Kapitel 42

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Mira

Louis war gerade zu Besuch bei mir um zu schauen ob alles in Ordnung war. Ich war fünfzehnte Wochen und Louis meinte er könnte jetzt gucken was es wird. Ich lag auf meinem Bett und schaute ungeduldig auf den Monitor, Louis fuhr mit dem Gerät über meinen Bauch und lächelte.

"Na bitte.,, Sagte er und grinste mich an.

"Ein Mädchen.,, Meinte er, ich spürte wie mir die Tränen über die Wange liefen, teils aus Freude und auch weil Logan nicht da war um sich mit mir zu freuen. Ich bekomme eine Tochter. Ein kleines Mädchen.

"Ich soll dich übrigens von Patty und Benny grüßen. Sie vermissen dich.,,

"Ich sie auch. Sag ihnen sie können mich gerne besuchen kommen.,,

"Mach ich, Kleine.,, Meinte er, küsste meine Stirn und stand auf.

"Sie müssen es aber bis Februar gemacht haben.,, Sagte ich noch und er sah mich verwirrt an.

"Wieso?,, Fragte er und ich schaute auf meine Hände.

"Ich werde nach London ziehen, alleine. Ich werde dort studieren, mir Arbeit suchen und versuchen irgendwie über ihn hinweg zu kommen.,, Erklärte ich und in seinem Blick sah ich, dass er nicht begeistert war.

"In London gibt es genug Gynäkologen, Louis. Mach dir keine Sorgen um uns.,, Sagte ich und er nickte.

"Bist du dir sicher dass du gehen willst?,, Fragte er und ich nickte.

"Ja, ich will neu anfangen. Weit weg vom Camp, irgendwo, wo Logan mich nicht erwarten würde.,, Erklärte ich. Ich wollte einfach nicht mehr in der Nähe von ihm sein, ich wollte raus in die Welt, auf eigenen Beinen stehen und die letzten Monate mit ihm vergessen.

Logan

Traurig senkte ich den Blick als Louis mir erzählte, was Mira vor hatte. Was hab ich erwartet? Ich wusste doch dass sie mich nun hassen und nie wieder sehen wollte. Ich hielt das Ultraschallbild meiner Tochter in der Hand und schaute es an. Obwohl man kaum etwas erkennen konnte, außer Kopf, Körper und Gliedmaßen, fand ich sie wunderschön. Sie war mein kleiner Engel, noch ungeboren, aber sie bedeutete mir jetzt schon eine ganze Menge. Ich wollte am liebsten jetzt zu ihr und ihren Bauch streicheln, wollte sie küssen und ihre kleine Hand in meiner halten, um ihr den Antrag zu machen. Das war das wichtigste. Dass sie mich heiratet.

"Logan? Ist alles okay?,, Fragte Louis besorgt und ich nickte nur.

"Ich hab nur gerade an sie gedacht. Ich würde alles geben um sie wenigstens kurz sehen zu können.,, Meinte ich und Louis grinste.

"Theoretisch kannst du das doch.,, Meinte er und sah mich an, ich war auf Level zehn, der Verwirrung und schaute ihn auch so an.

Einige Stunden später stieg ist aus dem Wagen. Es war dunkel und nur der Mond spendete uns Licht. Louis stieg auch aus und lief leise durch die Straßen von Moonwood, ich folgte ihm und konnnte nicht glauben dass ich sie vielleicht gleich sehen könnte. Vor ihrem Haus angekommen nickte Louis mir zu, ich kletterte leise nach oben, auf den Balkon an ihrem Zimmer und schaute rein. Da saß sie. Auf ihrem Bett mit einem Ultraschallbild in der Hand. Eine Wölbung war an ihrem Bauch zu sehen und sie streichelte sanft darüber. Ich lächelte und sah plötzlich, wie sie zu weinen begann und wenige Sekunden später war ihr Bruder im Zimmer um sie zu trösten. Er redete leise mit ihr, aber ich konnte nicht verstehen was er sagte, sie nickte und legte sich auf das Bett. Ihr Bruder, dessen Name ich nicht wusste, verschwand aus dem Zimmer und schaltete vorher das Licht aus.

Als ich mir sicher war, dass Mira eingeschlafen war, drückte ich die Klinke der Balkontür runter und hörte schon Louis.

"Logan! Mach das nicht!,, Rief er leise, aber ich hörte ihm nicht zu, betrat ihr Zimmer und ging auf ihr Bett zu.

Sie sah so friedlich aus, wie sie da lag und schlief, das Ultraschallbild an sich gedrückt. Sie war nicht zugedeckt und ich konnte nicht widerstehen ihren Bauch zu streicheln. Es war so ein schönes Gefühl sie wieder zu berühren und zu wissen, dass sie meine Tochter in sich trug. Mit einem Kuss auf ihre Stirn und einen Zettel, den ich ihr hinterließ, kletterte ich wieder vom Balkon und fuhr mit Louis zurück ins Camp. Es war zwar nicht lange und wir konnten uns nicht unterhalten, aber es hat so gut getan sie zu sehen und zu wissen, dass es ihr einigermaßen gut ging. Dass sie gesund war und versuchte mich zu vergessen. Ich wollte es zwar nicht, aber es war vermutlich besser so, wenn sie nicht mehr an mich dachte und jemanden fand, der sich nicht in Gefahr brachte.

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