Als ich aufwachte, musste ich mich erstmal wieder daran erinnern, wo ich war. Nicht in meinem Bett, sondern krank auf der Couch. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es schon kurz nach fünf war.
Ich hörte ein Geräusch aus der Küche und drehte mich so, dass ich dort hinsehen konnte. Caydon stand dort am Herd, mit dem Rücken zu mir.
"Du bist immer noch da?" Fragte ich verwirrt und setzte mich auf.
Caydon drehte sich kurz zu mir um und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf den Herd.
Ich stand auf und merkte, dass es mir ein bisschen besser ging. Trotzdem fühlte ich mich noch schwach.
Ich lief zu Caydon und umso näher ich der Küche kam, desto mehr stieg mir ein bekannter Geruch in die Nase.
"Du machst Pancakes?" Ich konnte es nicht ganz glauben was ich sah, als ich neben Caydon am Herd stand.
"Ja."
Eine Pfanne war angeschaltet, er hatte Teig gemacht, der in einer Schüssel daneben stand, und auf einem der zwei Teller daneben stapelten sich schon zwei.
"Ich hoffe die schmecken dir, sonst bleibt halt mehr für mich." Meinte Caydon und grinste. Ich sagte nichts, sondern fragte mich, ob das gerade wirklich passierte.
"Was ist?" Caydon runzelte die Stirn, wahrscheinlich musste mein Gesichtsausdruck seltsam gewesen sein.
Ich wusste, dass es nur Pancakes waren, aber der Punkt war, dass ich schon seit fünf Jahren schon keine mehr gegessen hatte.
Es war immer das Frühstück meiner Mom und mir am Sonntagmorgen gewesen. Wir hatten es nie verpasst, standen morgens immer in der Küche und hatten den Teig gemacht, und danach gegessen.
Allein dafür hatte ich die Sonntage geliebt.
Mein Dad hatte nie mit uns zusammen gegessen, da es ihm nicht arg schmeckte. Deshalb war es zu einem Ding nur zwischen meiner Mom und mir geworden.
"Ich...ach nichts." Sagte ich.
Caydon hob eine Augenbraue und sah mich weiterhin an.
"Meine Mom und ich haben das immer zusammen gegessen." Sagte ich und versuchte es nicht wie ein großes Ding klingen zu lassen.
Caydon schaute überrascht. "Na dann hoff ich, dass ich jetzt nicht völlig verkackt hab, und sie wenigstens einigermaßen schmecken." Meinte er dann und ich musste lächeln.
"Soll ich dir irgendwie helfen?" Fragte ich und fühlte mich ganz komisch dabei. Caydon stand in meiner Küche und machte für uns Pancakes. Konnte es noch seltsamer werden?
"Nein, du kannst dich hinsetzten." Er nickte zum Tisch hin.
"Okay..." Ich setzte mich.
"Hast du das schon mal gemacht?" Ich beobachtete ihn dabei, wie er den Teig in eine Pfanne tat und die Pancakes auf den Teller.
"Was? Für ein Mädchen gekocht?" Er schenkte mir einen Blick über die Schulter, ein schiefes Lächeln auf den Lippen.
Das konnte man wohl kaum kochen nennen, dachte ich, wurde aber trotzdem ein bisschen rot.
"Nein, ich mein Pancakes." Sagte ich.
"Nein."
Kurze Zeit später saßen wir beide am Tisch, jeder von uns drei aufeinander gestapelte Pancakes auf dem Teller.
"Wenns dir nicht schmeckt, tu einfach so." Meinte Caydon.
Ich hob eine Augenbraue, musste aber grinsen. "Damit dein Ego noch größer wird?"
"Was für ein Ego?" Tat Caydon ganz unschuldig.
Ich verdrehte über ihn die Augen, begann dann aber zu essen, wie auch er.
"Sie sind gut." Gab ich zu.
"So gut wie die deiner Mom?"
"Wir wollen mal nicht übertreiben." Meinte ich und entlockte Caydon damit ein Grinsen.
"Ich hab eine Frage, die du mir immer noch nicht beantwortet hast." Sagte Caydon, nachdem wir eine kurze Weile stumm gegessen hatten.
Ich sah ihn fragend an.
"Was für ein Lied hast du gehört, als ich letztes Mal da war?" Wollte er wissen.
"Als du in unser Haus eingebrochen bist und mich wie ein Stalker beim umziehen beobachtet hast?" Entgegnete ich.
Caydon grinste. "Und nochmal: Das war nur ein Zufall. Aber schönen Anblick, hab ich da erwischt."
Mir stieg das Blut in die Wangen. Schnell holte ich mein Handy aus der Tasche, legte es auf den Tisch und machte meine Musik auf.
Ich klickte auf das Lied, das ich damals im Bad gehört hatte. Caydon nahm sich mein Handy und erst bekam ich einen kleinen Schock, doch dann sah ich, dass er sich nur das Lied genauer ansehen wollte.
Während wir die Pancakes aufaßen klickte Caydon sich durch meine Lieder. Ich fand es immer noch komisch zu wissen, dass Engel keine Musik hörten.
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Angels and Demons (M.)
Fantasía"Ich komm heute Mittag vielleicht kurz nach Hause." Meinte mein Dad. "Okay. Was ist mit Amy?" Ich schlüpfte in meine Chucks, als Dads Freundin die Treppen runter kam. "Ich muss wahrscheinlich durcharbeiten." Antwortete sie für sich selbst. Das war...