Kapitel 16

25 1 0
                                    

Auch am nächsten Tag hockte sich Caydon wieder an unseren Tisch.
Ich saß zuerst nur alleine da, hatte mein Essen schon geholt und wartete auf Rose, da sah ich ihn kommen. Ein paar Mädchen von den anderen Tischen beobachteten ihn, wie er sich neben mich setzte, als ich gerade meine erste Gabel in Mund nahm. Ich schaute ihn kurz an und sah, wie er schon wieder dieses Grinsen auf den Lippen hatte.
Er wollte gerade was sagen, doch ich hatte echt keine Lust auf irgendeinen Kommentar von ihm. Zu was auch immer. Ihm fiel anscheinend immer was ein um mich zu ärgern.
"Halt den Mund." Brummte ich.
Caydons Augenbraue hob sich überrascht. "Ich hab nichts gesagt."
"Mir egal. Halt den Mund." Man konnte wohl sagen, das meine Laune heute schlechter als sonst war. Es hatte damit angefangen, dass ich schlecht geschlafen hatte, dann hatte ich mich morgens am Küchentresen angeschlagen und nun ein blauen Fleck an der Hüfte, und der Geschichte Test, den ich gerade geschrieben hatte, war auch nicht gut gelaufen.
Caydon grinste nur amüsiert über mein Verhalten. Ihn schien aber auch nichts aus der Ruhe zu bringen.
Rose kam zu uns an Tisch, wieder war Aria bei ihr. Sie trug ihre dunkelbraunen Haare in einer Flechtfrisur, bei deren Anblick ich mich fragte, wie sie das vor der Schule hingekriegt hatte. Ich war beeindruckt. Meine blonden Haare lies ich meistens einfach offen, machte mir höchstens Mal einen Zopf oder einen Dutt.
"Du scheinst so gute Laune wie Tasya zu haben." Meinte Caydon in dem Moment zu mir, als die beiden sich setzten. Ich schenkte ihm nur einen genervten Blick.
"Tasya ist deine Cousine oder?" Fragte Aria.
"Ja, die die immer alle anguckt als wollte sie sie umbringen." Meinte Caydon. "Aber eigentlich ist sie harmlos."
Ich stieß ein empörten Laut von mir, ohne es richtig vorgehabt zu haben. Aber wenn Tasya harmlos war, dann war ich die Königin von England. Sie wollte mich anscheinend wirklich von diesem Abhang runterstoßen.
Caydon lachte, er ahnte was ich dachte.
Rose und Aria sahen verwirrt aus.
"Müssen wir das verstehen, oder ist das so ein Nachbar-Ding?" Fragte Rose. Aria lachte über ihren Ausdruck und ich musste lächeln.
"Ne, ist nicht wichtig." Antwortete ich ihr.
"Wie lief eigentlich dein Geschichte Test, Livya?" Fragte Caydon. Ich sah ihn etwas geschockt an. Woher wusste er, dass ich den heute geschrieben hatte? Beobachtete er mich etwa so arg?!
"Ach ja stimmt, der war ja heut, wie wars?" Meinte auch Rose.
"Ganz oke...." Log ich.
Doch während Aria und Rose sich dann über irgendwas unterhielten, fragte ich Caydon lautlos, woher er das wusste.
"Keine Sorge, so ernst nehm ich die Worte von Davin dann auch nicht und stalk dich." Hörte ich Caydons Worte in meinem Kopf.
Ich schenkte ihm einen fragenden Blick. Woher wusste er es dann? Konnte er etwa jetzt auch noch meine Gedanken lesen, dank dieser verdammten Verbindung?
"Kennst du Jay? Er ist in deim Geschichte Kurs, daher weiß ich auch, das ihr heute den Test geschrieben habt. Er erzählt mir manchmal von dir."
"Was?" Ich runzelte die Stirn. Warum sollte Jay irgendwas über mich erzählen?
"Niemand hat grad was gesagt, Liv." Sagte Rose zu mir. Sie und Aria guckten mich irritiert an. Oh je, ich hatte das grad laut gesagt.
"Ähm ja, ich..."
"Wahrscheinlich hat sie grad Selbstgespräche geführt." Meinte Caydon und ich merkte, dass er ein Lächeln unterdrückte. Ich funkelte ihn wütend an. Sehr große Hilfe. Nur wegen ihm und seinen Engelfähigkeiten war ich überhaupt in dieser Situation.
Rose und ich wechselten noch einen längeren Blick und ich konnte sehen, dass sie sich fragte was los war. Fiel ihr jetzt doch auf, dass irgendwas anders war?
Wir aßen dann aber weiter und sprachen nicht mehr darüber.
"Warum so überrascht? Anscheinend steht Jay auf dich."
Ich verschluckte mich am Essen.
Caydon klopfte mir vorsichtig auf den Rücken und ich hustete.
"Alles okay?" Fragte Aria, als es vorbei war.
Ich nickte. "Ja, hab mich nur verschluckt."
Caydons Hand lag ein paar Sekunden länger nur ruhig auf meinem Rücken und ich konnte die Wärme durch mein Shirt spüren.
Dann nahm er seine Hand weg und ich schielte zu ihm herüber. Er grinste nur vor sich hin. Natürlich.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt