Kapitel 41

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Cassandras P.O.V. 

"Nein, ich kann nicht schwanger sein.", sagte ich dem Arzt, während ich mir das widerliche Geel von meinem Bauch wischte und immer panischer wurde. "Gott, das kann ich Louis nicht erzählen. Und Liam schon gar nicht, er wird Louis umbringen.", murmelte ich vor mich her und ignorierte einfach die Tatsache, dass Dr. Freeman alles mit hören konnte.

Er seufzte leise und sah mich entschuldigend an. "Miss Payne, es tut mir leid, doch es ist nun mal so. Wenn Sie nicht möchten, dass irgendjemand davon erfährt, sollten sie eventuell eine Abtreibung in Erwägung ziehen.", erklärte er mir als ich aufstand und meinen Pulli wieder richtig runter zog.

Eine Abtreibung? Meiner Meinung nach war das wirklich keine gute Idee und für mich war es auch keine Lösung. Irgendwann müsste ich es Louis und Liam erzählen, egal ob ich es behalten würde oder nicht. Aber ich konnte es nicht los werden. Ich war streng gegen Abtreibung, dann konnte ich das nicht bei mir selbst machen lassen. Oh man, wie konnte das denn nur passieren? Hatte Louis das Kondom vergessen? Ich hatte ihm doch ein paar Tage davor gesagt, dass meine Frauenärztin vor Neujahr keinen Termin mehr frei hatte und ich mir somit nicht die Pille verschreiben lassen konnte. Zudem meine Frauenärztin nicht hier in London sondern eben in Wolverhampton war. 

Ich wusste nicht, wie ich das alles hinbekommen sollte. Soweit ich wusste, sah man erst ab dem dritten Monat einen deutlichen Babybauch. Einen Monat hatte ich schon, viel Zeit um es Louis und Liam zu gestehen hatte ich nicht mehr und ich hatte riesen Angst davor.

"Ich denke darüber nach.", antwortete ich Dr. Freeman auf sein Angebot mit der Abtreibung, wobei er selbst auch kein besonders großer Fan davon zu sein schien. 

Er nickte leicht, legte seine Notitzen weg und stand auf. "Also dann, Miss Payne. Ich wünsche Ihnen viel Glück, falls irgendwas sein sollte können Sie einfach anrufen und einen Termin ausmachen, ja?", sagte er freundlich und hielt mir die Hand hin, welche ich daraufhin ziemlich unsicher und nur ganz kurz schüttelte.

"Vielen Dank, Dr. Freeman.", sagte ich, bevor ich das Behandlungszimmer verließ und - mein Blick auf den Boden gehaftet - zurück ins Wartezimmer ging, wo Louis und Liam auf mich warteten. 

Als die beiden mich sahen, sprangen sie förmlich von ihren Plätzen auf und sahen mich besorgt an. "Und? Was hat er gesagt? Ist es was Schlimmes?", fragte Liam, während Louis mich bereits in die Arme nahm und mich fest an sich drückte.

Ich schluckte leicht und drückte Louis vorsichtig von mir weg. "E-Es ist nur..." Scheiße, was sollte ich den beiden sagen? Die Wahrheit? Nicht jetzt und nicht hier. "Nur ein viraler Infekt. Ich brauche Bettruhe, mehr nicht.", sagte ich dann einfach, da es das Erste war, das mir gerade auf die Schnelle eingefallen war. 

Man, ich hasste es, die beiden anzulügen.

"Also gut.", sagte Liam und seufzte leise. "Dann lass uns mal wieder nach Hause fahren, damit du dich auch ausruhen kannst.", fügte er hinzu und Louis und ich stimmten zu. 

Am Liebsten würde ich mich zu Hause einfach nur in meinem Zimmer einsperren und nie wieder raus kommen. Ich meine, wie sollte ich das Louis sagen? Verdammt, ich hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde. Ich liebte ihn doch und deshalb wollte ich ihn ja auch nicht verlieren. Ein Gespräch über Kinder hatten wir noch nie, ich wusste also nicht mal, ob er überhaupt jemals Kinder haben wollte, das war schließlich genauso wie mit der Ehe. Allerdings hatte ich da schon vorher gewusst, dass er das nicht wollte. Aber da hatte er seine Meinung doch scheinbar auch geändert, oder nicht? Vielleicht würde er das auch tun beim Thema Kinder. Falls er denn überhaupt der Meinung war, keine haben zu wollen.

"Louis, bitte.", sagte ich, da er mich während dem Weg zum Wagen die ganze Zeit an sich drückte und mich einfach nicht mehr los ließ. Er sah mich ziemlich verwirrt an und ließ mich doch los. "T-Tut mir leid ich... ich möchte nur nicht, dass du auch noch krank wirst.", sagte ich und biss mir fest auf die Unterlippe, damit ich meine Gedanken nicht aussprach.

It makes me feel aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt