Kapitel 43

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Als ich nach Hause fuhr, passierte das mit meinen Fingern wieder. Sie wurden schwarz und ich konnte dabei zusehen, wie das Schwarz sich hochzog.
Ich hielt mit dem Auto rechts an. Ich starrte auf meine Finger und versuchte das, was Caydon mir in der Bibliothek gesagt hatte. Ich konzentrierte mich darauf, daran zu denken, dass es aufhören sollte.
Die Straße war zum Glück leer und so sah mich niemand, wie ich wie eine Bekloppte auf meine schwarzen Finger schaute.
Auf einmal verschwand es aber. Es zog sich langsam zurück, so wie es zuvor gekommen war.
"Oh mein Gott..." Murmelte ich leise vor mich hin. Ich hatte das gerade wirklich mit meinen Gedanken gesteuert. Ich atmete nochmal tief durch und fuhr dann weiter. Das alles musste endlich aufhören. Wir mussten zu Brann. Er musste das wieder rückgängig machen. Ich würde ganz sicher nicht zulassen, dass er mich zu einem Dämonen machte.
Gerade als ich beschloss zu Davin rüber zu gehen, sobald ich zuhause war, lief jemand vor mein Auto. Ich war in Gedanken gewesen und es war so schnell gegangen!
Sofort blieb ich stehen und rannte aus dem Auto.
"Scheiße, scheiße!" Sagte ich dabei geschockt vor mich hin. Ich eilte zu der Person, die da vor meinem Auto auf der Straße lag.
Es war ein Typ in meinem Alter. Zum Glück war sein Körper nicht irgendwie falsch hingedreht.
"Hallo?" Sagte ich ängstlich und kniete mich zu ihm runter. Der Typ hatte seine Augen geschlossen und bewegte sich nicht. Gerade wollte ich ihn wieder ansprechen und ihn an den Schultern berühren, da fiel mir etwas an seinem Hals auf. Er trug eine Kette mit einem Anhänger. Den gleichen, den ich bei Brann gesehen hatte. Mit dem gleichen Symbol, das auf der Scheune drauf war. Ich war unfähig etwas zu tun.
Doch plötzlich riss der Typ die Augen auf und grinste. In dem Moment spürte ich, wie sich Hände von hinten um meinen Mund legten. Ich versuchte zu schreien, aber der Schrei wurde abgedämpft.
Der, der mich festhielt, drehte mich um und ich konnte ihm ins Gesicht sehen. Es war Brann.
"Zac, hilf mir!" Wies er den Typ an, den ich angefahren hatte. Anscheinend schien ihm das nichts ausgemacht zu haben. Das war alles geplant.
"Lasst mich los!" Schrie ich, als nun beide mich festhoben, da ich mich mit Armen und Beinen wehrte.
"Bringen wir sie hier weg. Ich fahr, du hältst sie fest." Brann nickte zu meinem Auto. "Da nimm das Seil für ihre Hände." Er warf Zac ein Seil zu, das der mir um die Handgelenke band.
"Hilfe!" Schrie ich so laut ich konnte, als so mein Mund frei war.
"Halt die Schnauze!" Zac schlug mir so heftig auf die Wange, dass ich kurz mit dem Atem rang.
Als er mich in mein Auto zerrte, spürte ich noch ganz genau seine Hand auf meiner Wange, die vor Schmerzen brannte.
Die ganze Fahrt lang wurde mir der Mund zugehalten, und ich konnte nichts sagen.
Wir fuhren zu der Scheune, wie ich es schon erwartet hatte. Dort zogen die beiden mich aus dem Auto.
"Was wollt ihr von mir?!" Fragte ich. Ich versuchte meine Angst soweit es ging zu unterdrücken und vor allem nicht zu zeigen.
"Du bist unser neues Experiment." Meinte Brann.
"Aber ich hab noch nicht einmal Male, falls euch das noch nicht aufgefallen ist." Fauchte ich.
Brann öffnete die Scheunentür.
"Die brauchen wir auch nicht." Meinte er und etwas gefährliches schwang in seiner Stimme mit.
Ich betrat die Scheune und sah den Anblick, den ich schon vor ein paar Tagen vom Fenster aus gesehen hatte. Die drei Kinder waren in den Käfigen eingesperrt. Ich war wieder darüber entsetzt, wie sie dort drin saßen.
"Das ging ja schnell." Sagte auf einmal eine Stimme, die ich schon mal gehört hatte. Aus dem Schatten trat ein weiterer Typ. Der, den ich deletzt schon mal hier drin mit Brann gesehen hatte.
"Es war nicht schwer." Meinte Zac und grinste böse.
"Bindet sie neben die anderen auf den Boden. Zuerst müssen wir das Mädchen noch zu Ende bringen." Er nickte zu den Kindern hin.
Brann und Zac zerrten mich in ihre Nähe, drückten mich auf den Boden und banden mich dann fest, so dass ich nicht weg konnte. Auch meine Füße banden sie aneinander.
"Was wollt ihr von mir?!" Schrie ich sie an.
"Du wirst unser bestes Experiment überhaupt. Du wirst zu unserem Dämonen. Nur noch eine Weile, dann bist du so weit." Brann redete mit mir, als wäre ich ein Schnitzel, das er in seiner Pfanne brat. Doch ich wusste, dass er es ernst meinte und definitiv keine Scherze machte. Seine Augen, die mir vor ein paar Tagen so warm vorgekommen waren, wirkten nun eiskalt. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Sie wussten, dass Brann mich infiziert hatte und wollten, dass ich mich ganz zu einem Dämon verwandelte.
Brann und Zac gingen zu einem der Mädchen in den Käfigen, die mir als einzige noch irgendwie lebendig schien. Das andere Mädchen und der Junge starrten nur vor sich hin, schienen kaum zu blinzeln.
Davin hatte erzählt, dass sie Male gehabt hatten und Brann und die anderen Dämonen sie darauf infiziert hatten.
"Was...ist mit ihnen?" Fragte ich ängstlich.
"Sie werden gerade zu Nehilim." Sagte Zac. Ach du scheiße. Davin hatte also mit seiner Vermutung Recht gehabt.
"Es wird alles gut." Sagte Brann zu dem Mädchen, das er und Zac aus dem Käfig holten. Dabei lachte er böse. Das Mädchen versuchte sich zu wehren. Als sie zu dem anderen Dämonen gebracht wurde, schrie sie um ihr Leben.
"Lasst sie in Ruhe!" Schrie ich und mir traten Tränen in die Augen. Ich konnte es kaum mit ansehen. Ich versuchte mich loszureißen, aber es klappte natürlich immer noch nicht.
"Sawyer, halt ihr den Mund zu." Sagte Brann und der dritte Dämon hielt dem Mädchen den Mund zu, während Brann und Zac sie festbanden.
"Warum tut ihr das?!" Schrie ich zu ihnen rüber.
"Weil wir es können." Sawyer sah nicht mal zu mir, als er das sagte. Sein eiskalter Blick war auf das Mädchen gerichtet.
Ich wendete mein Blick von ihnen ab. Sah wieder zu den andern zwei Kindern in den Käfigen. Sie sahen immer noch so reglos aus, wie zuvor. Das war einfach nur schrecklich...

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt