Kapitel 48

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Etwa drei Minuten später wurde plötzlich die Tür aufgerissen. Ich zuckte zusammen und drehte mich um.
"Livya." In der Tür stand ein Typ in meinem Alter. Karamellfarbene Haare, dunkelgrüne Augen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich nochmal seh!" In seinen Augen leuchtete etwas auf. Das, was ich in den Augen meines Dads die letzten Tage immer gesehen hatte, wenn er kurz dachte, ich erinnerte mich an was. Der Typ kam her und schien sich sichtlich zurück halten zu müssen, nicht auf mich zuzustürzen.
"Es ist nur ihr Geist." Sagte Elva.
"Und wer bist du...?" Fragte ich den gut aussehenden Typ, der jetzt nicht mal ein Meter vor mir stehen geblieben war.
In seinem Gesicht änderte sich etwas. Die gleiche Enttäuschung, die in den Augen meines Dads zu sehen war, wenn er dann merkte, dass ich mich doch nicht erinnerte.
Aber der Typ riss sich schnell zusammen. Er guckte wieder neutral.
"Ein Typ, auf den du auf der Erde ziemlich standest." Antwortete er.
"Ähm." Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Aber wenn er immer so arrogant klang, sobald er den Mund aufmachte, redete er definitiv Unsinn. "Und du heißt?"
"Caydon." Meinte er. Auch mit dem Namen, konnte ich nichts anfangen.
Er schaute zu Elva. "Ihr müsst ihr ihre Erinnerungen wieder geben."
"Wir müssen gar nichts, Caydon." Meinte Elva ruhig. "Aber wir haben uns dafür entschieden, ihr nochmal eine Chance zu geben. Sie hat es vermutlich verdient, wenn sie so stark ist, und es sogar hier zu uns geschafft hat."
"Ja, sie ist stark." Meinte Caydon. Jetzt sah ich ihn von der Seite an.
Warum sagte er das so überzeugt? Wie stand ich mit ihm in Verbindung? Oder vielleicht hatte ich ihn auch nur in meinem Traum erfunden.
"Also, Livya. Willst du deine Erinnerungen zurückhaben?" Richtete Elva sich jetzt an mich und klang ernst.
"Wenn sie so fragen, ja." Ich wünschte, es würde wirklich so einfach gehen. Wenn ich aufwachen würde, wäre ich wahrscheinlich noch viel enttäuschter als zuvor, weil dieser Traum sich so echt anfühlte.
Elva stand auf. "Gib mir deine Hand." Sie streckte ihre aus.
Zögernd legte ich meine in ihre.
"Es gibt keine 100 prozentige Chance, dass du dich wieder an alles erinnern wirst. Aber ich versuche mein Bestes." Sagte sie zu mir.
"Was?!" Fragte Caydon auf einmal hinter mir aufgebracht. "Ich dachte Sie geben ihr alle Erinnerungen zurück."
"Es kann gut sein, dass sie sich vor allem an all das über Engel und Dämonen nicht mehr erinnert. Und dann auch nicht mehr an dich, Caydon. Aber du hast dich sowieso dafür entschieden im Himmel zu bleiben, richtig?" Fragte Elva Caydon. Ich drehte mich zu ihm um. Er sah mich nicht an.
"Richtig." Meinte er dann aber.
"Okay, dann können wir ja jetzt anfangen." Elva lächelte mich an. "Du musst nur noch eine Sache tun. Du musst schwören, dass du niemals mit jemand anderem als einem Engel über all das hier redest."
"Klar. Ich schwöre ich sag nichts."
Das tat ich aber auch nur, weil ich wissen wollte, was als nächstes in diesem verrückten Traum passierte.
Auf einmal spürte ich wie etwas warmes durch meinen Arm ging, den Elva hielt. Ich wurde müde und schwach.
"Du scheinst was Besonderes zu sein. Pass auf der Erde auf dich auf." Hörte ich Elva noch sagen, dann war alles schwarz.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt