Kapitel 14

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Zwei Tage vergingen, in denen ich mir bewusst war, dass ich sobald ich aus dem Haus war, ich nie ganz alleine war. Einer von den vieren war immer in meiner Nähe, vor allem Caydon und Lincoln. Davin arbeitete weiters weg und Tasya...naja, bei der musste ich ja nicht erklären, warum sie keine Lust hatte 'auf mich aufzupassen'.
Am ersten Tag nachdem ich alles erfahren hatte, war es schwer darauf Rose zu sehen und zu tun als wär nichts. Aber ich hatte beschlossen, ihr nichts zu sagen. Nicht nur, weil ich das den anderen nicht antun wollte, sondern auch weil ich Rose da raushalten wollte.
Am zweiten Tag war es schon leichter, da ich merkte, dass Rose wie immer zu mir war, was hieß, dass ich mich nicht irgendwie anders verhielt als sonst. Auch wenn ich mir das einbildete.
Ich sah Caydon, Tasya, Lincoln und Davin jetzt ganz anders. Und wenn ich andere Menschen ansah fragte ich manchmal, ob sie auch Engel waren. Aber das war ja nicht so, Lincoln hatte mir noch gesagt, dass sie in Edona die einzigen waren. Außerdem hatte er mir verraten, dass die Verbindung zwischen mir und Caydon bedeutete, dass Caydons Kräfte besser ausgeprägt waren. Umso näher er mir war, desto besser und stärker konnte er sie anscheinend kontrollieren.
Ich wusste nicht, ob ich das jetzt für gut oder schlecht halten sollte.

"Liv?" Meinte Lincoln. Wir waren im Unterricht, und ich war bei einer Rechnung dran. Die ich an der Tafel vorrechnen musste. Dazu das ich nicht gut in Mathe war, kam auch noch, dass ich total abgelenkt von der ganzen Engelssache war. So langsam brannte es sich aber in mein Gehirn ein, dass es alles echt war.
"Kommst du bitte nach vorne?" Die Tatsache, dass ich Lincolns Geheimnis kannte, schien nicht zu bedeuten, dass er mich in Mathe verschonte.
"Mhm." Ich stand auf und lief zu Tafel, nahm mir eine Kreide und starrte die Rechnung an. Ich war mir nur allzu gut bewusst, dass alle anderen meinen Rücken anstarrten.
"Weißt du wie du anfangen musst?" Fragte Lincoln.
"Ähm...ja." Sagte ich unsicher. Ich schrieb was hin, aber kam nicht weit.
"Ausklammern, dann mit dem Bruch mal nehmen." Es dauerte kurz bis ich realisierte, welche Stimme da in meinem Kopf war. Caydons.
Ich drehte mich um und sah ihn an. Er runzelte die Stirn als fragte er sich, warum ich ihn ansah.
Aber ich war mir ganz sicher, das er es gewesen war.
Ich richtete mich wieder zur Tafel und tat das, was er gerade gesagt hatte. Dann hörte ich wieder seine Stimme im Kopf. Ich schrieb das was er sagte, wartete auf ihn, schrieb dann wieder.
Am Ende kam wirklich das richtige Ergebnis raus und ich setzte mich auf meinen Platz.
Ich riss einen kleinen Zettel von meinem Block ab, und schrieb darauf: Wie hast du das gemacht?
Dann reichte ich es Caydon unauffällig nach hinten. Zwei Sekunden später erhielt ich die Antwort, jedoch nicht auf dem Stück Papier, sondern in meinem Kopf.
"Keine Ahnung, aber ich hab dir wohl den Arsch gerettet." Sagte Caydon und selbst auf diese Weise konnte ich ein selbstgefälliges Grinsen in seiner Stimme hören.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt