Kapitel 40

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Fünf Minuten später klingelte Davin an der Haustür. Caydon lies ihn rein und die beiden kamen zu mir.
Davin musterte mich. "Der Dämon hat dich am Hals erwischt?"
Ich nickte.
"Das ist nicht gut..."
"Werd ich sterben?"
Über Davins Lippen glitt ein kleines Lächeln. "Nein."
Durch mich fuhr eine Welle der Erleichterung.
"Aber wenn dein Körper nicht dagegen ankommt, werden diese Dinge, die dir passieren, zunehmen." Erklärte Davin ernst.
"Werd ich dann zum Dämon, oder was?" Ich hatte es eher als Scherz gemeint, aber niemand lächelte auch nur. Oh Gott. Meinen Augen weiteten sich.
"Ich hab bisher nur von einem solchen Fall gehört, bei dem ein Junge von einem Dämon infiziert wurde...Er wurde nie ein 'richtiger' Dämon, denn ihm wuchsen keine Flügel. Doch alles andere zu was Dämonen imstande waren, konnte er dann auch." Erzählte Davin.
Entsetzt sah ich ihn an.
Ich stand auf. "Nein...nein, das geht nicht. Ich kann nicht zu einem Dämon werden!"
"Livy, beruhig dich." Caydon hielt mich an den Schultern fest und suchte meinen Blick. Als seine Augen meine begegneten, atmete ich tief durch.
"Was...was mach ich, wenn das wirklich passiert?"
"Es wird höchstwahrscheinlich passieren. Du kannst es nur rückgängig machen, wenn dich der Dämon, der dich infiziert hat, wieder davon befreit." Antwortete Davin.
Ich langte an meinen Hals, spürte die Kratzer daran. "Brann."
Ich musste also zu ihm gehen und er musste das alles rückgängig machen. Es war die einzige Möglichkeit.
"Lincoln und ich waren bei ihm. Bei der Scheune." Meinte Davin auf einmal.
"Er ist noch da?"
Davin nickte. Auf der einen Seite war das natürlich schlecht wenn er dort immer noch diese Experimente machte, aber auf der anderen Seite war er meine einzige Chance, wieder normal zu werden. Ich konnte kein Dämon sein. Das ging einfach nicht.
"Habt ihr gesehen, was sie mit den Kindern machen?" Wollte ich wissen.
"Wir sind uns ziemlich sicher, dass sie sie zu Nehilim machen wollen."
"Was sind Nehilim?"
"Eine Mischung aus Dämon und Engel." Meinte Caydon.
"Sie entstehen, wenn Menschen Male tragen und Dämonen sie dann infizieren. Sie tragen dann beides in sich, und sind noch mächtiger als wir."
"Das hört sich nicht gut an..." Ich dachte an die Kinder, die das durchmachen mussten. An ihre Eltern, für die sie einfach verschwunden war. Wie schrecklich musste das sein.
Aber auch für Engel waren sie anscheinend eine Gefahr, wenn sie von den Dämonen erschaffen wurden und die sie benutzten.
"Brann muss dieses Dämon Ding bei mir wieder aufheben. Und wir müssen doch irgendwie diese Kinder retten können." Sagte ich.
"Gib uns noch etwas Zeit. Bevor wir Brann dazu bringen können das aufzuheben, musst du sowieso erstmal noch mehr Anzeichen aufweisen." Erwiderte Davin.
Ich hatte mich inzwischen vom Schock wieder erholt. Ich hoffte einfach, dass alles gut werden würde, was anderes brachte mich eh nicht weiter. "Okay."

Am nächsten Mittag hörte mein Fieber auf und auch meine Schmerzen. Innerhalb von wenigen Stunden fühlte ich mich wie zuvor ich krank geworden war.
Mein Dad und Amy waren natürlich froh, dass ich wieder gesund war, aber sie konnten sich das alles gar nicht erklären. Auch Rose fand es komisch, aber einen Tag später musste ich mir dann doch nichts mehr darüber anhören, wie sie sich darüber wunderten.
Ich hatte mich zwar erholt, aber wie Davin es schon gesagt hatte, war die Wahrscheinlichkeit, dass diese Dämonenkräfte stärker wurden, sehr groß. Und bei mir wurde es eindeutig immer mehr.
Drei Tage, nachdem ich krank gewesen war, hatte ich zum ersten Mal diese kleinen blauen Blitze plötzlich zwischen meinen Fingern. Es tat nicht weh, aber ich erschrak zu Tode, als ich sie sah.
Lange würde ich das nicht mehr mitmachen können. Wir mussten bald zu der Scheune gehen. Zu Brann.
Was mit mir passierte, waren die gleichen Sachen, die ich bei ihm gesehen hatte. Und es war einfach nur unheimlich.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt