Nach wenigen Minuten waren wir bei den großen Steinen angekommen.
Ich sah kurz zu Caydon und Tasya rüber, die miteinander redeten, sich über irgendwas anscheinend stritten. Wirklich toller Ausflug. Aber wenn es vorbei war, hatte ich die beiden los.
Ich dachte darüber nach, was für ein großer Zufall es war, dass die beiden in innerhalb so kurzer Zeit plötzlich beide zu Mr. Houson gezogen waren.
Tasya tat mir leid mit ihren Eltern, das war auch ein bisschen der Grund, warum ich das mitmachte. Sie war scheiße zu mir, aber da war der kleine Teil in mir, der sie ein bisschen verstand. Das mit ihren Eltern war wirklich schlimm, und jeder verarbeitete seine Trauer anders.
Und Caydon...ja, dem schien wohl langweilig zu sein und so hatte er mich wohl als sein Opfer rausgesucht, die er mit seinen seltsamen Kommentaren nervte. Erst war ich nicht gut genug für seine Cousine, dann zwang er mich mit ihr und ihm wandern zu gehn. Hatte er denn nichts besseres zu tun? Sich Freunde suchen, und das vielleicht auf eine andere Art, wie er sie bei mir anwendete? Die kam nämlich nicht sonderlich an.
„Also." Auf einmal kam Tasya näher zu mir. "Sorry dass ich dich beleidigt hab und so." Die Worte klangen gezwungen. Kein Wunder, sie musste das ja auch tun und wollte es nicht selbst. Ich beschloss aber, dass es besser war, wenn ich das jetzt einfach ignorierte.
"Als ich gestern zu dir gekommen bin, wollte ich dich nicht bedrängen. Ich will dir einfach nur sagen, dass du mit mir reden kannst, wenn du jemand brauchst." Erklärte ich ihr. Von Tasya kam erst keine richtige Reaktion.
"Und wieso kommst du drauf, dass du mich verstehst?" Wollte sie dann wissen und ich konnte sehen, das sie sich Mühe gab, nicht allzu abweisend zu klingen. Ich nahm das als Ermutigung.
"Meine Mom...ist auch nicht mehr bei mir. Sie hat...ein Alkoholproblem. Ich weiß, das kann man nicht direkt mit deiner Situation vergleichen, aber-"
Tasya unterbrach mich. "Du hast Recht, das kann man kein bisschen mit meiner Situation vergleichen." Fauchte sie plötzlich und ich schreckte fast schon ein bisschen zurück.
"Tasya, reiß dich zusammen!" Caydon klang jetzt ernst.
"Oh, jetzt komm du nicht auch noch und sag mir wie ich mich zu verhalten hab!" Meinte sie drohend und sah Caydon wütend an.
"Ich glaub du nimmst das alles ein bisschen zu ernst." Sagte der. Ich verstand seine Worte nicht.
Tasya kam ihm näher. "Und ich glaub du nimmst das alles viel zu locker!" Sie tippte provozierend mit dem Finger auf seine Brust. Caydon nahm ihre Hand und tat sie runter.
"Ich glaub das sollten wir wann anders besprechen." Zischte er leise.
Ich drehte mich von den beiden weg und lief langsam weiter. Wirklich, das wurde ja immer besser. Länger als fünf Minuten würde ich das nicht mehr mitmachen.
Ich drehte mich wieder zu ihnen um, weil es nach ein paar Beschimpfungen so leise zwischen ihnen geworden war, da sah ich wie die beiden sich gerade küssten. Meine Augen weiteten sich. Denn das war kein geschwisterlicher kurzer Kuss, nein, die beiden waren leidenschaftlich dabei ihre Münder gegenseitig zu erkunden.
"Was zur Hölle?! Ihr seid Cousine und Cousin!" Sagte ich, als ich endlich meine Stimme wieder gefunden hatte. Die beiden lösten sich voneinander.
"Na und?" Meinte Tasya. Caydon öffnete den Mund um was zu sagen, aber ich hob die Hand. Er sollte ja den Mund halten.
Ich würde hier abhauen. Auf der Stelle. Das war doch verrückt. Es wurde immer verrückter mit denen.
"Livya, pass auf!" Rief mir Caydon hinterher. Ich rannte fast schon, kümmerte mich aber auch nicht drum.
"Lass sie einfach." Hörte ich Tasya noch sagen.
Ich wusste, dass es hier in der Nähe des Abhangs gefährlich war, aber ich blendete es aus und eilte in schnellen Schritten weiter.
Auf einmal spürte ich, wie ein Stein unter mir nachgab. Mein Bein rutschte unter mir weg und ich fiel hin. Das aber nicht auf den Boden unter mir, sondern den Abhang neben mir hinunter. Auf einmal spürte ich nur noch Luft um mich rum, kein Boden unter den Füßen. Meine Augen waren zusammengekniffen und ich schrie. So, das war also mein Leben gewesen? Ich würde sterben?!
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Angels and Demons (M.)
Fantasy"Ich komm heute Mittag vielleicht kurz nach Hause." Meinte mein Dad. "Okay. Was ist mit Amy?" Ich schlüpfte in meine Chucks, als Dads Freundin die Treppen runter kam. "Ich muss wahrscheinlich durcharbeiten." Antwortete sie für sich selbst. Das war...