Kapitel 39

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Als wir fertig waren nahm ich unsere Teller und Gläser und räumte sie in die Spülmaschine. Ich hatte alles aufgegessen, auch wenn ich nach der Hälfte eigentlich schon satt war. Ich hatte einfach keinen richtigen Appetit, schon den ganzen Tag nicht.
"Ich glaub ich mag deinen Musikgeschmack." Caydon saß am Tisch und hatte immer noch mein Handy in der Hand. Inzwischen hatte ich keine andauernde Angst mehr, dass er irgendwas anderes mit meinem Handy machte, da man ja nie bei ihm wusste. Mein Tagebuch hielt ich seit dem Tag als er es gelesen hatte auch versteckt.
"Du glaubst?" Ich stellte mich neben ihn an den Tisch und stützte mich am Tisch ab. Es fing schon wieder an, dass es mir wieder schlechter ging.
Caydon gab mir mein Handy zurück. "Naja, ich hab bisher noch nicht viel anderes gehört."
"Wird dir wohl auch nicht mehr allzu viel Zeit bleiben, wenn du bald wieder zurück in Himmel gehst." Ich wollte zurück zur Couch um mich zu setzten, da spürte ich wie meine Beine sich wie Wackelpudding anfühlten. Mein Kopf brummte und alles drehte sich auf einmal. Ich kippte fast um, doch Caydon war plötzlich bei mir und hielt mich fest.
"Livya." Sagte er geschockt meinen Namen und drehte mich so, dass er mir ins Gesicht sehen konnte.
"Mir...mir war grad ziemlich schwindelig." Solangsam normalisierte sich mein Blick wieder. Meine Beine fühlten sich aber immer noch ganz schwach an.
"Das hab ich gesehen." Caydon hob mich immer noch fest. Er war nah an mir und ich konnte ihn riechen. Er roch nach ihm selbst, nicht wie letztes Mal nach Aftershave. Und ich merkte, dass ich das mindestens genau arg mochte.
"Gehn wir zur Couch." Caydon brachte mich zu ihr und wir setzten uns. Ich schloss kurz die Augen und fuhr mir übers Gesicht. Was war nur los mit mir?
"Ist das normal, dass ihr Menschen so arg krank werdet?" Fragte Caydon.
"Anscheinend." Ich lehnte mich an und legte erschöpft meinen Kopf in den Nacken auf die Kissen hinter mir.
"Was ist das?" Fragte Caydon auf auf einmal und berührte mit seiner Hand leicht meinen Hals. Shit, meine Haare bedeckten nicht mehr die entzündeten Kratzer.
Zuerst wollte ich sie schnell wieder bedecken und es runterspielen, doch dann sah ich Caydons misstrauischen Blick, und entschied mich um.
"Als der Dämon uns angegriffen hat...hat er mich erwischt." Erzählte ich.
"Ich hab dich gefragt obs dir gut geht. Du hast ja gesagt." Erinnerte sich Caydon und verengte die Augen.
"Ich dachte es wäre nicht so schlimm, aber...." Ich zögerte.
"Aber?" Sagte Caydon jetzt drängend.
"Die Kratzer wurden schlimmer anstatt besser...und dann sind komische Sachen passiert." Sagte ich.
"Was für komische Sachen?" Caydon klang ganz ernst, was mir ein bisschen Angst machte.
"Meine Augen waren komisch...schwarz. Aber nur ganz kurz. Und irgendwas war glaub mit meinen Händen...ich hab ausversehen was angekohlt.
Weißt du, was das war? Jetzt ist es aber schon länger nicht mehr passiert." Sprudelte es aus mir raus.
Caydon fuhr sich durch die Haare. "Warum erzählst du mir das erst jetzt?"
"Weil ich dachte es würde sowieso bald wieder weg sein. Am Anfang dachte ich auch erst ich bild mir das nur alles ein." Erklärte ich ihm.
"Wie kannst du so leichtsinnig sein?" Nun klang Caydon wütend.
"Was war das? Und was ist mit diesen Kratzern?" Fragte ich nach, da er mir darauf immer noch nicht geantwortet hatte.
"Du hast keine Grippe. Das liegt an dem Angriff des Dämons. Als er dich erwischt hat, hat er etwas von sich durch die Wunde an deinem Hals übertragen."
Geschockt sah ich ihn an. "Was? Wie soll das gehn?"
"Das geht mit Menschen, die mit Dämonen auf die Weise in Berührung kommen."
"Aber warum werd ich dann deshalb so krank? Was genau passiert mit mir?" Ich bekam Angst und Caydon sah nicht gerade aus, als könnte er sie mir nehmen.
"Dein Körper versucht dagegen anzukämpfen, was dich so schwach werden lässt." Er stand auf. Er schien nachzudenken.
"Was passiert, wenn mein Körper es nicht schafft?" Ich sah zu ihm hoch.
Lange sah er mich nicht an, schien zu überlegen. Ich bekam immer mehr Angst, um so länger er still blieb.
"Cay?"
Er drehte sich jetzt zu mir, sein Blick war undurchdringlich.
"Wir sollten Davin anrufen." Meinte er dann.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt