It makes me feel alive

Kapitel 21

Louis' P.O.V.

Das konnte einfach nichts Gutes heißen. Und dass Harry sich aus der Küche verzog machte mir auch nicht mehr Mut. Danke für deine Unterstützung, meckerte mein Unterbewusstsein ihn an und verdrehte gekonnt die Augen. 

Ich blieb steif auf dem Stuhl sitzen, als Liam sich den neben mir schnappte, ihn zu mir drehte und sich hinsetzte. Hatte ich jemals solche Angst vor meinem besten Freund? Nicht, dass ich wüsste. Aber jetzt wusste ich, dass diese Angst in mir schlummerte. So, wie Liam's böse Seite in ihm schlummerte. Aber mal ehrlich, so viel wie in den letzten Wochen hatten Liam und ich noch nie in so kurzer Zeit geredet. Wenn man mal von dem Monat des Schweigens absah. 

Ich sah Liam in die Augen, auch wenn es teilweise wirklich die reinste Höllenqual war. "Also Louis..." begann er und mein Körper spannte sich an. "Beim ersten Besuch meiner Schwester hab ich euch und auch dir ganz deutlich klar gemacht, dass ihr euch von meiner Schwester fernhalten sollt." sagte er in einem so ruhigen Ton, dass ich Angst bekam. "Doch du hast dich nicht daran gehalten. Also wurdet ihr beste Freunde. Nach knapp drei Jahren habe ich mich da auch dran gewöhnt. Aber!" Das Aber betonte er ganz besonders, damit ich ihn nicht unterbrach. "Es scheint dir nicht genug zu sein. Nein, du wolltest unbedingt eine Beziehung mit ihr und das, obwohl du zu sowas gar nicht fähig bist und das wissen wir beide, also spiel jetzt nicht den gekränkten." fuhr er fort.

Leider musste ich ihm da voll und ganz Recht geben. "Aber Liam, das mit Cassy ist was vollkommen anderes, ich-" Weiter konnte ich nicht sprechen, da ich von ihm unterbrochen wurde. Oh man.

"Lass mich ausreden." sagte er und hob kurz die Hand. Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Du fickst meine Schwester... brichst ihr dann das Herz... fängst mit ihr eine ernste Beziehung an... und fängst dann an sie zu irgendeiner kranken Scheiße zu zwingen?" Seine Stimme wurde immer lauter und er klang schon fast entsetzt.

Zu was hatte ich sie denn gezwungen verdammt? Ich verstand gerade echt nur Bahnhof und genau so verdaddert sah ich den wütenden Mann vor mir auch an. "Liam ich..." Er wollte mich schon wieder unterbrechen, doch das ließ ich nicht zu. "Nein verdammt, du hörst mir jetzt mal zu!" kam es erstaunlich laut aus meinem Mund und ich stand sofort vom Stuhl auf. Liam sah mich überrascht an. "Ich habe deine Schwester nicht 'gefickt', ich habe mit ihr geschlafen, kapiert? Und ich habe ihr nicht das Herz gebrochen man! Sie meinte zu mir, ihr hätte der Sex nichts bedeutet und das hat MIR das Herz gebrochen! Und verdammt nochmal, Liam! Du solltest mich gut genug kennen um zu wissen, dass ich niemanden, nicht mal die One-Night Stands, die schon hier waren, zu irgendetwas zwingen würde! Und Cassy erst recht nicht! Ich habe nichts getan, wir sind nur aneinander gekuschelt im Bett gelegen, nachdem DU sie dazu gebracht hast, zusammenzubrechen. Und vor etwa 45 Minuten wurde ich durch ihren panischen Schrei wach und auf einmal war ICH der scheiß Perversling!" schrie ich und war auf einmal total außer Atem. 

Liam zuckte etwas zurück und sah mich geschockt an. Hatte ich es geschafft? Hatte ich den Kerl nervös und unsicher gemacht, der mich und seine Schwester um alles in der Welt auseinander bringen wollte? Wow, ich konnte es einfach nicht glauben, aber es stimmte. Jackpot!

"Louis..." begann er und ich hätte ihn am liebsten wieder unterbrochen, doch ich tat es nicht. "Es ist komisch, so etwas aus deinem Mund zu hören." sagte er und vermied den Augenkontakt mit mir. "Du bedeutest Cassy sehr viel und ich will einfach nicht, dass sie verletzt wird."

Ich seufzte und setzte mich wieder hin. "Verdammt Liam, ich weiß, dass du Cassy beschützen willst und ich kann dich auch verstehen, dass du sie auch vor mir beschützen willst." sagte ich ehrlich und fuhr mir mit beiden Händen durchs Haar. "Aber... ich habe wirklich ernsthafte Gefühle für Cassy. So was hab ich noch nie gefühlt, Liam." Man, das klang im nachhinein ziemlich Schwul.