Kapitel 34

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"Sie war bei bei der Scheune." Teilte Caydon den anderen gleich mit, als wir im Haus waren. Alle waren im Wohnzimmer versammelt.
"War so klar." Kam von Tasya. "So langsam glaub ich die macht das mit Absicht, uns alle in Gefahr bringen."
"Ich wollte niemanden in Gefahr bringen. Aber ich konnte diese Scheune auch nicht einfach ignorieren. Und das war anscheinend auch gut so. Da waren Menschen, eingesperrt in Käfigen! Und Brann und ein anderer Typ, die...die keine Ahnung was weiß ich mit ihnen machen!" Sprudelte es aus mir raus.
"Wie hast du das sehen können?" Fragte Lincoln.
"Ich hab durch ein Fenster geguckt...dann musste ich aber abhauen, als sie den einen Jungen gerade festgebunden hatten."
"Das war echt gefährlich, weißt du das?" Meinte Davin.
"Ja, Caydon hat mir das bereits gesagt." Ich schaute zu ihm, aber er sah nicht mich an.
"Die Kinder können da nicht weg, sie sind eingesperrt und das für wer weiß wie lange schon. Was wollen die Dämonen von ihnen?" Fragte ich.
Davin fuhr sich durch die Haare. "Vermutlich haben sie Male, und die Dämonen machen Experimente mit ihnen." Erklärte er.
"Was für Experimente?"
"Wer weiß schon, was in den Köpfen von Dämonen vorgeht, aber sie sind bekannt für solche Dinge. Es kann auf jeden Fall nichts Gutes sein."
Ich wollte mir nicht vorstellen, was passiert war, nachdem ich abgehauen und der Junge aufgewacht war.
"Ist das der Grund, warum Brann mich damals angegriffen hat?" Fragte ich.
"Ja, wahrscheinlich. Er will irgendwas von euch, die Male tragen." Erklärte Lincoln.
"Und was tun wir jetzt? Wir können die Kinder den Dämonen nicht einfach überlassen." Meinte ich.
"Das ist nicht so leicht. Dämonen sind stärker als Engel. Am Ende würde den Kindern noch was schlimmeres passieren, wenn wir eingreifen würden." Sagte Davin.
"Aber..." Mir fiel nichts ein. Ich war nicht in der Lage den Kindern zu helfen...Ich schloss die Augen für eine kurze Weile, verzweifelt.
Lincoln kam zu mir. "Wir werden uns was überlegen, okay?" Er sah mich verständnisvoll an, und ich sah, dass die ganze Sache auch ihn traf, genau so wie alle anderen hier. Außer Tasya, die einfach nur gefühllos aussah. Sie war wohl echt durch und durch Engel und schien einen scheiß auf Menschen und deren Leben zu geben.
"Okay." Antworte ich Lincoln und hatte auf einmal das Bedürfnis ihn zu umarmen. Also tat ich es einfach und blendete aus, wie komisch es werden würde, wenn ich ihn morgen wieder in der Schule sah.
Überraschenderweise erwiderte Lincoln die Umarmung.
"Ugh." Machte Tasya und verschwand nach oben. "Bin ich froh, wenn ich wieder im Himmel bin."
Lincoln und ich lösten uns voneinander. Ich sah ihn aber weiterhin an und musste trotz diesen Umständen warum wir hier waren, plötzlich dran denken, wie süß er war.
Auf einmal räusperte sich jemand. Caydon.
"Soll ich dich rüber bringen?" Fragte er.
"Ähm, mir egal." Antwortete ich.
"Okay, dann komm." Er öffnete die Tür. Ich verabschiedete mich noch kurz von Davin und Lincoln und ging nach draußen, Caydon begleitete mich rüber, auch wenn es nur ein paar Meter waren.
"Warum genau habt du und Brann euch eigentlich am See gestritten? Warum hast du ihn geschlagen?" Wollte ich wissen.
"Weil er ein Idiot ist, falls du es selbst jetzt noch nicht bemerkt hast." Erwiderte Caydon
Ich verdrehte die Augen.
"Hast du geahnt, dass was nicht mit ihm stimmt, oder nicht?" Fragte ich.
"Ja, ich hab was geahnt, aber nichts davon, dass er ein Dämon ist. Sonst hätte ich ihm nicht nur ein Schlag auf die Nase verpasst, glaub mir." Wir standen inzwischen an meiner Haustür.
"Wofür war der Schlag dann?" Ich sah zu ihm hoch.
"Er scheint dich echt gut um den Finger gewickelt zu haben. Aber wenn du gedacht hast, du seist die Einzige mit der er so umgeht, hast du dich geirrt. Ich hab ihn mit verschiedenen Mädchen zusammen gesehen, und glaub mir, das war nicht nur freundschaftlich." Erzählte er mir und lehnte sich dann mit verschränkten Armen gegen die Säule, die das kleine Dach über unserer Türe stützte.
"Ich hab ihn darauf angesprochen, ob er das fair gegenüber euch fände." Caydon grinste ein bisschen, als er daran dachte. "Dann ist er ein bisschen aggressiv geworden, und bevor er mir eine reinschlagen konnte, hab ich es bei ihm getan. Den Rest kennst du ja, er ist wie ein Weichei abgehauen." Meinte er.
Ohje, das war echt sowas von typisch Jungs, dachte ich an die Worte, die Rose gesagt hatte. Aber der Fakt, dass Caydon ihn auf die vielen Mädchen angesprochen hatte, überraschte mich doch irgendwie. Mir war das nie aufgefallen, dass ich nicht die Einzige war, bei der Brann so war, wie bei mir. Es verletzte mich jetzt aber nicht mehr, weil ich wusste, das Brann sowieso ein Dämon war.
"Du hast ihn echt darauf angesprochen?" Hakte ich nach.
"Irgendjemand muss doch was tun, wenn ihr Menschenmädchen einfach jedem Typ blind vertraut." Er zwinkerte mir zu.
Ich verschränkte wie er die Arme vor der Brust.
"Ich hab ihm nicht blind vertraut." Sagte ich ein wenig eingeschnappt.
Caydon hob eine Augenbraue, schaute belustigt.
"Er war einfach nett und ich hab daran geglaubt, das es was werden könnte." Erklärte ich mich.
"Viel zu leichtgläubig." Meinte Caydon.
"Tss, wenigstens hab ich nicht gleich mit ihm rumgeknutscht, so wie du es mit Tasya getan hast. Ich bezweifle, dass ihr euch lang kennt." Entgegnete ich.
Caydon kam näher zu mir her und ich widerstand dem Drang ihn wegdrücken zu wollen. Denn dann hätte ich ihn wieder mal berühren müssen, und als das das letztes Mal passiert war, hatte ich auf einmal nur noch an seine Muskeln denken können, die ich durch das T-Shirt gespürt hatte.
"Du kannst den Kuss nicht vergessen, was?" Caydon grinste mich schief an.
Ohman. Am Ende ging es doch zwischen uns immer so aus, das wir uns ärgerten.
"Ich muss jetzt rein." Ich lies ihn stehen und ging nach drinnen.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt