Kapitel 29

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"Geh zurück ins Haus." Wandte Caydon sich dann an mich. Ich folgte seiner Anweisung, Caydon kam mir hinterher und schloss die Tür.
Seine Augen hörten auf leuchten, auch seine Flügel verschwanden.
"Gehts die gut?" Erkundigte er sich. Ich nickte.
"Das...das war ein Dämon. Brann ist ein Dämon!" Sagte ich immer noch geschockt davon, was gerade passiert war.
"Ja."
"Wusstest du das?" Grad eben hatte er mich noch vor ihm gewarnt
"Nein." Meinte er und wirkte abwesend, er hob sein T-Shirt auf, das mal wieder kaputt war.
"Er hat von meinen Malen gesprochen, und das er mich lebend braucht. Was wollte er?!" Fragte ich.
"Ich weiß es nicht."
"Aber du kennst dich doch mit Dämonen aus!" Ich klang panisch.
Caydon sah mich plötzlich eindringlich an. "Ich hab keine Ahnung was er von dir wollte."
Ich starrte ihn fassungslos an. "Was ist wenn er zurück kommt?"
"Das wird er nicht. Erstmal nicht." Caydon lief zur Haustür. "Bleib hier, geh nicht aus dem Haus."
"Wo willst du hin?" Fragte ich und bekam Angst.
"Rüber zu Davin. Dir passiert nichts, der Dämon wird sich nicht trauen heute wieder zu kommen und wahrscheinlich taucht er auch nicht mehr in der Schule oder sonst wo auf." Seine Hand lag schon an der Türklinke.
"Ich soll jetzt so tun als wär nichts passiert?! Ein Dämon hat uns grad angegriffen, ihr habt selbst gesagt, dass sie gefährlich wären!" Sagte ich entsetzt.
"Wir werden ab jetzt noch mehr aufpassen müssen, aber ich hab ihn verjagt.
Bleib im Haus, und wenn du wo hin willst sag einem von uns Bescheid." Mit den Worten lies mich Caydon alleine.
Ich stand noch eine Weile nur im Raum, wusste nicht was ich jetzt tun sollte. Ein verdammter Dämon hatte mich grad angegriffen! Und Brann war derjenige, der dahinter steckte!
Wie betäubt hob ich sein Shirt auf, das zerrissen auf dem Boden lag. Mädchen wollten immer die Oberteile von Jungs, aber so war das echt nicht gemeint.
Ich schmiss es in den Müll, wobei ich es unter anderem Zeugs versteckte, so dass mein Dad oder Amy es nicht sahen. Wie ich das erklären sollte wusste ich nämlich echt nicht.
Darauf legte ich mich in mein Bett, da ich mich da irgendwie sicherer fühlte, obwohl das ja Blödsinn war. Ich konnte nur an die Decke starren, und mein Kopf gab keine Ruhe. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass hinter Brann sowas steckte. Was hatte er mit mir vorgehabt? Warum war Caydon gerade so komisch gewesen, und hatte es auf einmal so eilig gehabt zu gehen?
Klar, er hatte gesagt er hätte Brann verjagt, aber er konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass ich so weniger Angst hatte. Mein Herz hatte bis gerade eben noch viel schneller geschlagen, als es normal war.
Ich schloss die Augen. Mein Kopf brummte noch von dem Aufschlag auf dem Boden, die Kratzer an meinem Hals taten ein bisschen weh. Es war noch früh um schlafen zu gehen, besonders für einen Samstag, doch ich wusste, dass ich fürs Einschlafen heute sowieso eine Ewigkeit brauchen würde. Dafür war gerade einfach zu viel passiert.
Ich dachte an die paar Momente mit Brann zusammen, die sich so gut angefühlt hatten. Und jetzt stellte sich heraus, dass er ein Dämon war. Ich hatte so viele Fragen. Was genau wollte er von mir, wenn er mich nicht hatte umbringen wollen? Wie würde es weiter gehen, würde er echt nicht mehr auftauchen? Oder würde er wieder versuchen mich anzugreifen?

Mein Dad und Amy hörte ich irgendwann heimkommen. Es war beruhigend ihre Stimmen zu hören, aber gleichzeitig brachte es mich auf den Gedanken, dass sie vielleicht auch in Gefahr waren. Was wäre passiert, wenn sie da gewesen wären, als Brann gekommen war? Ich wollte eigentlich gar nicht dran denken.
Das letzte Mal als ich auf die Uhr sah, war kurz nach null Uhr, irgendwann danach musste ich endlich eingeschlafen sein.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt