Kapitel 35

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Mein Handy klingelte kurz darauf und es war Rose.
"Ich hab vorhin schon mal bei dir angerufen." Meinte sie.
"Ja, da war ich in der Dusche...ich wollt dich grad zurückrufen." Log ich. Es war inzwischen leichter sie aus diesem Engel und Dämonen Zeugs rauszuhalten, denn ich wusste, dass es einfach besser war, wenn sie darüber nichts wusste. Auch für ihre Sicherheit. Das machte das lügen darüber leichter.
"Ach so. Also...ich hab wegen dem angerufen, was wir heut in der Schule erfahren haben." Sagte sie.
Ich runzelte fragend die Stirn, was sie natürlich nicht sehen konnte. Das Schweigen erklärte aber auch, dass ich ich nicht wusste, von was sie sprach.
"Das mit Brann. Dass er auf einmal weg ist, ohne was zu sagen." Erinnerte mich Rose.
"Oh, ähm ja." Machte ich schnell. Wegen dem, was ich heute schon gesehen hatte, hatte ich das schon fast vergessen.
"Ich dachte du wärst deshalb irgendwie...traurig oder so, deshalb wollt ich mit dir sprechen. Aber du scheinst es ja schon wieder vergessen zu haben." Meinte sie überrascht.
Ich spielte an den Ecken meines Buchzeichens rum. "Ich habs nicht vergessen, aber ich bin echt nicht traurig oder so."
"Du findest es also nicht schlimm, dass er weg ist?"
Schön wärs, wenn er wirklich weg wäre, dachte ich.
"Nein." Sagte ich.
"Okay." Sie schien erleichtert.
"Ich hab dir doch gesagt, wir haben nicht miteinander geflirtet, sondern nur geredet." Auch wenn das vielleicht nicht ganz stimmte. Ich redete mir das selbst auch irgendwie ein.
"Das glaub ich dir zwar immer noch nicht, aber egal." Ich hörte ein Lächeln in ihrer Stimme. Ich musste auch lächeln und mir fiel was ein.
"Was ist mir Aria?" Fragte ich.
"Sie kommt nachher."
"Oh." Machte ich überrascht. "Dann viel Spaß." Ich musste grinsen.
"Hör auf zu grinsen." Brummte Rose.
"Woher willst du wissen, dass ich grins?" Ich musste lachen.
"Ich weiß es einfach." Meinte Rose. "Okay, ich zieh mich jetzt um. ‪Bis morgen‬ dann."
"‪Bis morgen‬."


Ich wachte mit Kopfschmerzen auf und wollte am liebsten einfach liegen bleiben. Als ich aufstand fühlte ich mich dazu auch noch leicht schwach, doch ich ging trotzdem ins Bad um mich fertig zu machen.
Als ich meinen Hals beim zurückbinden meiner Haare sah, seufzte ich. Diese Kratzer wurden einfach nicht besser. Wenigstens waren keine anderen komischen Dinge mehr passiert. Meine Augen waren weder nochmal spontan schwarz geworden, noch hatte ich irgendwas angekohlt.

"Also eigentlich wollt ich dich fragen, ob wir heut was zusammen machen sollen, aber das ist wohl keine so gut Idee. Du siehst echt nicht gut aus." Meinte Rose in der Schule zu mir.
"Ne...ich bin echt froh, wenn ich wieder zuhause bin." Ich sah auf die Uhr. Nur noch eine Stunde Mathe hatte ich vor mir. Inzwischen waren die Kopfschmerzen von heute Morgen unerträglich geworden und ich hatte auch noch Gliederschmerzen.
"Ich find du solltest heim gehn." Meinte Rose etwas besorgt.
Ich sah sie zweifelnd an. "Wirklich?"
"Ja, wirklich."
Ich zögerte noch kurz, doch dann beschloss ich, dass es echt besser war. Ich sehnte mich nichts mehr danach als mich einfach nur hinzulegen und eine Kopfwehtablette zu nehmen. Oder auch fünf.
Also fuhr ich heim, wo auch mein Dad war.
"Hey." Sagte ich, als ich rein kam. Mein Dad stand in der Küche, mit dem Rücken zu mir.
"Hey." Sagte er abwesend. Er war am kochen.
"Hast du eine längere Mittagspause?" Fragte ich.
"Ja. Und du? Früher aus?" Mein Dad drehte sich zu mir um, und in dem Moment als er mich sah, weitete er die Augen. "Gehts dir nicht gut? Du siehst krank aus."
Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass ich mich nicht krank fühlte, sondern eher als würde ich gleich sterben. Doch das würde ihm wahrscheinlich zu arg Angst machen.
"Ja, ich glaub schon." Ich setzte mich auf die Couch.
Mein Dad langte an meine Stirn. "Liv, du bist echt warm."
"So warm ist mir aber gar nicht." Murmelte ich und schloss kurz die Augen. Man, hatte ich Kopfschmerzen.
"Leg dich am besten hin, ich hol das Thermometer und mach dir einen Tee, okay?" Meinte mein Dad.
"Okay. Aber ich muss noch kurz hoch." Ich ging nach oben ins Bad, wo ich mich seit heute morgen zum ersten Mal wieder im Spiegle sah. Ich war bleich, meine Augen sahen müde aus.
Ich wusch mein Gesicht kurz mit kaltem Wasser, warf eine Kopfschmerztablette ein, zog mir was Bequemes an und legte mich dann unten auf die Couch. Ich maß meine Temperatur und hatte tatsächlich ein bisschen Fieber.
"Wahrscheinlich ist es die Grippe, auch wenn du keinen Schnupfen oder Husten hast." Meinte mein Dad, als er mir über den Kopf strich. Er stellte mir einen Tee auf den kleinen Couchtisch.
"Willst du was essen? Ich mach grad was."
Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab kein Hunger."
"Okay." Mein Dad ging in die Küche und ich beobachtete ihn eine kurze Weile dabei, wie er was kochte. Irgendwann schloss ich aber meine Augen und versuchte einzuschlafen.

Angels and Demons (M.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt