Die anderen schliefen schon, da ich aber noch nicht wirklich müde war setzte ich mich auf mein Bett und las. Irgendwann klopfte Tris mit ihrem Schnabel gegen das Fenster, welches ich öffnete. Sie setzte sich auf meine Schulter, ich nahm ihr den Brief ab, gab ihr etwas zu essen und fing an zu lesen.
Hallo Amy,
herzlichen Glückwunsch, dass du bei den Löwen bist. Wir haben leider auch keine Idee, worüber deine Mutter und Professor Snape gesprochen haben könnten. Probier nicht so viel daran zu denken, hab Spaß und mach etwas mit deinen Freunden.
Wir hoffen, dass es dir bald wieder besser geht. Wir vermissen dich ganz doll und wenn du möchtest kannst du in den Sommerferien mal für 1-2 Wochen zu uns. Wir haben dich ganz doll lieb
Ruby♥ und Alex♥Die Idee, das ich in den Sommerferien zu ihnen kann, klang super. In der Schulzeit würde ich sie schließlich nicht so oft sehen können und ich vermisse die beiden jetzt schon wenn ich ehrlich bin. Schließlich sind sie meine ältesten Freunde.
Obwohl es schon spät war, entschied ich mich Mum direkt zu fragen, da sie wahrscheinlich eh noch wach sein würde.
Ich schlich mich also so leise wie möglich durchs Schloss, da ich es vermeiden wollte erwischt zu werden und Punkte für unser Haus zu verlieren.
Bei Mum angekommen klopfte ich kurz und trat dann ein.
,,Mum, kann ich in den Sommerferien ein bis zwei Wochen zu Ruby und Alex?" Fragte ich als ich den Raum betrat.
Meine Mutter saß an ihrem Schreibtisch und sah mich verwirrt an, bevor sie auf die Uhr schaute und ihren Kopf leicht tadelnd schüttelte.
„Amy du solltest schon längst im Bett sein liebes."
,,Ich weiß, aber ich konnte eh nicht schlafen und dachte, dass ich dich da auch direkt fragen kann. Ich verspreche danach gehe ich sofort ins Bett. Also bitte darf ich?"
Sie sah zwar immer noch nicht sonderlich begeistert aus, nickte nach einem kurzen überlegen dann aber zum Glück.
,,Wenn die beiden das erlauben, ja."
,,Für sie ist es ok, danke Mum." Sagte ich und umarmte sie.
Daraus, dass ich sofort schlafen gehe wurde irgendwie doch nichts, da Mum und ich noch eine Weile über meine ersten Schulwochen redeten. Es war schön mal wieder außerhalb eines Klassenraumes mit ihr zu reden, aufgrund der vielen Aufgaben die wir auf bekommen fielen unsere Gespräche in letzter Zeit eher kurz aus.
Nach einer Weile sah Mum erneut zur Uhr und meinte dann:
,,So gerne ich dich auch hier habe und mit dir rede, aber so langsam solltest du ins Bett gehen, sonst kommst du morgen gar nicht mehr aus den Federn."
,,Stimmt du hast recht, es war aber wirklich schön zu reden. Hab dich lieb und gute Nacht."
,,Gute Nacht Liebes, ich dich auch."Zum Glück entdeckte mich auf meinem Rückweg wieder keiner und als ich wieder in meinem Zimmer war legte ich mich ins Bett und schlief direkt ein. Diesmal zum Glück ohne zu viele Gedanken und Fragen auf welche ich eh keine Antwort habe.
Rubys Sicht:
Ich war gerade dabei zu spülen, als etwas ans Fenster klopfte. Ich öffnete das Fenster und eine Eule flog auf meine Schulter. Den Brief, den sie im Schnabel hatte, nahm ich ihr ab. Er war von Amy, die kleine tut mir so leid, aber ich darf ihr nicht die Wahrheit sagen. So sehr ich es auch wollte, es zerbrach mir das Herz wenn ich daran denke wie nah sie und ihr Vater sich eigentlich standen. Ich meine Amy war der einzige Mensch, den ich kannte, der es geschafft hat meinem alten schlecht gelaunten Zaubertränke—Professor ab und an ein ehrliches Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Für ihn muss das Ganze auch unfassbar schwer sein, das steht außer Frage.
Ich rief Alex und erzählte ihm von dem Brief, da ich wenn ich alleine wäre wahrscheinlich Sachen geschrieben hätte, die ich nicht hätte schreiben sollen.
,,Du weißt das wir ihr nichts sagen dürfen." Sagte Alex, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. Aber genau dafür liebe ich ihn so sehr, er versteht mich auch ohne große Worte.
,,Ja aber irgendetwas müssen wir tun, sie tut mir so leid." Alex nahm mich in seinen Arm, um mich ein wenig zu trösten. Er weiß wie ich mich fühle, schließlich ist nicht nur mir in den letzten Jahren dieser kleine Wirbelwind ins Herz gewachsen.
,,Was hältst du davon, wenn wir Amy fragen ob sie für 1-2 Wochen in den Sommerferien zu uns möchte?"
,,Das ist eine gute Idee, ich schreib ihr gleich. Sie wird sich bestimmt freuen."
,,Mach das und ich bin mir sicher, dass sie sich freuen wird."
Ich fing sofort an, den Brief an Amy zu schreiben und riet ihr sich abzulenken. Am liebsten würde ich ihr alles erzählen, aber das darf ich nicht. Hoffentlich vergisst sie das Gespräch so schnell wie möglich.Amys Sicht:
Traum
Ich war in einem Zimmer. Auf dem Bett, welches vor mir stand, war ein kleines Mädchen das c.a. zwei bis drei Jahre alt war. Es hatte blonde Haare und Zauberte ein bisschen. Das tu ich auch immer wenn mir langweilig ist. Ich trat näher an das Kind ran und erkannte, dass ich das kleine Mädchen war. Eine Weile lang sah ich ihr einfach etwas zu,bevor nach ein paar Minuten eine Person den Raum betrat.
Sie kam mir bekannt vor aber trotzdem konnte ich sie nicht erkennen, irgendetwas in mir hindert mich daran.
,,Möchtest du noch einen Zaubertrank brauen?" Fragte diese Person, dessen Stimme mir ebenfalls bekannt vorkam. Aber sie klang verzerrt. Mein jüngeres ich nickte und wir machten ein Trank. Am liebsten hätte ich diese Person festgehalten und ihr alle meine Fragen gestellt, aber sie wirkte so weit weg so unnahbar und gleichzeitig doch so nah.
Ist das mein Vater? Ich muss diese Person doch irgendwie erkennen können. Doch egal wie sehr ich mich bemühte es klappte nicht, diese Blockade, oder was auch immer, in meinem Kopf war stärker.Ich wachte auf und sah mich um, es war grade einmal 01:13 Uhr. Weswegen ich mich entschied, mich nochmal schlafen zu legen.
Dieses Mal zum Glück ohne komische Träume.
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Die Falsche McGonagall
FanficMit acht Jahren wird der kleinen Amy Snape, zum Schutz vor Voldemort, die Erinnerung an ihren Vater genommen. Sie wächst nun in dem Glauben auf, dass Minerva McGonagall ihre Mutter ist. Über ihren Vater wird so gut wie nie gesprochen. Doch als die j...