Daheim wärmte ich mit meinem Dad das Essen von gestern auf und seit etwas längerer Zeit aßen wir mal wieder gemeinsam Mittag.
"Wie wars in der Schule?" Die berühmte Elternfrage.
"Wie immer." Meinte ich schulterzuckend.
"Hast du das neue Mädchen gesehen?" Wollte er wissen. Er sprach von der, die vor ein paar Tagen in das Haus nebenan gezogen war. Dort hatte bisher immer nur ein Mann gewohnt, dessen Namen ich nicht einmal kannte. Mr. Husons?
"Ja ganz kurz. Sie sieht irgendwie aus, als hätte sie keine Lust auf Gesellschaft." Meinte ich.
"Ich hab deletzt Mr. Houson getroffen. Das Mädchen ist seine Nichte, ihr Name ist Tasya."
Ah, Mr. Houson, ich war nah dran gewesen.
"Warum zieht seine Nichte plötzlich zu ihm?" Fragte ich verwirrt und spieß die letzten zwei Nudeln in meinem Teller auf.
"Er hat erzählt, ihre Eltern seien erst vor kurzem bei einem Verkehrsunfall gestorben." Meinte mein Dad. "Das arme Mädchen."
"Das erklärt, warum sie immer abgeschottet von den anderen sitzt und guckt, als wär hier der schlimmste Ort der Welt..." Dachte ich laut und war etwas betroffen.
"Du solltest zu ihr rüber gehn, mal mit ihr reden. Vielleicht braucht sie einfach jemand, der auf sie zugeht." Sagte mein Dad und stand vom Tisch auf. Er nahm auch meinen Teller und spülte ihn gleich ab.
"Ich weiß nicht..." Murmelte ich und lief zu meiner Tasche um mein Handy rauszuholen.
"Sie freut sich bestimmt. Du fandest es doch auch gut, als Rose zu dir gekommen ist, als wir hier neu hergezogen sind." Sagte mein Dad.
"Ja okay, ich geh gleich rüber...Ähm, hast du zufällig mein Handy irgendwo gesehn?" Ich fand es nirgends in meiner Tasche und auf dem Tisch lag es auch nicht.
"Nein, willst du es mit meim anrufen?" Er streckte mir bereits sein Handy hin und ich nahm es.
"Ich leg mich kurz oben hin, bevor ich wieder ins Krankenhaus geh." Mein Dad ging nach oben.
Ich wählte meine Nummer mit seinem Handy und hoffte, dass ich es nicht auf lautlos hatte. Es klingelte drei Mal.
"Hallo?" Ging dann plötzlich jemand ran.
"Wer ist da?" Fragte ich verwirrt, nicht erwartend, dass sich jemand anderes meldete.
"Brann. Ich hab dein Handy gefunden, du hast es wohl verloren, als dir deine Tasche vorhin runtergefallen ist." Sagte die Stimme am anderen Ende.
„Oh." Machte ich und war erleichtert, dass mein Handy nicht verloren war.
"Ich kanns dir vorbei bringen, wenn du willst." Bot Brann mir an.
"Nein nein, ich hols selber ab, du brauchst nicht kommen." Sagte ich schnell, überrascht von seiner Freundlichkeit. "Ich muss nachher eh ins Einkaufen und kann dann bei dir vorbei kommen. Ich muss nur wissen wo du wohnst."
"Okay." Brann sagte mir seine Adresse und wir legten auf.Ich ging in mein Zimmer und machte kurz was für die Schule, danach fand ich mich irgendwann auf der Seite eines Buches wieder. Ich hatte schon immer gern gelesen, aber seit wir hier wohnten, platzte mein Bücherregal wirklich aus allen Nähten. Lag wohl daran, dass ich so viel Zeit hatte.
Irgendwann hörte ich allerdings meinen Dad unten.
"Tschau!" Rief er nach oben.
"Tschüs!" Ich sah auf die Uhr und merkte, dass es später war als ich gedacht hatte. Ich erinnerte mich wieder daran, wie ich meinem Dad gesagt hatte, dass ich zu unseren Nachbarn gehen würde, mich mit dem neuen Mädchen anfreunden.
Ich könnte sie fragen, ob sie mit mir zusammen Einkaufen gehen wollte. Klar, das war jetzt vielleicht nicht die beste Art, wie man sich seinen Dienstag Nachmittag vorstellte, aber dabei konnten wir gut reden. Vielleicht brauchte sie ja auch jemand zum reden, der nicht ihr Onkel war, ein Mann.
Zu reden hatte zumindest mir geholfen, als wir damals hergezogen waren und meine Mom hinter uns gelassen hatten. Ich konnte Rose alles erzählen, was uns auch gleich stärker zusammenhalten lies.
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Angels and Demons (M.)
Fantasy"Ich komm heute Mittag vielleicht kurz nach Hause." Meinte mein Dad. "Okay. Was ist mit Amy?" Ich schlüpfte in meine Chucks, als Dads Freundin die Treppen runter kam. "Ich muss wahrscheinlich durcharbeiten." Antwortete sie für sich selbst. Das war...