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Heute ist es so weit, heute werde ich in ein Haus eingeteilt. Ich bin so nervös, in welches Haus ich wohl komme?
Beim Frühstück wippte ich die ganze Zeit auf meinem Stuhl hin und her, was Snapes Aufmerksamkeit auf mich lenkte.
,,Ist alles in Ordnung Miss McGonnagal?" Fragte dieser und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
,,Ja es ist alles in Ordnung. Es tut mir leid wenn ich sie genervt habe, ich bin nur so aufgeregt und total gespannt in welches Haus ich komme... Ich hoffe, dass mein Vater stolz auf mich wäre, Mum ist es das weiß ich. Aber da ich meinen Vater nicht kenne, kann es mir  eigentlich auch egal sein ich mei- oh Entschuldigungich rede zu viel." Sagte ich und widmete mich wieder meinem Frühstück.
,,Schon in Ordnung. " Sagte Snape und aß ebenfalls weiter.
,,Mum du magst mich aber auch noch wenn ich nach Slytherin komme oder?" Schoss mir mein eben gekommener Gedanke direkt raus, da Slytherin das wohl das meist verfeindetete Haus mit dem meiner Mutter war.
,,Natürlich." Sagte sie und streichelte meine Wange, was mich sofort beruhigte. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer, Mum kam hinterher und setzte sich neben mich aufs Bett.
,,Dein Vater wollte, dass du die hier immer in deiner Nähe hast, als Glücksbringer." Sagte Mum und reichte mir eine Kette mit einem Herz als Anhänger. Vorsichtig nahm ich diese in meine Hand und musterte sie glücklich.
,,Sie ist wunderschön, danke."
Vorsichtig legte ich die Kette um mein Hals und lächelte, mein Dad hatte mich also nicht vergessen.

Beim Mittagessen schaute ich die ganze Zeit auf mein neues Schmuckstück, schließlich war es das erste was ich je von meinem Vater bekommen habe und ich war jetzt schon vollkommen besessen von ihr.
,,Amy du musst auch etwas essen."
,,Ich esse doch, Mum. Na ja ab und zu." Sagte ich und nahm mir ein Löffel Suppe.
Nach dem Essen ging ich wieder in mein Zimmer, wo eine Eule auf meinem Bett saß und ein Brief im Schnabel hatte. Vorsichtig nahm ich ihn der Eule ab und öffnete ihn.

Liebe Amy,

Jedes Kind das nach Hogwarts geht braucht ein Tier. Deswegen möchte ich dir diese Eule schenken, sie hat noch kein Namen. Pass auf sie und dich auf.
In Liebe dein Vater

Dieser Brief machte mich unendlich glücklich, was dazu führte dass sich Tränen in meinen Augen sammelten. Nachdenklich sah ich die schwarze Eule an und überlegte mir ein Namen für sie.
,,Ich werde dich Tris nennen. " Ich zauberte für Tris ein Käfig und Essen, dann ging ich zu Mum. Von weitem sah ich, dass sie bei Snape stand
,,Mum!" Schrie ich und beide sahen mich an. Ich rannte auf sie zu und umarmte sie.
,,Warum hast du geweint, ist etwas passiert? " fragte Mum und sah mich besorgt an.
,,Ja es ist was passiert, aber es ist etwas gutes, Dad hat mir eine Eule geschenkt. Klar wäre es toll wenn ich mich persönlichbei ihm bedanken könnte, aber grade im Moment bin ich so unendlich glücklich dass er zweimal an mich gedacht hat."
Mir liefen wieder Tränen über die Wangen.
,,Es ist okay zu weinen, aber das sollten Sie jetzt nicht tun. Gleich kommen die neuen Schüler und Sie wollen doch nicht so unglücklich aussehen wenn Sie eingeteilt werden, oder?" Meinte Snape.
,,Nein, ich möchte natürlich nicht traurig aussehen, ich bin ja noch nichtmals traurig. Trotzdem haben Sie recht, nicht das die anderen denken ich wäre traurig." Schnell wischte ich meine Tränen weg und holte kurz tief Luft.
,,Ich korrigiere, die neuen Schüler treffen jetzt ein." Sagte Mum.
Ohne noch etwas zu sagen, rannte ich in mein Zimmer und zog mir mein Umhang und die Krawatte an. Dann rannte ich zu der Eingangshalle, vor welcher ich stehen blieb. Fast zeitgleich kam auch Mum mit den anderen an. Neben mich stellten sich zwei Jungs, mit auffälligen roten Haaren. Als ich sie kurz ansah bemerkte ich das es sich um Zwillinge handelt.
,,Willkommen in Hogwarts, hinter dieser Tür werden Sie den sprechenden Hut aufbekommen. Er wird sie in eines der 4 Häuser einteilen.
Es gibt Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Ihr Haus wird in den kommenden Jahren so etwas wie Ihre Familie sein, durch positives Verhalten können sie Punkte für Ihr Haus gewinnen. Genauso können sie aber für schlechtes Verhalten Punkte für ihr Haus verlieren. Am Ende des Jahres gewinnt das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal, damit wäre das gröbste schon einmal geklärt.Sie dürfen nun eintreten." Sagte Mum und ging durch die Tür, wir hinterher.

Meine neuen Mitschüler bewunderten alle die große Halle und unweigerlich wünschte ich mir, dass ich auch die Möglichkeit hätte diese nochmal zum ersten Mal zu betreten. Da ich hier groß geworden bin kann ich mich daran leider nicht mehr erinnern. Statt der Halle beobachtete ich also meine neuen Mitschüler, die meisten machten, Merlin sei dank, einen sehr netten Eindruck.

Vor dem dreibeinigen Stuhl mit dem Hut kamen wir zum stehen und Mum ergriff wieder das Wort.
,,Ich werde nun Ihre Namen vorlesen, wenn Sie ihn hören kommen Sie bitte nach vorne damit ich Ihnen den Hut aufsetzen kann." Und somit begann die alljährliche Häusereinteilung. Es verging eine Weile bis ich meinen Namen hörte.

,, Amy McGonnagal." Ein paar Schüler tuschelten, vermutlich weil sie sich fragten ob ich die Tochter von Professor McGonagall war. Augenblicklich wurde ich leicht nervös, meine Güte jetzt war es wirklich so weit. Irgendwie hatte ich gedacht, dass es für mich nicht sonderlich spannend werden würde, da ich schließlich so vieles hier schon immer mitbekommen habe. Aber selber in der Situation zu sein war nun ein ganz anderes Gefühl. Mit einem leicht erhöhten Herzschlag ging ich nach vorne, wo Mum mir kurz zu zwinkerte. Obwohl dies nur eine kleine Geste war, beruhigte sie mich doch. Mum würde mich immer lieben und das muss ich mir einfach nur vor Augen führen. Ich setzte mich auf den Stuhl und Mum setzte mir den Hut auf, welcher wirklich riesig war und mir deswegen die Sicht zum Teil versperrte. Dann hörte ich seine Stimme.

Oho das ist ungewöhnlich, du hast viele Eigenschaften aus allen Häusern. Genauso wie deine Mutter, sie war eine so begabte Hexe. Mmmh du hast durchaus auch vieles von deinem Vater, vielleicht Slytherin? Nein, ich glaube dein Herz schlägt nicht ganz dafür. Also doch lieber Ravenclaw? Wobei du hättest auch das Zeug zum Hufflepuff. Schwierig... aber ich glaube am ehesten sehe ich dich in...Gryffindor." Sagte der Hut nun laut. Und ich spürte wie sich ein kleines bisschen Erleichterung in mir bemerkbar machte. Irgendein Teil von mir hat sich glaube ich die ganze Zeit gewünscht, dass ich nach Gryffindor komme.
Mit einem breiten Grinsen sprang ich vom Stuhl und sah kurz Mum an, welche mich warm anlächelte, bevor ich zu dem Tisch mit den applaudierenden Gryffindors ging.

Dort angekommen hielt ich kurz inne und dachte darüber nach, was der Hut gesagt hatte. Es hat sich so angehört als ob der Hut gesagt hätte meine Mutter war eine sehr begabte Hexe, obwohl sie das doch immer noch ist; vermutlich habe ich mich nur verhört.

Als alle Kinder eingeteilt waren gab es Essen. Es ist schon komisch nicht mehr bei den Lehrern zu sitzen, aber jetzt habe ich wenigstens gleichaltrige um mich herum. Ich aß ein Brot und blickte über den Tisch, hier standen überall so leckere Sachen und als ich eine große Schüssel Pudding auf dem Tisch entdeckte konnte ich meine Freude nicht verstecken. Zum Nachtisch gab es für mich also Pudding. Grade als ich mir ein Löffel von diesem himmlischen Essen nehmen wollte, bekam ich starke Kopfschmerzen.

,,Doch, weil du du darfst gar nicht nein sagen, weil Onkel Albus über dich bestimmen darf. Er ist ja dein Boss." Sagte ich und alle lachten
,,Dass es irgendwann mal soweit kommt, dass mir eine drei jährige was sagt."

Die Kopfschmerzen waren auf einmal weg. Komisch, ich habe Onkel Albus gesehen und noch einen Mann, aber den konnte ich nicht erkennen. Eigentlich kenne ich doch jeden in Hogwarts, oder?

Die Falsche McGonagallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt