Kapitel 4

25.6K 688 67
                                    

Mit Tränen in den Augen stand ich vor unserer Haustür und sah dabei zu wie meine Sachen in einen Laster geladen wurden.
Nachdem mein Name gesagt wurde, war irgendwie alles anders. Meine Mutter weinte jede Nacht und mein Bruder kam immer viel zu spät nach Hause, weil er mit seinen Kumpels was trinken ging, um nicht trauern zu müssen. Jenny klammerte sich gestern den ganzen Abend an mich und hatte bitterlich geweint und Ben, war sauer auf den Alpha. Ich hatte Angst. Angst vor dem was mich erwarten würde, wenn wir im Camp der Wölfe angekommen wären. Als auch meine letzten Sachen in den Laster geladen waren kam meine Mutter aus dem Haus und schloss mich in ihre Arme.

"Wir sind immer für dich da, mein Schatz. Wenn etwas ist rufst du uns an und du kannst uns immer besuchen kommen. Wann du willst und so lange du willst.,, Schluchzte sie in meine Halsbeuge und vergrub ihr Gesicht in meinen Haaren.

"Ich hab dich lieb, Mom.,, Hauchte ich unter Tränen und kuschelte mich an sie.

"Ich dich auch, mein kleines Gänseblümchen.,, Sagte ich und zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Wir lösten uns und mein Vater nahm mich fest in den Arm.

"Pass auf dich auf, Prinzessin.,, Flüsterte er und küsste meine Schläfe. Als letztes war mein Bruder an der Reihe. Schluchzend fiel ich ihm um den Hals und wurde sofort von seinen starken Armen umschlungen.

"Ich werde dich vermissen, Schwesterherz. Pass auf dich auf, eine Süße.,, Er klammerte sich an mich und war kurz davor zu weinen, das hörte ich an seiner Stimme.

"Ich liebe dich, Max.,, Schluchzte ich und kuschelte mich an ihn.

Ich ließ ihn schweren Herzens los und lächelte ihn aufgesetzt an. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte bei meiner Familie und meinen Freunden bleiben, auch wenn es nur eine Freundin war und ihr Bruder der auf mich stand. Der Alpha stieg aus dem Auto aus das er gerade her gefahren hatte und ging zu meinen Eltern.

"Ich werde gut auf eure Tochter achten, versprochen.,, Sagte er und meine Eltern nickten.

"Komm, ma Luna.,, Sagte er und hielt mir seine Hand hin, die ich zögernd ergriff.

Sie war so warm und rau und umschloss meine, im Gegensatz zu seiner, winzige Hand. Er war bestimmt zwei Köpfe größer als ich und braun gebrannt, hatte schwarze wuschelige Haare und einen so geilen Körper, das glaubt ihr garnicht. Dass mir das erst jetzt auffiel? Er half mir auf den Transporter und sprang geschickt hoch, klopfte gegen das Metall und der Motor wurde gestartet. Ich warf einen letzten Blick auf meine Familie und meine beste Freundin, bis wir auch schon außer Reichweite waren und Moonwood hinter uns ließen. Ich würde sie schrecklich vermissen, sie waren mir doch die wichtigsten Menschen der Welt. Moonwood war nicht mehr zu sehen, also setzte ich mich hin und sah stur auf meine Füße. Ich spürte des Alphas Blick auf mir und wie immer war mir dieser Blick sehr unangenehm. Ich hasste es schon immer wenn mich irgendjemand beobachtete. Da wurde ich immer ganz nervös und wenn es auch noch jemand fremdes war der mich beobachtete, dann ging wirklich garnichts mehr. Ich schaute auf und meine Vermutung beobachtet zu werden, bestätigte sich. Goldbraun traf auf braun... Er staarte mich an und kam zu mir, setzte sich neben mich und lächelte aufmunternd.

"Du wirst sie wiedersehen, versprochen, ma Luna.,,

Sagte er und legte seine Hand an meine Wange, was mir eine Gänsehaut bescherte.

"Warum ich?,, fragte ich mit leiser Stimme und sah ihn leicht ängstlich an.

"Weil du mein Mate bist, Mira,, Sagte er sanft und klemmte mir eine Strähne hinter mein Ohr.

"Du bist meine Luna, Mira, und ich verspreche dir: du wirst es bei mir gut haben.,, Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf.

Ich schaute auf die Landschaft und dachte nach.

Du wirst es bei mir gut haben...

Sollte ich ihm glauben oder glauben er würde mich anlügen? Ich musste wohl daran glauben, dass ich ihm glauben konnte, denn wenn nicht, würde diese Zeit für mich noch schlimmer werden als so schon. Die Fahrt dauerte Stunden. Wir fuhren an Feldern und Wäldern vorbei, sahen Pferde und Schafe und andere Tiere die es auf Bauernhöfen gab. Gegen Abend hielt der Wagen mitten im Wald und ich dachte wir machten bloß eine Pause. Der Alpha, dessen Namen ich noch immer nicht wusste, hob mich aus dem Transporter und setzte mich auf dem Boden ab. Wir gingen durch den Wald, was wieder eine halbe Stunde oder mehr dauerte und blieben vor einer Mauer aus Metallplatten stehen.

"Willkommen im Camp, ma Luna.,, Sagte der Alpha und die Tore öffneten sich.

Wow...

FullmoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt