Kapitel 49

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Cassandras P.O.V.  

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, ihn wieder zu sehen. Ihn im Arm zu halten, seinen Duft einzuatmen und seinen Körper an meinem zu spüren. Ich war so froh, ihn endlich wieder sehen zu können. All die Gefühle für ihn, die ich so gut verdrängt hatte, kamen wieder hoch.

Zaghaft legte er seine Hände um meine Hüfte und strich mir über den Rücken. Er schien genauso nervös zu sein wie ich, so unsicher und so einsam.

"Es ist so schön, dich wieder im Arm zu halten.", flüsterte er und ich schloss mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen für einen Moment die Augen, um diese wundervolle Situation mehr genießen zu können.

Nach einer Weile lösten wir uns aus der Umarmung und ich sah ihm in die Augen. "Ich habe dich so vermisst, Louis. Jeden Tag habe ich an dich gedacht.", gestand ich ihm und musste mich wirklich beherrschen, um jetzt nicht in Tränen auszubrechen. Nicht heute, heute wollte ich nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen, denn das mit der Schwangerschaft reichte schon mehr als genug.

Er strich mir sanft über die Wange und lächelte schwach. "Mir ging es nicht anders, Cassy. Ich bin so unglaublich froh, dich wieder zu sehen. Du hast keine Ahnung, wie nervös ich den ganzen Tag war, ich war fast schlimmer als Zayn.", sagte er und brachte mich somit dazu, zu kichern.

"Das kann ich mir gut vorstellen.", gestand ich ihm und sah ihn mit einem Lächeln auf den Lippen an. "Es tut mir sehr leid, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe. Ich habe einfach gedacht, dass es besser wäre, wenn wir die zwei Monate alleine ausnutzen, ohne zu viele Gedanken an den jeweils anderen zu verschwenden." Auch wenn das nicht besonders gut funktioniert hat, denn ich hatte Tag und Nacht an ihn gedacht und das täglich.

Er nickte daraufhin nur leicht und sah kurz an mir herunter, bevor sein Blick wieder in meinen Augen landete. Dieses Funkeln in seinen Augen war so wundervoll und viel zu selten.

Auch ich sah kurz herunter und da fiel es mir wieder auf. "Achja...", murmelte ich und lächelte schwach, während ich eine Hand auf meinen Bauch legte, ihm wieder in die Augen sah und leicht über meinen Bauch strich. "Fünfter Monat schon.", informierte ich ihn, obwohl er nicht danach gefragt hatte.

"Mhm.", sagte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Weißt du schon, was es wird?", fragte er leise.

Ich sah ihm an, dass es ihm schwer fiel, nicht einfach eine Hand darauf zu legen und auch, dass er sich schwer bemühte, nicht die ganze Zeit auf meinen Bauch zu sehen. Das fiel ja sogar mir schwer und ich konnte diesen bauch jeden Tag sehen.

Doch ich nickte leicht und biss mir kurz leicht auf die Unterlippe. "Ja, seit etwa einem Monat.", antwortete ich, bevor ich zwei Arme spürte, die sich von hinten um mich legen.

"Hey kleine Schwester." Die Stimme war nicht zu verwechseln, weshalb ich mich sofort umdrehte und minen großen Bruder fest in den Arm nahm. "Wie gehts dir?", fragte er mich leise und strich mir sanft über den Rücken.

Ich löste mich langsam wieder und sah ihm in die Augen. "Mir gehts ganz gut.", antwortete ich und strich ihm einige Haare zurecht. "Du siehst toll aus. Ich habe dich seit einer Ewigkeit nicht mehr im Anzug gesehen. Das steht dir so unglaublich gut.", sagte ich spielte etwas mit seiner Krawatte herum, machte sie danach aber wieder richtig.

"Also gut, ich muss jetzt los, die anderen und ich haben noch eine kleine Überraschung für das frisch getraute Ehepaar.", sagte er und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich von mir abwandte.

Nachdem ich mich wieder umgedreht hatte musste ich feststellen, dass Louis nicht mehr da stand, wo er es gerade noch getan hatte. Etwas panisch sah ich mich um, bis ich ihn bei Harry, Niall und Liam entdeckte, die irgendwas an der kleinen Bühne machten, die für den DJ aufgestellt wurde. Jeder schnappte sich ein Mikrofon und Niall nahm eine Gitarre zur Hand und etzte sich auf einen Stuhl vor einem Mikrofonständer.

Etwas perplex lief ich auf die Bühne zu und gesellte mich zu ein paar anderen Gästen ganz nach vorne, um die Jungs gut sehen zu können, da ich sowieso nicht besonders groß war. 

"Dürfen wir bitte um eure Aufmerksamkeit bitten?" Harry's Stimme drang durch die Lautsprecher, ehe er sich kurz räusperte. Die Gäste wurden ruhig und alle wandten sich der Bühne zu. "Das Brautpaar soll bitte genau hier vorne Platz nehmen.", fuhr er fort und deutete auf zwei Stühle, die Perrie's Dad vor die Bühne stellte. 

Es dauerte kurz, bis die beiden vorne angekommen waren und sich neugierig hinsetzten. "Also, wir haben eine kleine Überraschung für unseren besten Freund und seine wunderschöne Braut.", sagte Niall und stimmte kurz die Gitarre, was ziemlich schnell ging.

Niall begann die ersten Akkorde zu spielen und ich erkannte das Lied sofort. Moments. Eines meiner absoluten Lieblingslieder der Jungs, weshalb ich sofort ein Lächeln auf den Lippen hatte, als Liam mit den ersten Zeilen begann.

Meine Hände lagen auf meinem Bauch, während ich jede einzelne Zeile des Songs anhörte und jeden einzelnen Ton genoss. Als Louis' Part kam, wandte ich meinen Blick zu ihm und bemerkte erst jetzt, dass er mich ebenfalls ansah. Ob er das schon die ganze Zeit getan hatte? Auf jeden Fall war dieser Augenkontakt mit ihm während diesem Lied ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

Auch während dem Rest des Liedes hielten wir diesen Augenkontakt, doch auf seinen Zügen waren keine Emotionen zu erkennen.

Doch während jeder Sekunde, in der wir uns so ansahen wurde mir bewusster, dass ich einen Fehler getan hatte. Mein Grund, mich von ihm zu trennen war einfach nur idiotisch und ich war sauer auf mich selbst, dass mir das erst so spät bewusst wurde.

Das Lied war zu Ende, alle applaudierten und ich konnte mir bereits denken, dass Perrie und Zayn Tränen in den Augen hatten. Genauso wie ich. 

Nach einer weiteren Minuten gingen die Jungs von der Bühne runter und aus irgendeinem Grund führten mich meine Beine direkt zu ihnen. Doch ich blieb stehen. Direkt vor Louis und ich sah ihm einfach nur in die Augen. Fürs Erste.

"Hey Cassy, wie geht's di-", begann Niall, doch ich wollte niemanden hören, niemanden sehen, nichts.

Nur Louis.

Ich legte meine Hände an seine Wange, zog ihn vorsichtig etwas zu mir runter und legte anschließend einfach meine Lippen auf seine, um ihn zu küssen. Ihn zu küssen, nach zwei verdammten Monaten, die ich ohne ihn aushalten musste. Zwei Monate, in denen es mir einfach nur beschissen ging und jetzt? Jetzt war ich hier und küsste ihn. Den Mann, der mir den Kopf verdreht hatte und mich einfach zum glücklichsten Menschen auf Erden machen konnte.

Schließlich löste ich mich wieder von ihm und sah ihm einfach nur in die Augen. Diese wunderschönen Augen, die mir immer wieder den Verstand raubten.

"Mir gehts sehr gut, danke der Nachfrage, Niall.", sagte ich nur, bevor sich auf Louis' Gesicht ein erkennbar glückliches Lächeln breit machte, welches so ansteckend war, dass ich nicht anders konnte als auch über das ganze Gesicht zu strahlen.

Ich ließ meine Hände sinken und wandte mich dann zu den anderen Jungs, die uns mit großen Augen und leicht geöffneten Mündern ansahen. Auch Zayn und Perrie standen dabei, die sich wohl eher gerade bei den Vieren bedanken wollten anstatt mit anzusehen, dass Louis und ich uns küssten.

Die Situation wurde immer unangenehmer, weshalb ich froh war, dass Zayn und Perrie mir da raus halfen. "Also gut, das Abendessen wird in zehn Minuten serviert, also setzt euch vielleicht einfach schon mal hin.", sagte Perrie, während Zayn sich ein Mikro schnappte und genau den gleichen Satz zu all den anderen Gästen sagte, woraufhin das Gemurmel laut wurde. 

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Ich weiß, dass das Kapitel ziemlich kurz ist, aber ich muss mir den Rest für das eigentlich letzte Kapitel aufheben, welches im Laufe der Woche kommen wird. Dafür wird Kapitel 50 auch schön lang. Extra für euch. :)

It makes me feel aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt