei ihm und er scheint sich echt den Kopf zu zerbrechen.", erklärte er und verzog sein Gesicht zu einem unsicheren Ausdruck.

Ich zuckte leicht mit den Schultern und vergrub meine Hände in den Hosentasche meiner Anzughose. "Er ist total nervös und macht sich immer noch Sorgen darum, ob Perrie ihn sitzen lassen könnte.", informierte ich ihn und ging mit ihm zusammen wieder nach unten ins Wohnzimmer, wo Niall und Liam ebenfalls im Anzug saßen. 

So an sich sahen wir alle gleich aus, wenn man mal von den Haaren absah.

"Louis?", hörte ich Liam sagen. Er hatte in den letzten zwei Monaten nicht besonders viel mit mir gesprochen, weshalb ich etwas überrascht war, als er mich ansprach. "Wie geht’s dir eigentlich?", fragte er ruhig. Die Blicke der anderen Beiden hafteten nun auch auf mir, doch ich wusste nicht genau, wieso er mich das fragte. "Ich meine, weil du Cassy heute wieder sehen wirst.", erklärte er und lächelte mich schwach an.

Nun musste er ausgerechnet das ansprechen, worüber ich mir die letzten zwei Monate den Kopf zerbrochen hatte. Heute würde ich Cassy wieder sehen. Sie müsste etwa im fünften Monat sein, wenn nichts schief gelaufen war. Doch daran wollte ich gar nicht denken. 

"Es geht mir gut, macht euch keine Sorgen.", antwortete ich ruhig und bemühte mich, meine Nervosität nicht zu zeigen. "Ich denke, ich freue mich sogar irgendwie auf sie.", fügte ich hinzu.

Natürlich freute ich mich auf sie. Sehr sogar. Doch ich wusste nicht wie ich reagieren würde, wenn ich sie zu Gesicht bekommen würde. Ich fragte mich, ob sie sich verändert hatte, mal abgesehen von ihrem Babybauch, den man mittlerweile wahrscheinlich noch deutlicher sah. Ich konnte in den letzten Wochen, seit ihrer Abreise, an nichts anderes als an sie und unser Kind denken. Unser Kind, welches höchst wahrscheinlich ohne seinen oder ihren leiblichen Vater aufwachsen müsste. 

It makes me feel aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt