Kapitel 28

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Ich lief aus meinem Zimmer und die Treppen nach unten. Caydon mit meinem Tagebuch allein zu lassen hinterließ kein gutes Gefühl in meinem Magen, aber ich wollte auch nicht, dass wer auch immer da klingelte, sah, dass er hier war.
Ich öffnete die Tür und Brann stand darin.
Er lächelte mich an. "Hey."
"Ähm, hi." Sagte ich, überrascht ihn zu sehen.
"Kann ich reinkommen?" Fragte er drängend.
"Ist grad schlecht..." Ich dachte an Caydon. Er und Brann sollten sich vermutlich nicht mehr begegnen. Und ich wollte auch nicht, dass Brann irgendwas falsches über mich und Caydon dachte. Wenn er nämlich auf einmal aus meinem Zimmer kam, hätte ich einiges zu erklären.
"Du hast doch gesagt, wir können mal was zusammen machen." Auf einmal drückte er sich an mir vorbei nach drinnen. Ich war etwas perplex über sein Verhalten.
"Aber nicht heute. Ich hab jetzt wirklich keine Zeit." Sagte ich bestimmt. Brann schaute sich nur um, aber sein Gesichtsausdruck war nicht freundlich wie ich ihn bisher kannte.
"Brann? Du solltest jetzt gehn." Forderte ich ihn auf.
Plötzlich drehte er sich um und war nach zwei Schritten bei mir. Er drückte mich auf einmal gegen die Wand neben der angelehnten Haustür. Nicht so wie Caydon es vorhin gemacht hatte, sondern sein Griff tat richtig weh, sein Arm drückte er an meinen Hals.
"Was soll das?!" Brachte ich geschockt raus, mein Herz schlug viel schneller.
"Ich hab deine Male gesehn!" Zischte er mir ins Ohr. Meine Augen wurden groß.
"Bist du vom Engelsrat?" Fragte ich.
"Oh nein." Brann lachte böse auf. Er lockerte dabei kurz seinen Griff um meinen Hals und ich nutzte die Gelegenheit, und versuchte mich frei zu machen. Doch dann hielt mich Brann wieder fest und hob eine Hand, mit der er mir mitten ins Gesicht schlagen wollte. Ich sah es kommen. Wie automatisch kniff ich die Augen zusammen und versuchte meinen Kopf wegzudrehen, doch dann kam gar kein Schlag.
Aber ich hörte Brann vor Schmerz aufjammern und sein Griff wurde locker. Ich öffnete die Augen. Caydon war da, seine Flügel ausgebreitet, seine Augen leuchteten. An solch einen Anblick hatte ich mich auch nach dem dritten Mal noch nicht gewöhnt.
Brann lag auf dem Boden, Caydon musste ihn von mir weggezogen haben. Jetzt richtete er sich aber wieder auf, und währenddessen zerriss sein T-Shirt, als plötzlich ein Paar schwarze Flügel aus seinem Rücken kamen. Bei seinen Augen verschwand das braun, bis alles nur noch schwarz wie seine Pupille war. Ich stolperte einen Schritt zurück, als er mich mit ihnen ansah.
"Lass sie in Ruhe." Sagte Caydon und stellte sich vor mich.
Brann kam trotzdem näher. "Aus dem Weg, Engel!"
Caydon schlug zu, und dabei kam mir sein Schlag unmenschlich stark vor. Naja, er war ja auch nicht menschlich, vor allem nicht in dieser Form gerade.
Doch Brann hielt dem Schlag gut stand. Plötzlich ballte er seine Hände zu Fäusten und seine Haut färbte sich von den Fingern bis zu den Ellenbogen plötzlich schwarz. Wie eine sichtbare Krankheit schlängelte sich die veränderte schwarze Farbe seinen Arm hoch.
Als er seine Hände öffnete sah ich etwas, das wie kleine Blitze aussahen, die er in seinen Händen kontrollierte. Sie waren blau und zuckten von einem Finger zum anderen.
"Ach du scheiße...." Murmelte ich vor mich hin, mein Herz schien verrückt zu spielen.
Brann ging auf Caydon los, doch der wich aus und schlug selber zu. Dann wieder Brann, der ihn dieses Mal stark erwischte. Caydon landete auf dem Boden, die Stelle an der Brann ihn berührt hatte war wie elektrisiert, und er schien sich nicht mehr richtig bewegen zu können.
Brann sprang auf mich, so dass ich mit einem lauten Knall auf den Boden flog. Durch meinen Kopf fuhr ein stechender Schmerz. Ich schlug mit meinen Händen um mich, trat mit den Füßen nach Brann, doch der hielt mich weiter fest, seine durch und durch schwarzen Augen durchbohrten mich.
"Geh runter von mir!" Schrie ich ihn an. Sein gesamtes Körpergewicht, und dazu noch die Flügel, lagen auf mir. Er war zu mir runtergebeugt und ich sah auf einmal die Kette, die um seinen Hals baumelte. Es war ein runder Anhänger daran, auf dem ein verschnörkeltes Zeichen war.
"Ich brauch dich lebend, aber niemand hat gesagt, dass du nicht verletzt sein darfst!" Er holte wieder aus. Mit der Hand, die elektrisiert und schwarz war.
Hinter ihm tauchte auf einmal Caydon wieder in meinem Blickfeld auf, ich sah an Brann vorbei zu ihm.
"Verschwinde!" Caydon riss Brann von mir runter, doch dessen Hand war schon nah an meinem Hals.
Und als er von mir weggerissen wurde, erwischte er mich trotzdem noch heftig. Seine Fingernägel kratzten an meinem Hals entlang, doch das war nicht das Schlimmste. Etwas wie ein Stromschlag ging durch mich. Aber nur für höchstens zwei Sekunden. Dann war alles bis auf den Schmerz durch die Kratzer an meinem Hals weg.
Ich stand schnell auf und sah wie Caydon Brann an die Wand drückte.
Dann war Brann wieder frei und ich griff schon nach was in der Küche, dass ich benutzten konnte um mich zu wehren, doch plötzlich rannte Brann aus der Tür raus. Caydon kam ihm hinterher, blieb aber draußen stehen.
Ich kam zu ihm und wir sahen, wie Brann davon rannte, seine Flügel verschwanden.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt