Ich habe der Kröte die gesamte Zeit über finster in die Augen gestarrt und zum Glück keine einzige Träne verloren, während ich das Wort wieder und wieder aufschrieb.
Nach dem Nachsitzen konnte ich es allerdings nicht mehr zurückhalten, Umbridge hatte mich eine ganze halbe Stunde länger als letztes Mal schreiben lassen. Meine Hand tat höllisch weh und bis jetzt hatte ich mich noch nicht getraut sie genauer zu betrachten.
Ich spürte lediglich die warme Flüssigkeit aus der Wunde laufen.,,Miss McGonnagal?" Diese Stimme konnte nur zu Snape gehören.
,,Ja?" Antwortete ich und wischte mir schnell die Tränen weg.Ich hörte Schritte hinter mir und kurz darauf trat Snape in mein Blickfeld.
,,Hier, tragen Sie das auf die Wunde auf."
Er hielt mir ein kleines Gefäß entgegen, welches ich nach kurzem Zögern an mich nahm.
,,Danke."
,,Ist es sehr schlimm?"
Nicht das schon wieder.
,,Nein."
,,Sie lügen."
,,Woher wollen Sie das wissen?"
,,Sie haben kurz zur Seite geschaut. Ihre Mutter tut das auch immer wenn sie lügt." Sagte er und klang etwas traurig. Ich glaube, ich werde ihn nie ganz verstehen. An manchen Tagen zieht er diese ganze Ich-bin-dein-lieber-Pate-sch**ße echt überzeugend durch. Aber an anderen Tagen ist er dafür wieder der unausstehliche Professor Snape.
,,Wenigstens habe ich diesmal nicht geweint. Ich hab keine Schwäche gezeigt.",,Zu weinen ist kein Zeichen von Schwäche. Zu zeigen, dass manchmal nicht alles in Ordnung ist können nur die wenigsten, es ist eher ein Zeichen von Stärke zu gestehen dass man manchmal einfach nicht mehr kann, Amy."
Ich dachte kurz über seine Worte nach, bevor ich nickte.
,,Sie nehmen diese Paten Sache echt ernst, oder?"
,,Natürlich."
,,Tun Sie was Sie nicht lassen können. Gute Nacht und Danke für das Heilmittel."
,,Gerne, gute Nacht."Ich war nicht mal eine Sekunde im Gemeinschaftsraum, als ich in eine feste Umarmung gezogen wurde.
,,Unruhestifterin." Murmelte ich und George schob mich eine Armlänge von sich.
,,Was?"
,,Das hat sie mich heute schreiben lassen."
Er sah mich schockiert an und nahm meine Hand vorsichtig in seine.
,,Wie schlimm ist es?"
,,Keine Ahnung, ich hab noch nicht nachgesehen."
Immer noch vorsichtig hob George meine Hand an und betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augenbrauen. Nach ungefähr einer Minute setzte er kleine Küsse rund um die Wunde, was mich zum Lächeln brachte.
,,Was ist das?" Fragte er und deutete auf das Gefäß in meiner anderen Hand.
,,Etwas zur Heilung, ich soll es auf die Wunde auftragen."Er nahm es mir aus der Hand, schraubte es auf und verteilte die leicht orangene Creme vorsichtig auf meiner Wunde. Mittlerweile liefen mir wieder ein paar Tränen über die Wange, aber hier war mir das egal.
,,Womit hat sie dir heute gedroht?"
Natürlich wusste er, dass ich nicht einfach so mit dieser Feder geschrieben hätte, also fing ich an von der Stunde zu erzählen.Snapes Sicht:
Ich war gerade in ein Gespräch mit Minerva vertieft, als ihre Bürotür aufgerissen wurde und Weasley hinein stürmte.
,,Tut mir leid Professor, aber es ist wirklich dringend." Sagte er entschuldigend und Minerva deutete ihm an sich zu setzten.
,,Was ist denn los Mister Weasley?"
,,Es geht um Umbridge, es kann nicht sein dass sie weiter unterrichtet."
Ich seufzte, da es echt nicht sein konnte, aber leider waren wir, was das angeht, Machtlos.
,,Was hat sie diesmal mit Amy gemacht?"
,,Sie hat Amy unter Druck gesetzt, damit sie Unruhestifterin aufschreibt."
Ich hätte mich beinahe an dem Tee verschluckt den ich gerade Trank. Wenn ich diese Frau in die Finger bekomme mach ich sie fertig.
,,Unter Druck gesetzt, inwiefern?" Fragte Minerva und probierte ruhig zu bleiben, aber auch ihr sah man an dass sie ganz schön damit zu kämpfen hatte, die Nerven zu bewahren.Nachdem Weasley erzählt hatte, was beim Nachsitzen geschehen war war es ruhig im Raum. Man konnte merken, wie angespannt wir alle waren.
,,Ist sie gerade alleine?" Fragte ich.
,,Natürlich nicht, ich hab Harry zu ihr geschickt."
,,Gut." Kam es nun von Minerva.
Sie atmete einmal tief durch bevor sie weiter sprach:
,,Mister Weasley ich kann verstehen, dass Sie sauer sind, dass sind wir alle, aber leider können wir an der Situation nichts ändern."
,,Aber es kann doch nicht sein das-"
,,Kann es auch nicht, aber uns sind die Hände gebunden. Ich denke es wäre das beste, wenn Sie zurück in Ihren Turm gehen. Sie möchten bestimmt nicht noch zu spät in den Fluren erwischt werden." Mischte ich mich ein.
Weasley schnaubt kurz wütend, dann stand er auf, verabschiedete sich und verließ das Büro.,,Ich kann es nicht glauben, wenn ich diese Pinke Kr-"
,,Das bringt uns auch nicht weiter Severus."
,,Ich weiß, aber ich würde mich danach bestimmt besser fühlen."
,,Das würden wir alle ... Was glaubst du, wie lange Amy noch braucht bis du ihr alles sagen kannst?" Probierte sie mich abzulenken.
Ich überlegte kurz, in Okklumentik war Amy eigentlich ziemlich gut.
,,Ich denke nicht mehr allzu lange."Bald habe ich meine kleine Tochter wieder, und dann wird ihr niemand mehr wehtun.
Amys Sicht:
,,Ich habe Kekse mitgebracht." Sagte Harry als er, kurz nachdem George gegangen war, durch die Tür kam. Grinsend klopfte ich mit der Hand neben mich, um ihm zu symbolisieren, dass er sich setzten soll.
Der schwazhaarige setzte sich, drückte mir ein Glas Milch in die Hand und stellte den Teller mit Keksen zwischen uns.
,,Irgendwann werden wir uns gegen sie wehren können."
,,Ich hoffe es."
Es wurde still, aber mit Harry war diese Stille zum Glück nicht erdrückend. Es war eher so, als würden wir stumm kommunizieren.,,Danke das du hier bist." Sagte ich nach ein paar Minuten.
,,Du bist meine beste Freundin, natürlich bin ich bei dir." Er legte einen Arm um meine Schulter und drückte mich an sich.
Wir fingen an unsere Kekse zu essen und blickten aus dem Fenster.
George war jetzt schon eine Weile unterwegs, hoffentlich hat er nichts Dummes getan.
,,Ich geb ihm ein Alibi, wenn es hart auf hart kommt." Sagte Harry Amüsiert, als hätte er meine Gedanken gelesen.
,,Ein Alibi vom Auserwählten, welch Ehre."
Nun fingen wir beide an zu lachen, genau in dem Moment trat George durch die Tür und setzte sich zu uns.Der Abend lief doch noch besser als erwartet, irgendwann war der ganze komische Haufen da. Wir redeten größtenteils und lachten viel; zum ersten mal seit langem.
HeyHo <3
Falls ihr irgendwelche Wünsche für kommende Kapitel habt, lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Ich versuche alles einzubauen.Schönen Abend euch noch 🥰
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Die Falsche McGonagall
FanficMit acht Jahren wird der kleinen Amy Snape, zum Schutz vor Voldemort, die Erinnerung an ihren Vater genommen. Sie wächst nun in dem Glauben auf, dass Minerva McGonagall ihre Mutter ist. Über ihren Vater wird so gut wie nie gesprochen. Doch als die j...